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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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aufrichtigen, eingeübten Lächeln eines Diplomaten, und streckte die Hand aus. Kalecgos nahm sie, schloss seine Finger um die ihren und genoss diesen schlichten Handschlag als das, was er gewiss war, nämlich seine letzte Gelegenheit, Jaina zu berühren.
    „Ihr seid in guten Händen“, sagte er.
    „In den besten von ganz Azeroth“, erwiderte sie fröhlich. „Ich wünsche Euch viel Erfolg, Kalecgos. Ich weiß, Ihr werdet finden, wonach Ihr sucht. Für Euren Schwarm – und für die ganze Welt. Solltet Ihr die Iris nicht sofort aufspüren …, könnte ich Euch dann nach der Schlacht vielleicht noch einmal behilflich sein?“
    Er schluckte hart und ließ ihre Hand los. „Falls ich sie noch nicht gefunden habe, wenn die Schlacht vorbei ist, werdet Ihr die Erste sein, die es erfährt“, erklärte er ernst.
    Anschließend schritt Kalecgos schneller, als es eigentlich angebracht gewesen wäre, aus dem Turm hinaus ins Freie. Als er eine Stelle erreichte, die groß genug war, verwandelte er sich und sprang dem Himmel entgegen, seine Sinne ausgestreckt, als könnte er die Iris allein mit seinem Willen zwingen, ihre Geschwindigkeit zu verlangsamen, damit er sie rasch finden und zu Jaina zurückkehren konnte. Doch das Artefakt tat ihm diesen Gefallen nicht, und sein rasantes Hin und Her schien ihn zu verhöhnen, während er mit den Flügeln schlug und davonflog, auf einer Suche, die vermutlich schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt war.
    Kalecs abrupter Aufbruch überraschte Jaina. Wie ihr erst jetzt klar wurde, war sie fest davon ausgegangen, er würde bleiben und helfen. Doch dies war nicht sein Kampf, überlegte sie; vermutlich hatte er schon viel mehr in dieser Angelegenheit getan, als er ursprünglich vorgehabt hatte. So charmant er in seiner Halbelfenform auch sein mochte, letzten Endes blieb er noch immer ein Drache, und die Drachen ergriffen nicht Partei, wenn es um die Probleme der jüngeren Rassen ging. Nichtsdestotrotz empfand sie ein merkwürdiges Gefühl des Verlusts. Er war ihr während dieser wenigen, angespannten Tage zu einem Freund geworden, und sie würde ihn mehr vermissen, als sie erwartet hatte.
    Sie hatte aber keine Zeit, noch länger über sein Verschwinden nachzugrübeln, denn Rhonin hielt sein Wort und materialisierte, kaum eine halbe Stunde nachdem er sich bei ihr gemeldet hatte, auf dem Hof vor dem Turm – und auch sein zweites Versprechen löste er ein, denn er war nicht allein.
    Knapp ein Dutzend Gestalten begleiteten den Erzmagier, und wenn auch niemand sonst aus dem Hohen Rat unter ihnen war, erkannte Jaina doch in vieren die berühmten Mitglieder der Kirin Tor. Die anderen hatte sie noch nie gesehen, mit einer Ausnahme: Vereesa Windläufer. Offensichtlich wollte sie an der Seite ihres Mannes sein, wenn er sich schon in solche Gefahr begab. Jaina lächelte ihr zum Gruß zu und widmete sich dann den anderen Magiern.
    Die vier berühmten Kirin Tor, die Rhonin für diese Mission ausgewählt hatte, waren Tari Zahnradd, eine der besten Gnomenmagierinnen in ganz Dalaran; Amara Leeson, eine Menschenfrau mit langem schwarzem Haar, deren verkniffener Gesichtsausdruck nicht über ihr gütiges Herz hinwegtäuschen konnte; Thoder Windermere, der mit seinem stämmigen Körper und seinen harten Zügen mehr an einen Krieger erinnerte, tatsächlich aber einer der geschicktesten Magier war, den Jaina je getroffen hatte; und zu ihrer Überraschung war da auch Thalen Sangweber, ein Sonnenhäscher, schlank, mit scharfen Zügen und Haaren von der Farbe milchigen Mondlichts.
    „Einigen von Euch bin ich bereits begegnet, und ich freue mich darauf, Euch andere auch noch kennenzulernen“, sagte Jaina mit einladender Stimme. „Ich danke Euch von tiefstem Herzen, dass Ihr meinem Hilferuf gefolgt seid. Magier Sangweber, Euch möchte ich meinen ganz besonderen Dank aussprechen. Es muss eine sehr schwere Entscheidung für Euch und Erzmagier Aethas gewesen sein.“
    „Nicht so schwer, wie Ihr vielleicht denkt“, erwiderte der Elf mit rauchiger, aber wohlklingender Stimme. „Es war mein Herr Aethas, der die entscheidende Stimme zu Euren Gunsten abgegeben hat.“
    „Obwohl ich mit einer Elfin verheiratet bin, kann ich ihre Logik noch immer nicht nachvollziehen“, meinte Rhonin, woraufhin Vereese ihn in gespieltem Zorn anstarrte. Der Erzmagier zwinkerte seiner Frau zu und drehte sich dann wieder zu Jaina herum. „Also gut, hier sind wir. Ich muss unter vier Augen mit Euch sprechen, Lady Prachtmeer, aber

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