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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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und ebenso war er es gewesen, der dem jungen Kriegshäuptling erklärt hatte, dass man ihn benutzt hatte, um Cairne auf unehrenhafte Weise zu ermorden. Baine hatte Ettrig schon immer respektiert, aber durch diese Tat hatte sich der Orc seine ewige Freundschaft verdient.
    Baine kniff die braunen Augen zusammen, als ihm der Ausdruck auf Ettrigs Gesicht auffiel. Er versuchte, möglichst leise zu sprechen – keine leichte Aufgabe für einen Tauren – und fragte: „Ihr seid nicht glücklich über das Thema der heutigen Zusammenkunft, nicht wahr?“
    Ettrig schnitt eine säuerliche Grimasse. „Das ist noch eine Untertreibung. Und ich bin nicht mal der Einzige, der so denkt.“ Er klopfte dem jungen Anführer der Tauren auf den Arm, dann trat er zurück und bedeutete Baine, sich zum traditionellen Platz seines Volkes zu begeben, links vom Thron des Kriegshäuptlings. Zumindest hatte Garrosh nicht versucht, die Tauren von ihrem Platz zu verbannen. Baine fiel aber auf, dass Lor’themar nun auf der rechten Seite des Thrones saß, und neben der rot-goldenen Pracht der Blutelfen leuchtete die grüne Haut der Goblins. Sylvanas und ihre Verlassenen hatten direkt den Orcs gegenüber Platz genommen, und Vol’jins Trolle saßen neben Baine. Die Orcs, denen die Ehre zuteilwurde, diesem Treffen beiwohnen zu dürfen – die meisten von ihnen waren Kor’kron, die traditionellen Leibwächter des Kriegshäuptlings –, standen kerzengerade in einem Kreis um die versammelten Abgesandten herum.
    Baine erinnerte sich noch daran, wie ihm sein Vater von ähnlichen Treffen in Orgrimmar erzählt hatte. Damals waren solche Anlässe ebenso von Lachen, Festmählern und festlicher Atmosphäre bestimmt worden wie von Debatten und Diskussionen. Baine sah jedoch keinerlei Anzeichen, dass es heute ein Festmahl geben würde. Im Gegenteil, dachte er, und nahm einen Schluck abgestandenen Wassers aus dem Trinkschlauch, der von seinem Gürtel hing. Es war eine gute Idee gewesen, dass er und seine Leute ihr eigenes Wasser mitgebracht hatten. Andernfalls wären die Tauren inzwischen wohl schon zusammengebrochen, in dieser Stadt unter der glühenden Sonne, wo die Eisengebäude all die Hitze absorbierten.
    Die Sekunden verrannen, und allmählich wurden die versammelten Anführer und ihre Begleiter unruhig. Leises Gemurmel breitete sich unter den Verlassenen aus, und Baine gewann den Eindruck, als wäre „Geduld“ eine Tugend, die nicht jeder der Untoten beherrschte, obwohl sie dieses Wort nur allzu gerne benutzten, wenn sie andere tadelten. Seine scharfen Taurenohren schnappten ein gezischtes Flüstern von Sylvanas auf, und daraufhin erstarb das Gemurmel abrupt.
    Ein Orc in der Uniform der Kor’kron trat nach vorn. An einer Hand hatte er nur noch drei Finger, und eine fahle Narbe, die sich scharf von seiner dunkleren Haut abhob, beschrieb ein Zickzackmuster über sein gesamtes Gesicht, und dann bis hinunter zu seinem Hals. Rote Kriegsbemalung, die wie vergossenes Blut aussah, zierte seine Züge und Arme. Doch es waren nicht diese Eigenheiten, die Baine veranlassten, die Augen zusammenzukneifen, als er den Neuankömmling betrachtete. Es war der Farbton der rot bemalten Haut.
    Dunkelgrau.
    Das bedeutete zweierlei. Zum einen, dass der Orc ein Mitglied des Schwarzfelsclans war – ein Clan, der viele berüchtigte Mitglieder hervorgebracht hatte –, und zweitens, dass dieser Orc schon seit Jahren nicht mehr das Licht der Sonne gesehen hatte. Er hatte im Inneren des Berges Schwarzfels gelebt und Thralls Feinden gedient.
    Namen, die sein Vater nur mit ernster Stimme ausgesprochen hatte, hallten in Baines Kopf wider: Schwarzfaust, der Zerstörer, Kriegshäuptling der Horde und geheimes Mitglied des Schattenrates, unter dessen Herrschaft die ersten Hexenmeister aufgetaucht waren, die es in seinem Volk je gegeben hatte; sein Sohn Dal’rend, genannt „Rend“, der sich jahrelang in den Tiefen der Schwarzfelsspitze verborgen hatte und Thralls Herrschaft nicht anerkennen wollte. Von all den Orcs des Schwarzfelsclans hatte Thrall nur von den wenigsten mit Respekt gesprochen. Eine Handvoll unter viel zu vielen. Dass diesem augenscheinlich kampferfahrenen Veteran die Ehre zuteil wurde, die Zeremonie zu eröffnen – sogar noch vor den Kor’kron –, verstärkte Baines Sorge über das, was da kommen mochte.
    Der Veteran machte eine herrische Geste, und mehrere grünhäutige Orcs traten vor, in den Händen lange, verzierte Schimärenhörner. Mit präzisen Bewegungen

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