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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Elementare hatten während ihrer kurzen Unachtsamkeit an Kontur verloren, doch es kostete sie kaum mehr als einen Gedanken und ein Fingerschnippen, um sie jeweils wieder in die Gestalt zurückzubringen. Nun war es Zeit, sie zu vereinen.
    Jaina hatte keinen Zauber dafür, und soweit sie wusste, gab es auch keinen. Doch die Fokussierende Iris scherte sich nicht um derartige Lächerlichkeiten. Jaina musste sich nur auf ihre Absichten konzentrieren, und ihre Finger bewegten sich in Gesten, die ihr wie intuitiv in den Sinn kamen.
    Einen Moment später gehorchte die Iris – und mit ihr die Menge der Elementarwesen.
    Sie begannen miteinander zu verschmelzen, Tausende von ihnen, ohne dabei aber wirklich ihre Gestalt zu verlieren. Stattdessen wurden sie einfach zu Teilen eines einzigen, größeren Umrisses. Jaina lächelte, und ihr Herz raste, als sie das erfolgreiche Ergebnis ihres Zaubers betrachtete, dann ließ sie die Elementare noch enger zusammenwachsen. Wo gerade noch Tausende einzelner Wesen auf den Wellen getanzt hatten, ragte nun eine titanische Woge auf.
    Eine Monsterwelle.
    Noch höher wurde sie und noch breiter, als die Lady von Theramore ihre Hand nach oben ausstreckte. Die Augen und verzauberten Fesseln an den Armen der Elementarwesen waren in dem titanischen Wall aus Wasser noch immer deutlich zu erkennen, doch sie würden sich nicht teilen. Nicht, solange Jaina ihnen befahl: Bleibt zusammen!
    Sie ließ sich Zeit. Es war ein weiter Weg vom Prügeleiland bis zum Ziel der Flutwelle, und falls ihr Plan Erfolg haben sollte, würde sie noch mehr Elementarwesen benötigen und sie alle unter völliger Kontrolle halten müssen. Einige Minuten später hatte sie schließlich das Gefühl, fast bereit zu sein. Die Welle musste nur noch vier oder fünf Meter höher werden, und dann …
    „Jaina!“, rief eine Stimme, tief und voll und zu gleichen Teilen von Freude und Schmerz erfüllt.
    Die Welle erbebte, als Jaina sich umdrehte, ihre Hand nach wie vor auf der Fokussierenden Iris.
    „Thrall!“, entfuhr es ihr. Ganz bewusst benutzte sie seinen echten Namen nicht. „Was tust du hier?!“
    Die Wiedersehensfreude schwand aus seinem Gesicht. „Ich bin ja so froh, dass du lebst, meine alte Freundin. Aber ich wurde hierhergerufen … um dich aufzuhalten.“
    Alte Freundin nannte er sie. Und warum auch nicht? Das waren sie doch schließlich, oder? Alte Freunde, die zusammengearbeitet hatten, um Kriege zu verhindern, um die Leben von Unschuldigen zu retten, sowohl in der Allianz als auch innerhalb der Horde.
    Doch nun konnten sie keine Freunde mehr sein.
    Der Schicksalshammer blieb, wo er war, auf den Rücken des Orcs geschnallt, der auf sie zuging, die Hände beschwörend ausgestreckt. „Ich hatte eine Vision – von einer Monsterwelle, die über Orgrimmar hinwegfegt. Und diese Insel war ihr Ausgangspunkt. Die Elemente haben mich gebeten hierherzukommen, und nun bin ich da, um dieses Grauen zu verhindern. Doch nicht in meinen schönsten Träumen und schlimmsten Albträumen hätte ich erwartet, dich hier vorzufinden. Am Leben – aber als Auslöserin dieser schrecklichen Katastrophe. Bitte, Jaina, lass sie frei! Lass sie gehen!“
    „Das kann ich nicht“, sagte sie mit brüchiger Stimme. „Ich muss es tun, Thrall.“
    „Ich habe gehört, was in Theramore geschah“, erklärte er, wobei er sich nach wie vor langsam auf sie zuschob. „Ich trauere mit dir um all die Seelen, die auf so brutale Weise aus dem Leben gerissen wurden. Aber Orgrimmar zuzufügen, was die Horde Theramore zugefügt hat, das wird keinen von ihnen zurückbringen, Jaina. Alles, was du damit erreichen wirst, ist, noch mehr Unschuldige zu töten.“
    „Du trauerst? “, schnappte sie. „Aber was in Theramore geschehen ist, ist deine Schuld, Thrall! Du hast Garrosh das Kommando über die Horde überlassen! Und ich habe dich noch angefleht, zurückzukommen und ihn vom Thron zu verscheuchen. Ich wusste, dass er früher oder später etwas Grausames tun würde, und er hat mich nicht enttäuscht. Im Gegensatz zu dir. Ja, es war Garrosh, der Theramore vernichtet hat – aber du hast ihm die Macht gegeben, es zu tun!“
    Thrall erstarrte mitten in der Bewegung, schockiert von diesen Worten.
    „Dann – gib mir die Schuld, Jaina! Die Vorfahren wissen, ich tue es selbst. Aber versuche nicht, die Toten von Theramore zu rächen, indem du meine Leute vernichtest!“
    „Leute?“, echote Jaina. „Ich kann sie nicht einmal mehr so nennen. Das sind keine Leute . Es

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