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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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verstärkt werden. Die Truppen an der Nordwacht sollen herkommen. Bis zum letzten Schiff! Und so schnell wie möglich!“
    Sehr zur Verwirrung des Trollboten verzerrte nach diesen Worten ein durchtriebenes Lächeln das Gesicht des Kriegshäuptlings. „Und die Magier … schick auch sie alle zu mir. Mein Plan war zwar für die Dunkelküste gedacht, aber an der Messerfaust-Küste wird er ebenso gut aufgehen.“
    Varian stand an Deck der Wellenlöwe , als sie sich Kalimdor näherten. Die Draeneischamanen hatten ganze Arbeit geleistet und den Wind und die Wogen überzeugt, ihnen zu helfen, sodass die Flotte den Ozean in Rekordzeit überquert hatte, begünstigt von treibenden Winden und ruhigem Seegang. Nun waren sie nur noch ein paar Kilometer von der Messerfaust-Küste entfernt. Varian war zwar der Anführer der Allianztruppen, aber nicht der Kapitän der Wellenlöwe , darum hielt er sich im Hintergrund und ließ Telda Steinfaust ihre Arbeit machen. Das fiel ihm nicht weiter schwer, denn Telda wusste, was sie zu tun hatte, und trotz ihrer kleinen Statur hastete ein jeder Seemann auf seinen Posten, wenn sie einen Befehl bellte.
    Als Varian nun neben sie trat und der Wind ihr Haar mit Gischt besprenkelte, reichte sie ihm ein Fernrohr. „Hier, der erste Blick auf die Bucht“, sagte sie.
    Varian hob das Gerät vor sein rechtes Auge. Im Hafen lag nur ein einziges Schiff, dennoch wusste er, dass der Weg ins Herz von Orgrimmar schwer bewacht sein würde. „Sieht aus, als wäre dieses Schiff im Hafen von der Bauart, die man von den Goblins kennt.“
    „Was bedeutet, dass ein gut gezielter Schuss reich’n sollte, das Ding in die Luft zu jag’n“, kommentierte Telda mit einem Grinsen.
    Varian spürte ein leichtes Unbehagen. Seine Sinne – und zwar alle, nicht nur die herkömmlichen fünf – waren übernatürlich scharf, eine Gabe, die er sich aus seiner Zeit als Lo’Gosh erhalten hatte. Er hielt das Gesicht in den munter wehenden Wind und zog die Nase hoch, dann hob er das Fernrohr wieder ans Auge. Alles, was er sehen konnte, waren Himmel und Meer, die verschiedenen Töne von Blau.
    Langsam drehte er sich im Kreis. Blaue See, blauer Himmel …
    Doch dann erspähte er etwas, das nicht blau war, einen kleinen Fleck am Horizont.
    „Da“, rief er und deutete nach Süden. „Schiffe!“
    Irgendwie hatte Garrosh ihren Zug vorhergesehen.
    „Alle Mann auf Gefechtsstation!“, brüllte Telda, deren Stimme eigentlich viel zu laut für einen so kleinen Körper war. Ringsum erwachte das Deck zu hektischer Tätigkeit. Die gut ausgebildeten Seemänner eilten zu den Kanonen, während Magier die Wanten hinaufkletterten, damit sie ihre Feuerbälle – die bei diesen hölzernen Segelschiffen so schreckliche Schäden anrichteten – zielgenauer und sicherer abfeuern konnten. Die Schamanen hasteten derweil zu den Seiten des Schiffes, obwohl sie dort ein leichtes Ziel waren; indem sie ihre Opferbereitschaft zeigten, wollten sie die Elemente um ihre Unterstützung bitten.
    Hörnersignale erklangen, und eines nach dem anderen wendeten die Schiffe, die bis eben noch direkt nach Osten gesegelt waren, bereit, sich der Bedrohung aus dem Süden zu stellen. Varian kletterte ebenfalls die Takelage hinauf, dann hielt er sich mit einer Hand fest und presste mit der anderen das Fernrohr an sein Auge.
    Mehrere Schiffe der Horde kamen ihnen direkt entgegen, waren der Allianz-Flotte zahlenmäßig aber deutlich unterlegen. Varian nickte. Er wusste nicht, wie Garrosh ihren Plan hatte vorhersehen können – vielleicht hatte ein Hochseefischerboot die Armada entdeckt und war zurückgeeilt, um Alarm zu geben. Doch im Augenblick schien das eher nebensächlich. Alles, was zählte, war, dass sich die Horde weiter auf ihre Blockade konzentrierte und der Allianz nur die Schiffe entgegenwarf, die sie dort entbehren konnte. Und das waren nicht viele.
    „Jaina“, murmelte er, während er rasch wieder nach unten aufs Deck kletterte. „In einem Punkt hattet Ihr womöglich recht. Vielleicht können wir es hier und jetzt beenden.“
    Zunächst herrschte eine beinahe schon aufgekratzte Stimmung an Deck. Es war offensichtlich, dass die Horde auf die Fehlmeldungen hereingefallen war, die die Spione der Allianz gestreut hatten, und sich weiterhin auf den Schutz der Küstenstreifen konzentrierte, auf die überhaupt kein Angriff geplant war. Die wenigen Schiffe von der Feste Nordwacht auszuschalten sollte kaum mehr als eine Zielübung sein. Die Messerfaust-Küste, sonst

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