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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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„Warum seid Ihr hier, Kalecgos vom blauen Drachenschwarm?“
    Die Frage erfüllte ihn mit Unbehagen, wenn er auch nicht genau sagen konnte, warum. „Ich suche nach der …“
    „Der Fokussierenden Iris, ja, das weiß ich. Das hat Euch ursprünglich hierhergeführt, aber … warum seid Ihr zurückgekehrt? Ihr hättet an jedem Ort auf diesem Kontinent warten können, bis die Iris stehen bleibt und sich stabilisiert. Und dennoch seid Ihr hiergeblieben.“
    Kalec spürte, wie seine Wangen zu glühen begannen. Es war eine einfache Frage: Warum blieb er hier, anstatt die Stille der Wildnis zu suchen? Die Spur des magischen Objekts, die ihn hierhergeführt hatte, könnte er an jedem anderen Ort ebenso deutlich spüren. Dennoch war er zurückgekehrt, hatte von einem Gnom gelernt, wie man Schach spielte, mit einer Nachtelfin über militärische Strategien philosophiert, sich mit Tervosh über die Natur des Arkanen unterhalten, und Jainas Gesellschaft genossen …
    Jaina.
    Sie war der Grund, warum er geblieben war.
    Erwartungsvoll blickte die Lady Prachtmeer ihn an, während sie mit einer schlanken Hand eine Strähne goldenen Haares hinter ihr Ohr strich, den Kopf zur Seite geneigt, einen fragenden Ausdruck auf dem Gesicht – und dann trat diese so unverwechselbare Falte auf ihre Stirn, die sonst so glatt und unberührt vom menschlichen Alterungsprozess schien.
    Sie wollte eine Antwort, doch er konnte ihr keine geben. Zumindest keine, die der Wahrheit entsprach. Als er aber den Mund zu einer dahingesagten Antwort öffnete, erkannte er, dass er sie nicht anlügen wollte.
    „Es gibt mehrere Gründe“, meinte er also nur und wandte den Blick ab.
    Jaina beugte sich vor. „Oh!“
    „Nun … unter Euresgleichen seid Ihr eine Meisterin der Magie, Jaina. Ich fühle mich in Eurer Gegenwart wohl. Vielleicht möchte ich bei den jüngeren Rassen bleiben, weil mein Volk Eures einst verfolgt hat, ohne irgendeine Legitimation außer einer nebulösen, wörtlich übermittelten Prophezeiung, wonach wir die Wächter der Magie sind. Der Nexuskrieg hat so schrecklich viele Leben gekostet, sowohl unter den Drachen als auch unter den jüngeren Rassen. Sie sind grundlos und brutal hingeschlachtet worden.“ Seine blauen Augen richteten sich auf ihr Gesicht, und diesmal war sie es, die den Blick abwenden musste. „Vermutlich denke ich, dass ich es Euch schuldig bin zu helfen. Außerdem …“ – er lächelte schmal, wohl wissend, dass dieser Teil der Wahrheit entsprach – „seid Ihr eine vorbildliche Gastgeberin.“
    „Oh, das bezweifle ich“, sagte Jaina.
    „Ich nicht.“ Seine Stimme war sanft, und er erkannte, dass sie zitterte. Am liebsten hätte er ihre Hand in die seine genommen, aber er wagte es nicht. Er wusste selbst nicht, woher sein Interesse an der Magierin Lady Jaina Prachtmeer rührte, und er wollte erst genau erforschen, was er wirklich fühlte, bevor er sich vorwagte und sie fragte, ob sie denn auch so empfand.
    Aber vermutlich werde ich es nicht tun , dachte Kalecgos. Malygos hatte seinerzeit den Nexuskrieg angezettelt, mit dem Ziel, die arkane Magie aus ganz Azeroth fortzuleiten, mit Ausnahme seines eigenen Reiches. Es war ein Zeichen ihres guten Willens, dass sie ihm ihre Freundschaft anbot, aber er wollte nicht das Risiko eingehen, indem er nach mehr fragte, erst recht jetzt nicht, da ein Angriff auf Theramore drohte.
    „Nun, über Geschmack lässt sich eben streiten“, bemerkte Jaina schnippisch. Kalec spürte eine Welle des Zornes in sich aufsteigen, auf wen oder was auch immer, der ihr ein so schlechtes Bild von sich selbst vermittelt hatte. War es Kael’thas gewesen? Arthas? Ihr Vater, dem sie sich so mutig entgegengestellt hatte, obwohl alle Logik und all ihre Gefühle zweifelsohne danach verlangt hatten, es nicht zu tun? Da war eine Trauer in ihr, eine Betrübtheit, die nichts mit der bevorstehenden Schlacht zu tun hatte – diese Sorge hatte schon in ihren Augen gelegen, als er zum ersten Mal in Theramore angekommen war.
    Sie brauchte ihn nun. Die Kirin Tor würden ihr vermutlich den Rücken kehren und zulassen, dass sie und ihre Stadt den Äxten der Orcs, Trolle, Tauren, Verlassenen, Goblins und Blutelfen zum Opfer fielen. Vor seinem geistigen Auge sah er Jaina schon allein dastehen, wie sie sich mit ihrer mächtigen Magie gegen die Feinde verteidigte, ihr bezauberndes Gesicht erschiene in ihrer unnachgiebigen Entschlossenheit, ihre Stadt zu schützen, noch schöner.
    Doch alles Talent der Welt würde

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