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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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sind Monster. Und du bist eines von ihnen! Mein Vater hatte recht – aber erst musste eine ganze Stadt voller Unschuldiger zerstört werden, bevor ich es erkannte. Ich habe nicht gesehen, wie die Orcs … sind, weil du mich geblendet hattest. Du hast mir vorgegaukelt, es könnte einen Frieden geben und dass die Orcs mehr seien als nur blutrünstige Tiere. Aber du hast gelogen. Das ist Krieg, Thrall, und Krieg bedeutet immer Leid . Krieg ist hässlich. Aber ihr habt ihn begonnen! Deine Horde hat Theramore dem Erdboden gleichgemacht, und jetzt hat sie eine Blockade um alle Allianzstädte auf Kalimdor errichtet. Zahllose Unschuldige werden belagert und versklavt und angegriffen. Aber – noch während wir hier stehen, führt Varian einen Angriff, um diese Blockade zu durchbrechen, und sobald meine Aufgabe erledigt ist, werde ich ihm helfen. Dann werden wir ja sehen, wer wen versklavt! Zunächst aber werde ich die Stadt zerstören, die nach Orgrim Schicksalshammer benannt wurde, und mit ihr das ganze Land, dem dein Vater seinen Namen gegeben hat!“
    „Jaina! Nein, bitte, nicht!“
    Mit einem Lächeln und einer einfachen Handbewegung entsandte Jaina die Sturmwelle.
    Die gequälten Schreie Hunderter versklavter Elementarwesen zerrissen die Luft, während die Mauer aus Wasser nach Norden stürzte.
    „Nein!“, brüllte Thrall. Verzweifelt riss er die Arme vor, und im Stillen betete er: Geist der Luft, halte sie auf! Lass nicht zu, dass sie zum Instrument all dieser Morde werden.
    Er griff in seine Tasche und berührte die kleinen Schnitzereien, die die Elemente repräsentierten. Ihre Essenzen manifestierten sich als glühende, pulsierende Abbilder dieser Figuren zu seinen Füßen, während die Luft seinem Ruf bereitwillig folgte und der brodelnden Flutwelle einen heftigen Wind entgegenschleuderte, um sie aufzuhalten.
    Jaina knurrte und bewegte die Hände. Die Elementarwesen heulten vor Pein, als sie gezwungen wurden, gegen die Fesseln des Windes zu kämpfen, und Thrall grunzte, zitternd vor Anstrengung; Jaina war eine mächtige Magierin, aber eigentlich hätte sie nicht stark genug sein dürfen, um ihm zu trotzen – zumal ihr die Elemente, die sie einsetzte, nicht willentlich folgten. Thrall hatte die Fokussierende Iris noch nie zuvor gesehen, aber er wusste doch, wie sie aussah. Einst hatte sie die mächtigen Sognadeln gesteuert, die die arkane Energie von Azeroths Leylinien zum Nexus umgelenkt hatten; außerdem hatte sie dem fünfköpfigen chromatischen Drachen das Leben geschenkt. Nun stand sie unter der Kontrolle einer meisterhaften Magierin.
    Voller Unbehagen wurde ihm klar, dass sein Gedankengang einen Fehler aufwies: Das Wunder lag nicht darin, dass Jaina inzwischen stärker war als er. Das Wunder war vielmehr, dass er ihr überhaupt etwas entgegensetzen konnte.
    „Jaina“, stieß er hervor, die Zähne vor Anstrengung zusammengebissen, „dein Schmerz ist gerechtfertigt. Was geschehen ist, war eine Abscheulichkeit. Doch es ist nicht richtig, unschuldigen Kindern den Atem zu rauben, um Rache an Garrosh zu nehmen!“
    Ihr weißes Haupt mit der einen goldenen Strähne ruckte zu ihm herum, und ihre unheimlichen Augen starrten ihn eisig an, dann spreizte sie plötzlich die Finger und streckte ihm die Hand entgegen. Etwas Lavendelweißes, Glühendes traf Thrall mit einer unglaublichen Wucht und schleuderte ihn nach hinten. Kurz wurde die Welt um ihn herum grau, und er fand sich auf dem Rücken liegend im Sand wieder, nach Atem ringend. Sein ganzer Körper bebte, doch er zwang sich, wieder aufzustehen und seine Energie zu konzentrieren, um die Sturmwelle zurückzuhalten.
    Jaina hatte ihn nicht angegriffen, damit er die Kontrolle über die Elemente verlor, das wusste er. Sie hatte ihn angegriffen, um ihn zu töten. Doch er konnte es nicht über sich bringen, dasselbe zu tun, zumindest noch nicht. Jaina war ihm eine treue Freundin gewesen, und vielleicht war sie es noch immer. Diese Gefühle behinderten ihn und verliehen Jaina einen Vorteil, wurde sie von derartigen Gefühlen doch augenscheinlich nicht zurückgehalten.
    Einmal mehr bat der Orc die Winde um Hilfe. Eine Bö, stark wie ein Wirbelsturm, heulte Jaina entgegen, so heftig, dass sie nach hinten taumelte und rücklings in den Sand fiel. Dabei rutschte ihre Hand von der Fokussierenden Iris, und der jaulende Wind riss ihr die befehlenden Worte von den Lippen.
    Thrall nutzte diese wertvollen Sekunden, um der hoch aufragenden Wand aus Wasser seine ganze

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