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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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eben möglich war, und als sein Umhang dabei zur Seite rutschte, sahen sie, dass ein Großteil des Blutes auf seiner Kleidung von dem dunkelhaarigen, bärtigen Reiter selbst stammte. Er versuchte, ihnen etwas zu sagen.
    „D-die Triumphfeste i-ist gefallen“, war jedoch alles, was er noch hervorbrachte.
    Und so begann es.
    Die Armee der Horde war inzwischen um mehrere Klingenwerfer, Ballisten und Katapulte reicher, welche in ihrem Aussehen mächtigen Adlern nachempfunden waren. Waffen der Allianz, die nun gegen ihre Erbauer eingesetzt werden sollten. Einige der Krieger hatten auch andere, grausigere Erinnerungsstücke als Trophäen aus der jüngsten Schlacht mitgenommen, vor allem die Trolle, denen es Spaß zu machen schien, sich mit Fingern und Ohren zu schmücken.
    Ohne Zweifel hatte die Besatzung der so unpassend betitelten Triumphfeste geglaubt, sie könnte der Horde trotzen und ihren Marsch nach Süden – nach Theramore – aufhalten. Doch sie hatten ihre eigenen Fähigkeiten heillos über- und die ihres Feindes völlig unterschätzt.
    Kriegsgesänge erfüllten die Luft, begleitet vom Donnern der Trommeln. Das Knirschen der gewaltigen Kriegsmaschinen – teils von der Horde, teils von der Allianz herrührend – fügten dieser Musik ihre ganz eigene Melodie hinzu.
    Die Horde hatte die Soldaten der Feste Nordwacht überrascht und sie aus diesem Grund auch besiegt. Doch als sie sich nun ihrem nächsten Ziel näherten, machten sie keinen Hehl aus ihrer Gegenwart, sondern grölten auf dem Weg nach Süden vor sich hin, voller Zuversicht ob ihrer gewaltigen Zahl. Theramore hatte mehrere Tage Zeit gehabt, sich auf den Angriff vorzubereiten, aber seine Anwohner hatten auch mehrere schlaflose Nächte durchlitten, gequält von Albträumen über die Horde, wie sie ihre Tore niederriss.
    Doch auch Furcht konnte eine Waffe sein.
    Die wilden Tiere des Brachlandes machten einen großen Bogen um den Heereszug, und die Zhevras und Gazellen, die sich doch zu nahe heranwagten, wurden erlegt und den hungrigen Truppen vorgesetzt. Die Armee hatte sich inzwischen in einer dünneren, längeren Linie angeordnet, um auf der schmalen Straße durch die Düstermarschen besser voranzukommen. Und die heißen Strahlen der Sonne wurden inzwischen durch hohe, moosbedeckte Bäume gefiltert. Nachdem sie die Ruinen des Gasthauses Zur süßen Ruh passiert hatten, machten sie an einer Kreuzung halt, von der aus Straßen zur Insel Theramore, zum Morastwinkel und nach Brackenwall führten. Hier teilte Garrosh die Armee auf. Er selbst wollte die eine Hälfte nach Brackenwall führen, wo sich ihnen neue Rekruten anschließen würden – mehr Orcs und vermutlich sogar ein paar Oger –, bevor er von Norden aus den Angriff auf Theramore startete. Malkorok würde indes das Kommando über die restlichen Truppen übernehmen und auf der Straße nach Osten weiterziehen.
    Die beiden Heeresteile würden dann bei Theramore wieder zusammentreffen, um die Stadt zwischen sich zu zermalmen und einen Sieg zu feiern.
    Malkorok und seine Soldaten marschierten tief ins Herz der Düstermarschen und in den Morast, wo sie die Banner der Allianz niederrissen und lachend in den Schlamm warfen. Früher war dieser Weg von Kriegsmaschinen und den Soldaten Theramores blockiert gewesen, doch nun schien er völlig frei zu sein, genauso, wie sie es vermutet hatten.
    Von den Grimmtotem gab es ebenfalls keine Spur, doch auch damit hatten sie gerechnet. Die Nachricht vom Nahen der Armee musste sich herumgesprochen haben, und die feigen Tauren, die von der Allianz und der Horde gleichermaßen verachtet wurden, hatten sich in ihre Verstecke verkrochen.
    „Ohne Zweifel weiß der Feind, dass wir kommen“, sagte Malkorok. „Ich werde ein paar Läufer ausschicken, und wir werden ab jetzt mit großer Vorsicht …“
    Wütendes Gebrüll unterbrach ihn. Nicht weniger als zehn wilde Bestien stürmten plötzlich aus den Marschen, wo sie, getarnt von den zahlreichen kleinen Hügeln und den tief hängenden Ästen der Bäume, auf der Lauer gelegen hatten. Zwei Hexenmeister, ein Magier und ein Schamane gingen zu Boden, bevor sie auch nur die ersten Worte eines schützenden Zaubers ausstoßen konnten. Und die Krieger hinter ihnen fanden sich im Nahkampf mit den Bestien wieder. Klauen zerfetzten Fleisch, gewaltige Kiefer schlossen sich um Kehlen, und als die Horde überhaupt erst realisierte, dass sie von gestaltgewandelten Allianzdruiden angegriffen wurde, hatten einige andere im Schutz der

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