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Word-OleSte-DerTou

Word-OleSte-DerTou

Titel: Word-OleSte-DerTou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gruppen von hungrigen jungen Leuten an ihm vorbeischwärmten.
    Nach weniger als zehn Minuten kam der Alte mit einer Plastiktüte voller abgepackter Gerichte wieder heraus. Milo drückte sich tief in den Schatten. Grainger erreichte die Ecke und öffnete die Tüte, um hineinzuschauen. Neben einem Abfalleimer blieb er stehen.
    Ein paar Häuser weiter beobachtete Reynolds, wie Grainger eine Packung herausnahm, sie schnuppernd öffnete und wieder zurückstellte. Dann hob er eine kleinere Schachtel an und verzog das Gesicht, als er sie aufmachte. Angewidert schüttelte er den Kopf und warf die Schachtel in den Abfalleimer. Dann setzte er seinen Weg nach Hause fort. Reynolds folgte ihm, aber Milo nicht.
    Auf der ganzen Strecke hierher hatte er sich aufmerksam nach einem zweiten oder dritten Beschatter umgesehen. Dreimannteams waren die Norm für eine intensive Observierung. Doch dann hatte er sich überlegt, dass mit Sicherheit Fitzhugh hinter dieser Sache steckte und dass er nicht zufällig Reynolds dafür ausgesucht hatte, der nicht mehr im aktiven Dienst war. Fitzhugh wollte die Sache geheim halten und hatte sich daher für eine Minimalbesetzung mit Reynolds und dem angeblichen FedEx-Zusteller entschieden, den Milo nicht kannte.
    Als Grainger und sein Verfolger verschwunden waren, trabte Milo zu dem Abfalleimer und schnappte sich die leichte, fast leere Schachtel. Auf der Amsterdam Avenue und dann in östlicher Richtung auf der Eighty-second ging er zügig weiter, bis er zum Central Park gelangte. Unterwegs hatte er die Schachtel geöffnet und sie in den nächsten Abfalleimer geworfen, nachdem er den Zettel darin herausgenommen hatte.
    In der Nähe einer Straßenlaterne blieb er zwischen mehreren japanischen Touristen stehen, die sich diskutierend über einen Stadtplan beugten. Er entfaltete das kleine Notizblatt und verfluchte Grainger für seinen Hang zur Knappheit. Statt klarer Antworten hatte er ihm nur die Mittel an die Hand gegeben, sie zu finden. Aber vielleicht tappte der Alte genauso im Dunkeln wie Milo.
    Unter einer hingekritzelten internationalen Handynummer las er:
    E IN FRANKFURT:
    DAS LETZTE KAMEL/ BRACH AM MITTAG ZUSAMMEN
    Darunter ein einziges Wort:
    GLÜCK
    27
    Während er auf seinen 1 O-Uhr-Flug mit Singapore Airlines vom kürzlich wiedererö ffneten Terminal 1 am JFK wartete und gegen den Wunsch ankämpfte, stattdessen nach Florida zu fliegen und seine Familie zu holen, ging er nochmal seine Habseligkeiten durch und ergänzte sie mit ein paar Dingen aus den Souvenirläden: ein zusätzliches T-Shirt, Unterwäsche, eine digitale Armbanduhr und eine Rolle Klebeband.
    Nachdem er die Grenze der Vereinigten Staaten zur Parallelwelt des zollfreien internationalen Terminals hinter sich hatte, setzte er sich zu anderen Reisenden in den Brooklyn Beer Garden. Er suchte sich einen einsamen holländischen Geschäftsmann aus, dessen Handy auf dem Tisch lag. Wie er erfuhr, war der Holländer ein Pharmazievertreter und auf dem Weg nach Istanbul. Milo spendierte dem Mann ein Bier und erzählte ihm, dass er für NBC Sendezeiten für Werbung verkaufte. Der Holländer fand seine aus dem Ärmel geschüttelte Geschichte so interessant, dass er aufstand und ihnen noch zwei Bier besorgte. Während er an der Bar wartete, schnappte sich Milo das Handy des Mannes, öffnete es unter dem Tisch und tauschte die SIM-Karte gegen seine eigene aus.
    Vor dem Einsteigen schaltete er sein Telefon ein und rief mit der SIM-Karte des Holländers Tina an. Nach dem dritten Läuten meldete sie sich mit einem vorsichtigen »Ja ... ?«
    »I ch bin s, Liebling.« »Oh.Hi.«
    Das Schweigen war zermürbend. »Hör zu, es tut mir leid ... «
    »Was soll das?« Sie klang gereizt. »Mit einer Entschuldigung ist es nicht getan. So läuft das nicht, Milo. Da muss schon mehr kommen.«
    Aus dem Hintergrund hörte er eine helle Mädchenstimme: »Daddy?«
    Milo stieg das Blut in den Kopf. Das Bier und mehrere ausgelassene Mahlzeiten taten ein Übriges. »Ich weiß doch selbst fast nichts. Nur dass diese Agenten hinter mir her sind wegen etwas, was ich nicht getan habe.«
    »Wegen dem Mord an Angela. «
    »Lass mich mit Daddy reden!«, rief Stephanie.
    Janet Simmons glaubte also, dass er Angela getötet hatte. »Ich muss rauskriegen, wie das alles zusammenhängt.« Erneut Schweigen, nur unterbrochen von Stephanies Betteln: »Ich will mit Daddy reden! «
    Sie erwartete eine Erklärung, also versuchte er es. »Du musst mir glauben, Tina. Egal was die Leute vom

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