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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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nicht lange, dann hob der einsame Wachtposten oben auf der Spitze des Turmes den rechten Arm und ließ ihn scharf nach unten sausen. Der Gnom, der neben Wymor stand, ein Geselle namens Adolphus Sprengspieler, hielt ein kleines Gerät in den Händen, und auf das Signal hin, das vom Turm kam, drückte er grinsend einen Knopf darauf. Abrupt wurde das Geräusch der Trommeln von einem kolossalen Donnergrollen verschluckt. Einen Moment später stieg schwarzer Rauch zum Himmel empor. Die Soldaten jubelten, und als sie verstummten, waren keine Trommeln mehr zu hören.
    Die Bomben, die so sorgfältig auf der Straße platziert worden waren, mochten zahlreiche Feinde getötet haben, doch die Bedrohung blieb bestehen.
    „Zieht eure Waffen!“, sagte Wymor. In der unheimlichen Stille klang das Schaben, mit dem die Schwerter aus ihren Hüllen glitten, erstaunlich laut. Angespannt standen die Soldaten da, bereit für den Kampf. Die Minuten zogen sich dahin, aber das Einzige, was sie hören konnten, war das unermüdliche Zirpen der Insekten, das Gekrächze der Meeresvögel, das Rauschen, mit dem sich die Wellen am nahen Strand brachen, und das Klirren ihrer eigenen Rüstungen, als sie vor Unbehagen das Gewicht verlagerten.
    Da erschallten plötzlich die Kriegsschreie der Horde, und den Soldaten gefror das Blut in den Adern, während sich ihnen die Armhaare aufstellten. Gleichzeitig wurden auch die Trommeln wieder hörbar, doch nun waren sie viel näher, und ihr Rhythmus erschien viel schneller, drängender. Einen Moment später tauchten aus den Schatten des düsteren Sumpfes Dutzende, vielleicht Hunderte von Gestalten auf. Allesamt laut brüllend stürmten sie auf die Späherwacht zu, in den Händen Waffen, die aussahen, als würden sie mehr wiegen als ein Mensch mitsamt Körperpanzer.
    „Lauf, Adolphus!“, rief Wymor dem Gnom zu, der vor Grauen wie erstarrt dastand. Sprengspieler zuckte zusammen und starrte einen Augenblick lang panisch zu dem Hauptmann hinauf, aber dann rannte er los, so schnell seine kurzen Beinchen ihn nur trugen, Theramore entgegen, den Zünder noch immer mit beiden Händen umklammernd. Indes zog Wymor sein Schwert und ging in Kampfstellung.
    Der Sturmangriff der Orcs, Trolle, Tauren, Verlassenen, Blutelfen und Goblins wurde von einem Orc in glänzender Rüstung angeführt. Er hielt direkt auf Wymor zu, und als er dabei eine gewaltige Axt über dem Kopf schwang, schien die Waffe vor Blutdurst laut zu jaulen. Die Schulterpanzerung dieses Orcs bestand aus riesigen Hauern, und zwischen ihnen und den großen Handschuhen war braune, tätowierte Haut zu erkennen.
    Wymors goldener Bart teilte sich in einem Grinsen.
    Garrosh Höllschrei.
    Die Klinge von Wymors Schwert prallte klirrend gegen den Schaft von Blutschrei, und als ihn Garrosh, der um ein Vielfaches stärker war als der Mensch, nach hinten stieß, taumelte der Hauptmann. Doch er konnte seine Klinge gerade noch rechtzeitig hochreißen, um einen abwärts geführten Hieb der Axt zu parieren, dann duckte er sich nach vorn, unter den massigen Körper des Kriegshäuptlings. Sein Schwert zog er dabei hinter sich her, und Garrosh grunzte überrascht, als die Klinge eine blutige Linie über die Innenseite seines Armes zog.
    „Der erste Tropfen meines Blutes, der in dieser Schlacht vergossen wurde“, sagte der Orc anerkennend. „Gut gekämpft, Mensch. Du wirst in Ehre sterben.“
    Wymor wich mehrere Schritte zurück und schwang sein Schwert. „Du nicht“, rief er, um Garrosh zu reizen. Der Orc brüllte keuchend und stürmte vor.
    Genauso, wie Wymor gehofft hatte.
    „Jetzt, Sprengspieler!“, schrie der Hauptmann, hörte noch einen lauten Donner und spürte, wie er in die Luft geschleudert wurde. Dann wurde alles schwarz.

17. KAPITEL
    Die Elfin war gut, das musste Malkorok ihr lassen. Dass sie zuvor schon Schlachten überlebt hatte, verriet nicht zuletzt die lange Narbe, die ihr Gesicht verunstaltete. Die anderen Mitglieder der Horde hatten erkannt, dass sich ihr Anführer selbst um diesen Feind kümmern wollte, und sich verteilt, um gegen andere Angreifer zu kämpfen. Von den Vorfahren gab es noch immer mehr als genug.
    Die blauhaarige Nachtelfin war unglaublich schnell, obwohl das schwere Schwert, das sie schwang, ihre Bewegungen verlangsamen musste. Malkorok selbst war für einen Orc auch alles andere als träge, zudem waren seine Waffen viel leichter als die ihre. Und dennoch schnitten die beiden kleinen Äxte nur durch leere Luft, als er sie angriff. Im

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