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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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nicht ausreichen, wenn nur eine einzelne Person sie einsetzen konnte. Theramore würde fallen, und Jaina ebenfalls.
    Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch in diesem Augenblick spürte er plötzlich ein leichtes Prickeln von Magie in der Luft. Jainas Augen weiteten sich ebenfalls, dann sprang sie auf die Füße und eilte in die Ecke, um die drei Bücher in dieser ganz besonderen Reihenfolge anzutippen. Das Regal glitt zur Seite, und als der Spiegel dahinter zum Vorschein kam, wallte bereits Nebel darin.
    „Sprich“, sagte Jaina, während ihre Stimme vor Hoffnung zitterte.
    Auf diesen Befehl hin nahm der Dunst im Spiegel die Form eines männlichen Menschengesichtes an.
    Erzmagier Rhonin.
    „Ihr seid eine äußerst überzeugungskräftige Frau“, begann er. „Es ist zwar weiterhin die Auffassung der Kirin Tor, dass wir neutral bleiben sollten, aber Eure Bitte hat uns bewogen einzuschreiten. Selbst Aethas Sonnenhäscher hat zu Euren Gunsten gestimmt. Würden wir Euch nicht gegen eine so gewaltige Übermacht helfen, so würde das bedeuten, passiv die Horde zu unterstützen. Das war zumindest die Logik, mit der er seine Entscheidung begründet hat.“
    „Bitte richtet Erzmagier Aethas aus, dass wir seine Logik zu schätzen wissen“, sagte Jaina. Ihr schlanker Körper bebte, und augenscheinlich musste sie sich zusammenreißen, um ruhig zu bleiben. Am liebsten hätte sie wohl vor Freude Luftsprünge machen mögen. Kalec ging es nicht anders.
    „Ich und einige andere werden bald nach Theramore kommen, um Euch bei der Verteidigung der Stadt beizustehen. Die Betonung liegt aber auf Verteidigung . Wir werden schützen, nicht angreifen. Unsere größte Hoffnung ist ohnehin, dass unsere Gegenwart den Angriff verhindern kann. Habe ich mich klar ausgedrückt?“
    „Unmissverständlich, Erzmagier. Es ist auch meine Hoffnung, dass wir irgendwie eine friedliche Lösung finden werden.“
    Rhonin seufzte, und seine eben noch so ernste Miene wurde nun weicher. „Ich vermute, niemand kann sagen, wie diese Sache ausgeht, aber wir werden ganz sicher nicht einfach nur danebenstehen und Däumchen drehen. Wir werden in Kürze bei Euch sein.“
    Das Bild verblasste, und nach einem letzten Wirbel des magischen blauen Dunstes zeigte der Spiegel nur noch eine Reflexion von Jaina und Kalecgos.
    Die Lady von Theramore sackte erleichtert in sich zusammen. „Dem Licht sei Dank“, murmelte sie. „Sie werden rechtzeitig hier ankommen, selbst wenn …“ Sie schüttelte den Kopf, als wollte sie die Befürchtung verscheuchen, dass Varians Flotte nicht vor dem Beginn des Angriffs hier eintreffen könnte, dann setzte sie ein strahlendes Lächeln auf, und Kalecs Herz machte einen Sprung in seiner Brust.
    Er wollte seine Gedanken aussprechen, konnte es aber nicht. Eine innere Stimme – er wusste noch immer nicht, ob es seine Vernunft oder seine Furcht war, die da zu ihm sprach – sagte: Nein. Nicht jetzt. Vielleicht – nie. Es war klar, was Kalec jetzt tun musste, um ihrer beider willen. Doch dieses Wissen war wie eine Klinge, die in seinem Bauch steckte.
    „Das sind in der Tat erfreuliche Neuigkeiten“, sagte er stattdessen. „Sie werden Theramore ebenso gut beschützen, wie ich es könnte, vielleicht sogar besser.“
    Ein Teil ihres Überschwangs verschwand. „Könnte?“, wiederholte sie.
    Er nickte. „Ja. Ihr habt mich an die Pflicht erinnert, um die ich mich kümmern muss. Jetzt, da ich weiß, dass Ihr Verbündete an Eurer Seite habt, werde ich noch einmal den Kontinent überfliegen. Vielleicht gelingt es mir ja, näher an die Iris heranzukommen.“
    „Ich verstehe. Natürlich, das ist eine ausgezeichnete Idee.“ Sie lächelte rasch, und die Besorgnis kehrte in ihre Augen zurück. Ohne Zweifel glaubte sie, dass er sie im Stich ließ.
    Und das tue ich auch , dachte er. Aber es ist zu ihrem eigenen Besten . Er wusste, dass – würde er bleiben – er irgendwann nicht mehr anders könnte, als ihr zu sagen, was er in seinem Herzen empfand. Das wäre eine zusätzliche Last für Lady Jaina Prachtmeer, die sie jetzt, da Theramore seiner womöglich schwärzesten Stunde entgegenblickte, ganz sicher nicht brauchen konnte.
    Erzmagier Rhonin und die anderen Kirin Tor würden sie beschützen, so gut sie konnten, und keiner von ihnen würde Jaina von ihren Pflichten ablenken, denen im Augenblick ihre ganze Aufmerksamkeit gelten musste.
    „Ich nehme an, dann heißt es jetzt Abschied nehmen“, meinte sie mit einem Lächeln, dem

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