World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges
richtige, weil vernünftige Entscheidung.
„Die Straße nach Norden macht mir mehr Sorgen als die Straße gen Westen“, erklärte Jonathan, womit er die Aufmerksamkeit der anderen wieder auf das eigentliche Thema dieser Besprechung lenkte. „Wir haben keine Berichte darüber, dass sich Truppen in Brackenwall versammelt haben.“
„Noch nicht“, brummte Rhonin.
„Noch nicht“, nickte Jonathan. „Aber wir können wohl davon ausgehen, dass Garroshs Armee durch das Dorf marschieren wird und dass sich ihnen dort entweder weitere Krieger anschließen oder sie einen Teil ihrer Leute zurücklassen, als Reserve, die dann – falls nötig – zu einem späteren Zeitpunkt ins Schlachtgeschehen eingreifen soll. Außerdem ist Brackenwall ein guter Rückzugspunkt, wo die Horde sich neu formieren kann. Wir verfügen leider über keinen solchen Luxus.“
„Was ist mit den Belagerungswaffen, die zurzeit entlang der westlichen Straße platziert sind?“, fragte die Leidende. „Wir könnten sie näher an die Stadt heranziehen und sie vor beiden Toren platzieren.“
„Und die Grimmtotem?“, warf Kinndy ein.
„Ich bezweifle, dass sie uns Ärger machen werden“, sagte Jaina. „Wir kämpfen jetzt gegen die Horde, und selbst wenn sie Garrosh ihre Dienste angeboten hätten, Baine würde sich dagegen aussprechen. Vermutlich würde nicht einmal Garrosh selbst ihnen vertrauen. Nicht nach dem, war Magatha Cairne angetan hat.“
„Sie könnten aber versuchen, unsere Abgelenktheit in der Schlacht zu ihrem Vorteil zu nutzen“, gab Vereesa zu bedenken. „Was, wenn sie die Gelegenheit ergreifen und in die Stadt eindringen, sei es nun, um zu plündern oder einfach nur zu morden?“
„Das würde ihnen nur gelingen, falls wir versagen“, entgegnete die Leidende brüskiert. „Solange unsere Verteidigung hält, werden sie nichts dergleichen wagen.“
„Dann wäre das ja geklärt“, meinte Jonathan. „Wir ziehen die Kriegsmaschinen zur Stadt und …“
Die Tür zum Korridor wurde aufgestoßen. Kalecgos stand im Eingang, leicht schwankend, eine Hand an die Seite gepresst. Hinter ihm befanden sich zwei Wachen, die sich aber mehr Sorgen um den Zustand des Drachen zu machen schienen als um die Tatsache, dass er gerade unangekündigt in den Versammlungsraum geplatzt war.
Als Jaina sah, dass Blut zwischen den Fingern des Drachen hervorquoll, sprang sie auf und eilte zu ihm hinüber, noch während sich Kalec an die Anwesenden wandte.
„Die Horde ist wieder in Bewegung“, erklärte er. „Sie marschiert nach Süden und wird in wenigen Stunden hier sein.“ Jaina legte ihm den Arm um die Schulter und blickte besorgt zu ihm auf. Sie hatte das Gefühl, als wären die nächsten Worte, die er sprach, mehr für sie als für die anderen bestimmt. „Ich bin nicht schwer verletzt. Ich bin zurückgekommen, um Euch zu warnen. Um Euch zu helfen.“
„Ich wüsste nicht, was diese Sache den blauen Drachenschwarm angeht“, sagte Rhonin. Einige der anderen, die Kalecgos nicht sofort erkannt hatten, zogen leicht die Augenbrauen zusammen, als die Erkenntnis sie traf.
Jaina wandte sich zunächst an Kalec, dann an die Generäle und Magier. „Kalec – lass dich erst von den Wachen zu einem Heiler bringen, bevor du irgendetwas anderes unternimmst. Du kannst uns Bericht erstatten, sobald deine Wunde versorgt ist.“ Den anderen erklärte sie: „Wir mögen bis vor Kurzem im Krieg mit dem blauen Drachenschwarm gestanden haben, aber jeder in diesem Raum, auch die Mitglieder der Kirin Tor, wissen, dass Kalecgos niemals den Streit mit den jüngeren Rassen gesucht hat. Ohne seine Hilfe hätten wir Todesschwinge nicht besiegen können, und es ist eine Ehre und, ganz ehrlich, auch ein Glücksfall, dass er sich bereit erklärt hat, uns bei der Verteidigung von Theramore zu helfen.“
Rhonins Blick huschte kurz von Kalec zu Jaina, dann nickte er. „Wir können jede Hilfe brauchen“ war alles, was er sagte, aber das reichte schon. Die anderen Kirin Tor unterbrachen ihr leises Gemurmel, und sogar einige der Generäle nickten zustimmend.
„Seien wir ehrlich“, schlug Rotmähne mit einem Lachen vor. „Eine große blaue Bestie am Himmel, zusätzlich zu uns allen am Boden, das könnte Garrosh vielleicht einschüchtern.“
Die Entscheidung war also getroffen. Jaina wandte sich zu Kalec herum. Seine Wunde war augenscheinlich ernster, als er sie glauben machen wollte, aber es gab viele gut ausgebildete Heiler, die in Erwartung der Schlacht nach
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