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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Unsichtbarkeit bereits über ein Dutzend Soldaten niedergestreckt, die nun mit Messern im Rücken auf dem Boden lagen. Weitere Tiere stürmten aus dem Schutz des Sumpfes hervor, Kreaturen der Arktis und der Wüste, die sich eigentlich niemals in dieses schwüle Klima verirrt hätten, die nun aber dennoch hier waren, um sich auf die Krieger der Horde zu stürzen.
    Der Kampf hatte kaum mehr als ein paar Sekunden gedauert, und schon jetzt lagen mehr als zwei Dutzend Soldaten tot oder sterbend im Dreck.
    „Hinterhalt! Angriff!“, schrie Malkorok, dann ließ er diesen Worten Taten folgen und stürmte auf einen gewaltigen Bären zu, dessen braunes Fell ein aufgemaltes Muster zierte. Das Tier zerfleischte gerade einen untoten Hexenmeister, während dieser noch versuchte, dem Druiden seine Lebenskraft zu entziehen und damit seine eigenen magischen Fähigkeiten aufzuladen. Malkoroks Zwillingsäxte wirbelten durch die Luft und schnitten dann in einem solchen Winkel durch das dichte, schützende Fell am Hals des Bären, dass sich die Klingen in der Mitte trafen und der Schädel des Druiden beinahe vollständig von den Schultern getrennt wurde.
    Die Schmerzensschreie und das Röhren von Zorn und Blutdurst wurden nun um andere Geräusche ergänzt: das Singen von Pfeilen, die von den Sehnen der Bögen zischten, sowie das Donnern von Gewehrfeuer. Die Jäger – die die Spinnen und Skorpiden, die Wölfe und Krokolisken und Raptoren kontrollierten – griffen jetzt auch direkt ins Kampfgeschehen ein. Malkorok stieß einen gezischten Fluch aus und sprang über die Leichen eines Goblins und einer Hyäne hinweg, die in tödlicher Umarmung vereint auf dem Boden lagen, die Klinge des Goblins im Auge des Tieres versenkt, ihre Kiefer in seiner grünen Kehle verbissen. Die Augen des Schwarzfelsorcs waren auf eine dicht gedrängte Gruppe von Hordekriegern gerichtet, die gegen einen einzigen Feind kämpften. Und als er näher kam, seinen Kriegsschrei auf den Lippen, teilte sich die Menge einen Moment lang, sodass Malkorok den Allianzkämpen sehen konnte. Es war eine Nachtelfin, die sich so schnell bewegte, dass ihre Bewegungen verschwammen, in der Hand hielt sie ein beinahe schon blendend grell leuchtendes Schwert. Ein langer blauer Zopf peitschte hinter ihr durch die Luft, sodass er beinahe wie eine azurblaue Schlange wirkte. Zwei schlanke Leiber lagen zu ihren Füßen, und ein dritter Blutelf war neben ihnen zusammengesunken, die Hände auf seine Seite gepresst, bereit, sich ihnen im Tode anzuschließen.
    Einen Augenblick lang hielt die Allianzkriegerin inne. Ihr Blick begegnete dem Malkoroks, dann fiel ihr seine graue Haut auf, und sie grinste. Mit einem wilden Schrei sprang er auf sie zu.
    Es hatte zahlreiche Warnzeichen gegeben, man konnte also wohl kaum von einem Überraschungsangriff sprechen. So nickte Hauptmann Wymor lediglich, als die Läuferin zurückkehrte und ihm atemlos berichtete, wie groß die Streitmacht war, die sich auf dem Weg zum Nordtor von Theramore auf die Späherwacht zubewegte.
    „Auf eure Stellungen“, befahl er, um dann hinzuzufügen: „Ich bin stolz, mit euch zu kämpfen. An diesen Tag wird man sich noch lange erinnern.“ Die Wachen, von denen ihm einige noch so schrecklich jung erschienen, salutierten. Die meisten von ihnen hatten bislang nur in kurzen Scharmützeln mit ein paar Mitgliedern der Horde gekämpft, oder die Grimmtotems und die wilden Tiere aus den Sümpfen zurückgeschlagen, aber kaum einer brachte die Erfahrung aus einer richtigen Schlacht mit. Das sollte sich nun ändern. In den Ohren das Pochen der fernen Trommeln, bereiteten sie sich auf den Kampf vor.
    General Marcus Jonathan war persönlich zur Späherwacht geeilt, um eine Strategie mit ihnen auszuarbeiten. Wie die Bezeichnung „Späherwacht“ schon sagte, war der Stützpunkt mehr eine Aussichtsstation als eine Bastion zur Verteidigung von Theramore. Doch genau dazu musste sie werden, falls Garroshs Truppen beschlossen, von Norden aus gegen die Stadt zu marschieren.
    „Und das werden sie“, hatte Jonathan erklärt. „Sie werden uns von Norden, Westen und vom Hafen aus angreifen. Waffentechnisch seid Ihr ihnen unterlegen, also müsst Ihr schlauer sein als sie.“
    Man gab der Läuferin einen Schluck Wasser und schenkte ihr einen Augenblick, um wieder zu Atem zu kommen, dann stieg sie auf ihr Pferd und galoppierte in Richtung Theramore davon. Die restlichen Wachen unter Wymors Kommando hielten ihre Stellungen und warteten.
    Es dauerte

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