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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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dienen.“ Sein Kiefer bewegte sich normal, solange er die Worte formte, danach aber klappte er herunter, als wäre sein Mund in ewiger Überraschung aufgerissen.
    „Und wo ist deine dunkle Fürstin?“, wollte Garrosh wissen.
    Farley hob die Hand, während seine Augen in einem gelben Schein glänzten. „Nun“, begann er in überraschtem Tonfall, „sie ist natürlich bei der Reserve, bereit, das Kommando über unsere Truppen zu übernehmen, wenn wir nach Eurem unausweichlichen Sieg an der Nordwacht gegen Theramore marschieren.“
    Die Antwort war dreist, aber raffiniert, und Garrosh warf lachend den Kopf in den Nacken. „Vielleicht sollten wir dich vorschicken. Ich bin sicher, Lady Jaina würde kampflos die Waffen strecken, nachdem du mit ihr gesprochen hast.“
    „Mein Kriegshäuptling schmeichelt mir. Außerdem würde das die Horde um einen wohlverdienten Sieg bringen, nicht wahr?“
    „Falls du heute mit dem Schwert ebenso geschickt bist wie mit der Zunge, wird dein Kriegshäuptling mit dir zufrieden sein.“
    „Ich werde mein Bestes geben.“ Eine eitrige Flüssigkeit hatte sich im Mundwinkel des schlaff herabhängenden Kiefers gesammelt und tropfte nun auf die hart gebackene Erde hinab. „Mit Eurer Erlaubnis werde ich mich nun wieder um das Verladen der Fracht kümmern, die meine Herrin geschickt hat.“
    Nach diesem Gespräch fühlte sich Garrosh etwas aufgeheitert, aber er war noch immer wütend, dass sowohl Sylvanas als auch Lor’themar Untergebene geschickt hatten, anstatt selbst nach Ratschet zu kommen. Nun hatte er außerdem keine andere Wahl mehr, als sich Gallywix zuzuwenden. Der Goblin hatte die Maske der zuvorkommenden Hilfsbereitschaft fallen lassen und kaute säuerlich auf seiner Zigarre herum. Der Zylinder rutschte ihm bei jedem Biss tiefer in die niedrige Stirn.
    „Du, Handelsprinz, scheinst der Einzige zu sein, der nach Ratschet gekommen ist, um seine Krieger selbst in die Schlacht zu führen. Das werde ich nicht vergessen.“
    Sofort war die Maske wieder aufgesetzt. „Nun, streng genommen führe ich sie nicht in die Schlacht. Ich habe sie auf der Reise hierher überwacht und sorge dafür, dass sie richtig ausgerüstet sind. Außerdem kümmere ich mich darum, dass die Vorräte, die Ihr verlangt habt, von Bord gebracht werden, falls Ihr versteht …“
    Garrosh klopfte Gallywix auf die Schulter, ohne ihm zuzuhören, und ging dann zum Hafen hinunter, wo er sich ein genaueres Bild von den Schiffen und ihrer Ladung machen wollte.
    Auf den ersten Blick erschien diese wie eine seltsame Wahl, denn außer den warmen Leibern, die in der bevorstehenden Schlacht angestrengt kämpfen würden, beherbergten die Schiffe keine Schwerter, Bögen oder Rüstungen, sondern sorgfältig gestapelte und mit Seilen ordentlich festgezurrte Holzplanken und Karren mit Felsbrocken.
    Doch Garrosh nickte zufrieden. Er seufzte und drängte seine Ungeduld zurück, dann bedeutete er einigen der größeren, kräftigeren Orcs, den schlanken Blutelfen und den Verlassenen, die nur aus Haut und Knochen bestanden – in einigen Fällen sogar wortwörtlich –, beim Entladen dieser Fracht zu helfen.
    Bald, vielleicht schon in ein paar Stunden, würde die Feste Nordwacht fallen.
    Schließlich war es das Schicksal der Horde, diesen Krieg zu gewinnen.
    Als Hannah Brückwässer von einem der Soldaten der Nordwacht aufgehalten wurde, der an der westlichen Straße patrouillierte, waren ihre Kleider von ihrem eigenen Schweiß durchnässt, und ihre Beine zitterten vor Erschöpfung. Ihre Nachricht wurde sofort an Admiral Aubrey weitergeleitet, und er fluchte mit einem einzelnen harschen Wort, bevor er sich wieder fasste. An den Soldaten gerichtet, der ihm die Botschaft überbracht hatte, sagte er: „Gib allen Bescheid. Sie sollen sich auf eine Schlacht vorbereiten. Die Tauren und die Trolle nähern sich aus dem Westen. Verstärkt die Verteidigungsanlagen auf dieser Seite und …“
    „Sir!“, keuchte Blaine. Er stand neben Aubrey, die Augen auf den Signalgeber gerichtet, der unten am Hafen wie wild mit seinen Flaggen wedelte. „Schiffe der Horde segeln von Ratschet aus hierher – sechs Stück! Voll bewaffnete Kriegsschiffe!“
    „ Sechs! “
    „Aye, Sir.“ Blaine streckte den Hals, um weitere Mitteilungen abzuwarten, dann sagte er: „Sie scheinen die Zeichen von … Goblins, den Verlassenen und Blutelfen zu tragen!“
    Aubrey antwortete nicht. Erst Trolle und Tauren, und nun die Verlassenen, die Sin’dorei und die Goblins.

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