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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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der Allianz sahen voller Grauen zu, wie fast ein Dutzend Titanen aus geschmolzenem Fels auf sie zustampften, und viele von ihnen wurden unter den Füßen der Riesen zermalmt. Andere starben, als die verbliebenen Mauern mit gleichgültigen Schlägen zerschmettert wurden.
    „Haltet eure Positionen, Soldaten der Allianz!“ Der Ruf erklang von einem der Türme herab. Mit einem leisen Lachen legte Malkorok den Kopf in den Nacken, um den Menschen dort oben sehen zu können. Er trug den Hut eines Admirals und versuchte ebenso verzweifelt wie erfolglos, seine Truppen zu mobilisieren. Es war ein närrischer Versuch, dennoch konnte der Schwarzfelsorc nicht anders, als diesem zum Tode verurteilten Menschen Respekt zu zollen. Zumindest würde er in Ehre sterben.
    Die meisten der Soldaten, die er befehligte, ergriffen jedoch die Flucht, und Malkorok wollte ihnen keinen Vorwurf machen, schließlich war es genau die Reaktion, auf die Garrosh gezählt hatte.
    Vor Angst keines klaren Gedankens mehr fähig, hatten viele der Menschen einfach ihre Waffen fallen lassen, und nun rannten sie der vermeintlichen Sicherheit des Wassers oder der Hügel entgegen. An jedem Ort wollten sie lieber sein als hier, wo ihnen der sichere Tod durch Kreaturen aus flüssigem Fels und Hass bevorstand. So wurden die flüchtenden Soldaten aber nur zu noch leichterer Beute für die Krieger der Horde, die an sämtlichen Ausgängen warteten. Es war beinahe schon zu einfach. Sollte es tatsächlich jemandem gelingen zu fliehen, dann müsste er schon äußerstes Glück haben.
    Malkorok setzte ebenfalls den Allianz-Soldaten nach, die ihr Heil in der Flucht suchten. Sie hatten zu viel Angst, um auch nur gut zu kämpfen, und er streckte sie ohne große Gegenwehr nieder. Nach ein paar Sekunden waren die Auseinandersetzungen in seiner unmittelbaren Umgebung abgeebbt, und die einzigen Allianz-Mitglieder, die er noch sehen konnte, lagen reglos auf dem Boden. Mit zusammengekniffenen Augen blickte er sich nach weiteren Kämpfen um, in die er eingreifen könnte, ohne jedoch fündig zu werden. Die geschmolzenen Riesen setzten derweil ihren Marsch durch die Feste fort, wobei sie die Überreste der Mauern brüllend niederrissen und Kanonen und andere Kriegsmaschinen durch die Luft wirbelten, als wäre es Kleinholz.
    Nun erblickte Malkorok Garrosh, der über die Leiche eines Worgen gebeugt stand. Der Schädel des Wesens lag einen Meter von seinem Körper entfernt, die wolfsgleichen Züge zu einem Zähnefletschen erstarrt, seine Augen jedoch vor Furcht geweitet. Garrosh drehte sich zu dem Schwarzfelsorc herum, sein Gesicht und sein Körper waren mit Blut bespritzt, und grinste wild hinter seinen Hauern hervor.
    „Nun?“, rief er.
    „Wir haben gewonnen, mein Kriegshäuptling!“, antwortete Malkorok. „Ich sehe keine Allianz-Kämpfer mehr, die noch auf ihren Beinen stehen.“
    Garroshs Grinsen wurde noch breiter, er warf den Kopf zurück, die Arme ausgebreitet, und stieß einen durchdringenden Triumphschrei aus. „Ein Sieg für die Horde! Ein Sieg für die Horde!“
    Schnell fanden sich andere, die den Ruf wiederholten, und kurz darauf breitete er sich unter den Truppen wie ein Lauffeuer aus. Malkorok sah, wie die geschmolzenen Riesen langsamer wurden und dann schließlich ganz stehen blieben, und erkannte, dass die dunklen Schamanen, die sie herbeibeschworen hatten, nun ebenfalls die freudigen Jubelschreie vernahmen und die Elementarwesen dorthin zurückschickten, wo sie hergekommen waren.
    Das hieß … sie versuchten es zumindest.
    Es schien nämlich, als wollten die geschmolzenen Riesen ihre Gestalt nicht wieder aufgeben. Sie wandten sich langsam herum, und ihre kleinen Köpfe mit den winzigen roten Augen schwenkten hin und her, während sie nach ihren „Meistern“ suchten. Dann setzten sie sich wieder in Bewegung.
    Malkorok und Garrosh blickten sich ebenfalls nach den schwarz gekleideten Gestalten um, die mit einer an Panik grenzenden Vehemenz ihre Gesten in die Luft zeichneten. Kurze Zeit standen sich Elementarwesen und Schamanen in einem Kampf des Willens gegenüber, anschließend öffneten die geschmolzenen Riesen im Gleichklang ihre Mäuler und stießen einen furchterregenden Schrei aus, in dem sich Zorn und Verzweiflung vermengten.
    Die Erde selbst antwortete auf diesen Hilferuf.
    Malkorok spürte, wie der Boden unter seinen Füßen erbebte, zunächst kaum merklich, dann aber immer heftiger. Alarmiert blickte er sich um, doch in der Nähe gab es keinen Ort, wo

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