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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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werden uns im Westen umsehen.“ Sie wandte sich an Rhonin. „Ich denke, wir werden bald zurück sein.“
    „Ich würde dir ja sagen, dass du auf dich achtgeben sollst, meine Liebe, aber das weißt du bereits“, sagte der Erzmagier. Die beiden sahen völlig erschöpft aus; Vereesa war mit Blut verschmiert, das glücklicherweise nicht ihr eigenes war, und Rhonin wirkte so geschwächt, als könnte ihn ein Windstoß von den Beinen fegen. Dennoch kannten sie beide ihre Pflichten, und nichts konnte sie davon abbringen, ihnen gerecht zu werden.
    Anschließend umarmten sie einander und küssten sich, ganz so vertraut wie Liebende, die den Körper des anderen genau kennen. Der Kuss war zärtlich, dauerte aber nicht besonders lange.
    „Ruh dich aus, falls du kannst“, murmelte Vereesa, und als Rhonin nur schnaubte, grinste sie. „Ich sagte doch: falls du kannst .“
    „Ich werde es versuchen. Es gibt viele Verwundete, aber selbst diejenigen unter uns, die keine Heilzauber beherrschen, um eine arme Seele zu retten, verstehen es, einen Verband anzulegen.“
    „Genau darum liebe ich dich so“, flüsterte sie. „Ich werde bald zurück sein, Geliebter.“ Shandris und ihre Schildwachen waren bereits durch das Nordtor verschwunden, und nun stiegen auch Vereesas Krieger in die Sättel. Kurze Zeit mussten sie noch warten, während die Waldläuferin selbst zu einem neuen Pferd hinübereilte, dann schwang sie sich mit leichtfüßiger Eleganz auf den Rücken des Tieres und ritt voran in Richtung Westtor, ohne noch einmal zu den anderen zurückzublicken. Rhonin hatte allerdings auch nicht damit gerechnet. Seine Frau hatte sich verabschiedet, und nun widmete sie sich ganz ihren Pflichten. Es wurde Zeit, dass er dasselbe tat.
    Bereits während jener ersten Momente, als die Erkenntnis, dass sie gewonnen hatten, gerade noch in ihr Bewusstsein sickerte, galt Jainas drängendste Sorge wie immer ihrem Volk. Sie sprach kurz mit Jonathan, der ihr den neuesten Bericht über ihre Verteidigungslinie lieferte. Die schwersten Verluste hatten offenbar die Greifstaffeln und die anderen fliegenden Beschützer von Theramore erlitten. Aber er versicherte ihr, dass die Seemänner der gesamten Siebten Flotte an Land kämen, um den Verwundeten zu helfen.
    „Glaubt Ihr, sie werden zurückkommen?“, fragte Jaina.
    „Ich bezweifle es. Sie haben viele Krieger verloren und werden Zeit brauchen, um sie neu zu formieren. Davon abgesehen haben wir ja einen Drachen für den Fall, dass sie mehr als nur Bodentruppen schicken.“
    Bei diesen Worten musste Jaina lächeln. „Dann lasst uns jetzt denen helfen, die Hilfe brauchen“, sagte sie. Ein kurzer Blick zeigte ihr, dass sich auch die anderen Generäle der Verwundeten annahmen. Inzwischen setzten die Jäger ihre tierischen Gefährten darauf an, zwischen den Trümmern nach Überlebenden zu suchen, und noch während Jaina sie beobachtete, wurden zwei Menschen unter Haufen aus Stein und Holz hervorgezogen. Sie waren verwundet, doch sie lebten – und lächelten.
    Doktor Van Howzen hob den Kopf, als sie die Krankenstube betrat. „Lady Jaina“, sagte er, „könntet Ihr bitte drei Schritte nach hinten machen?“
    Rasch tat sie, wie ihr geheißen, und zwei Soldaten, die einen dritten auf einer Bahre trugen, eilten an ihr vorbei. Die Krankenstube quoll über vor Patienten, aber das Gebäude machte noch immer einen stabilen Eindruck, auch wenn man durch ein großes Loch in der Decke den blauen Himmel sehen konnte. „Was braucht Ihr, Doktor?“, fragte Jaina.
    „Wir müssen auch auf dem Hof Verwundete unterbringen“, erklärte er. „Und sagt den erfahrensten Heilern, sie sollen hierherkommen – zu mir. Wir können ihre Hilfe jetzt brauchen. Alle anderen würden jetzt vermutlich nur im Weg herumstehen.“
    Jaina nickte rasch, woraufhin Van Howzen einen blutigen Finger auf sie richtete. „Und was Euch und die anderen Magier angeht, Ihr solltet etwas essen. Ich möchte Euch nicht auch noch behandeln müssen. Diese Soldaten hier brauchen mich dringender als Ihr.“
    Sie lächelte schwach. „Habe verstanden.“ Anschließend drehte sie sich um und ging wieder nach draußen, darauf bedacht, den Helfern aus dem Weg zu gehen, die mit Verwundeten in die Krankenstube eilten. Sie zauberte etwas Brot und Wasser herbei, eine einfache Beschwörung, um ihre erschöpften Energiereserven wieder ein wenig aufzufüllen, und zwang sich zu essen, obwohl sie gerade jetzt alles andere als hungrig war.
    Sie hatten gewonnen,

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