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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Theramore gerufen worden waren. Bald schon würde er wieder so weit genesen sein, dass er bei der Verteidigung der Stadt mitwirken konnte.
    „Das wird schon wieder, Jaina“, meinte er mit einem sanften Lächeln, dann fügte er etwas leiser hinzu: „Macht Euch keine Sorgen!“
    Nun schenkte sie ihm ihrerseits ein Lächeln. „Ich müsste schon eine Närrin sein, um mir keine Sorgen zu machen, Kalec“, erklärte sie, gleichfalls im Flüsterton. „Aber ich habe auch in der Vergangenheit Schlachten überstanden. Schlachten, die … für mich persönlich viel schwerer zu ertragen waren als diese. Habt keine Angst! Ich werde Theramore verteidigen, und ich werde nicht davor zurückschrecken zu tun, was getan werden muss.“
    Bewunderung ließ seine blauen Augen aufleuchten. „Vergebt mir“, sagte er. „Womöglich seid Ihr kampferprobter und abgebrühter, als ich es bin, Lady Jaina.“
    Ihr Lächeln verlor ein wenig an Strahlkraft. „Ich musste schon schwierige Entscheidungen treffen“, sagte sie, „aber ich bete, dass ich niemals abgebrüht sein werde. Nun geht! Wir wollen unsere Informationen austauschen, sobald Ihr zurückgekehrt seid.“ Als die Wachen Kalec zu den Priestern eskortierten, wandte sich Jaina wieder den anderen zu. „Schickt sofort einen Boten nach Sturmwind! Varian muss erfahren, dass der Angriff unmittelbar bevorsteht.“
    Das Gefühl der Dringlichkeit, das die Stadt erfüllt hatte, noch bevor die Generäle mit ihrer Flotte eingetroffen waren, schien nun noch allgegenwärtiger. Wie Jaina vorhergesagt hatte, war Kalecgos in kürzester Zeit geheilt, wenn er auch weiterhin einen erschöpften Eindruck machte. Und er berichtete ihnen rasch, was er gesehen hatte. Dank dieser Mitteilungen wussten sie nun, welche Route die Horde gewählt hatte, und die Triumphfeste im Nordosten von Theramore war sofort über den geplanten Angriff verständigt worden. Die Soldaten dort würden dem Feind erbitterten Widerstand leisten, und es blieb zu hoffen, dass die Horde ihre Ressourcen, Truppen und ihre Energie nicht an eine Garnison verschwenden würde, die nicht ihr eigentliches Ziel war. Die Generäle gaben sich zuversichtlich, dass die tapferen Männer und Frauen der Triumphfeste der Horde empfindlich schaden und ihren Vormarsch abbremsen könnten, ohne selbst vollständig aufgerieben zu werden – ein Risiko, das sich leider nicht vermeiden ließ.
    Ihre Pläne wurden beinahe sofort in Befehle umgewandelt, die Ballisten und anderen Belagerungswaffen nach Osten transportiert, den Toren von Theramore entgegen, während gleichzeitig Reiter zur Späherwacht aufbrachen, die ein Stück nördlich der Stadt lag. Im Gepäck befanden sich Anweisungen, dass die Besatzung des Vorpostens sofort eine Warnung schicken sollte, wenn sie die Horde sichtete. Hauptmann Wymor und seine Soldaten erhielten außerdem den Befehl, die Horde, falls möglich, aufzuhalten – wenn es ihnen aber nicht gelang, sollten sie sich in Richtung Stadt zurückziehen, wo sie von weiteren Truppen unterstützt werden würden.
    Die Stadttore sollten bis zum Ende der Schlacht geschlossen bleiben, es sei denn, die Horde riss sie nieder. Wymor verstand, was das bedeutete.
    Sechzehn Kriegsschiffe machten derweil kehrt und verließen den Hafen. Bis Nummer siebzehn, die Sternenschwert, von ihrer Hilfsmission zurückkehrte, würde die Schlacht vermutlich schon entschieden sein. Wie die Flotte der Horde blieb auch die Siebte auf ihrer Seite der maritimen Grenze – wenn auch nur knapp – und wartete dort. Der Plan sah vor, die Schiffe der Horde zu vernichten, sobald die Schlacht begann, sodass zumindest die Bedrohung aus dieser Richtung schnellstmöglich ausgeschaltet würde. Die drei restlichen Schiffe der Flotte blieben im Hafen vor Anker, als letzte Verteidigungslinie gegen einen Angriff vom Meer aus. Aber jeder hoffte, dass sie nicht zum Einsatz kämen.
    Es war Mittag, als der erste Reiter eintraf.
    Er trug keine Rüstung, sondern gewöhnliche Kleidung, die mit Schlamm und Blut bespritzt war. Gewiss hatte er sich von seinem Körperpanzer getrennt, um das Pferd zu entlasten, auf dem er herbeigaloppiert war. Dennoch ächzte das Tier schwer, und Schaum stand vor seinem Maul, als es mit klappernden Hufen zum nördlichen Tor hinaufritt. Die Wachen, die dort postiert waren, mussten dem zitternden Boten helfen, als er sich kraftlos vom Rücken des Pferdes fallen ließ, das dem Zusammenbruch ebenfalls nahe zu sein schien. Sie fingen ihn auf, so behutsam es ihnen

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