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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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hoben sie die Hörner an ihre Lippen, dann holten sie tief Luft und bliesen hinein. Ein lang gezogener, tiefer, hohler Laut dröhnte durch den Saal, und trotz der gegenwärtigen Situation spürte Baine, wie sein Geist diesem Aufruf zur Ordnung folgte. Als der Klang verhallt war, traten die Orcs in die Schatten zurück.
    Der Schwarzfelsorc ergriff mit einer tiefen, rauen Stimme, die den gesamten Raum erfüllte, das Wort.
    „Euer Anführer, der mächtige Garrosh Höllschrei, kommt näher! Zeigt ihm eure Ehrerbietung!“ Der Orc schlug sich mit der heilen Hand gegen die stämmige Brust und wandte sich dem Eingang zur Festung Grommash zu.
    Garroshs brauner Körper war mit Tätowierungen bedeckt, und selbst auf seinem Unterkiefer waren schwarze Muster zu erkennen. Seine Brust war nackt, doch auf den Schultern trug er Mannoroths gewaltige Hauer, bedeckt mit Stacheln, und um seine Mitte lag ein Gürtel mit einem geschnitzten Totenschädel, welcher in seiner Form an den Kopf des großen Dämons erinnerte, der den Thron zierte. Als er Blutschrei, die legendäre Waffe seines Vaters, in die Höhe reckte, hallte der Saal kurz vor Jubelschreien und -rufen wider, und Garrosh stand genießerisch da und saugte es in sich auf. Dann senkte er die Axt wieder und öffnete den Mund.
    „Ich heiße euch alle willkommen“, sagte er, während er die Arme in einer allumfassenden Geste ausbreitete. „Ihr seid wahre Diener der Horde. Euer Kriegshäuptling hat euch gerufen, und ihr seid gekommen.“
    Wie abgerichtete Wölfe , dachte Baine. Er versuchte, ein Stirnrunzeln zu unterdrücken, schaffte es aber nicht. Thrall hatte niemals so zu seinen Untertanen gesprochen.
    Garrosh fuhr indes fort: „Viel ist geschehen, seit ich zum Kriegshäuptling wurde. Wir haben uns Herausforderungen und Gefahren gegenübergesehen, Feinden, die unsere Welt und unsere Lebensweise bedrohten. Und doch haben wir obsiegt. Wir sind die Horde . Wir werden niemals zulassen, dass jemand unseren Willen bricht!“
    Noch einmal hob er Blutschrei, und noch einmal brachen die versammelten Orcs daraufhin in ein lautes Geheul aus. Die anderen Mitglieder der Horde stimmten in den Jubel mit ein, selbst Baine, denn hier ging es darum, ihre Unterstützung für die mächtige Horde zu zeigen, der sie alle angehörten. Zumindest in diesem Punkt hatte Garrosh recht: Wer sich ein Mitglied der Horde nannte, der würde sich von nichts und niemandem entmutigen lassen – nicht von einer zerschmetterten Welt, nicht von einem wahnsinnig gewordenen Aspekt und auch von sonst nichts.
    Nicht einmal von dem Mord an einem Vater.
    Garroshs Lippen um seine Hauer verzogen sich zu einem zustimmenden Lächeln, als er zu seinem Thron hinüberging, dann hob er den Arm, um Stille einzufordern. „Ihr habt mich nicht enttäuscht“, erklärte er. „Ihr seid die besten Vertreter eurer Rassen – ihre Anführer, ihre Generäle. Und genau darum habe ich euch hierhergerufen.“
    Er setzte sich und bedeutete den anderen mit einem Winken, dass sie ebenfalls Platz nehmen durften. „Es gibt eine Bedrohung, die diese Welt schon viel zu lange heimsucht, und jetzt ist die Zeit gekommen, sie ohne jede Gnade auszulöschen. All die Jahre, die wir bereits im Schatten dieser Gefahr stehen, haben wir sie ignoriert, in dem Irrglauben, dass es nur eine kleine Schande wäre, sie zu tolerieren, eine Schande, die der mächtigen Horde nicht zu schaden vermag. Doch damit ist jetzt Schluss. Ich habe es schon früher gesagt, und jetzt sage ich es wieder: Jede Schande ist eine große Schande! Jede Bedrohung ist eine große Bedrohung! Und wir werden sie nicht länger dulden! “
    Ein Schauder rann durch Baines Körper, und er musste an Etriggs Reaktion auf seine Frage vorhin denken. Schon, als der Befehl an die Anführer der Horde ergangen war, sich in Orgimmar zu versammeln, hatte er geahnt, was Garrosh ihnen allen sagen wollte, aber er hatte gehofft, dass er sich irrte.
    Der Orc sprach weiter: „Wir müssen unser Schicksal erfüllen. Und es gibt ein Hindernis auf dem Weg zu diesem Schicksal – eines, das wir unter unseren Füßen zermalmen sollten wie das unbedeutende Insekt, das diese Gefahr in Wahrheit darstellt. Die Würmer der Allianz begnügen sich nicht länger damit, die Östlichen Königreiche in ihrem Würgegriff zu halten. Viel zu lange – denn auch nur ein Moment wäre schon zu lange! – haben sie sich in unsere Lande hineingegraben, in unser Territorium. Nach Kalimdor.“
    Baine schloss einen Moment lang

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