Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Worldshaker

Worldshaker

Titel: Worldshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Harland
Vom Netzwerk:
»Okay. Wir greifen den Tresen an und brechen in das Waffenlager ein. Ich gehe als Erste.«
    Col verzog die Stirn. »Warum als Erste?«
    »Um das Ding auszuschalten.« Sie zeigte auf das Spezialgewehr in der Mitte des Foyers. »Seid ihr alle bereit?«
    Sie spannte sich an, um loszuspringen. Col hatte keine Ahnung, warum, aber er zog sie am Ellbogen zurück und sprang an ihrer Stelle los.
    Er sprintete ins Foyer, zu dem Spezialgewehr. Die beiden Männer sahen ihn kommen und rissen den Lauf herum. Wie durch ein Fernrohr sah er nur den Abzug und den Finger, der sich anschickte, ihn abzudrücken. Er ruckte zur Seite, um dem ersten Schuss auszuweichen.
    Aber es war kein einzelner Schuss, sondern Schuss auf Schuss auf Schuss: Rat-tat-tat-tat-tat-tat-tat-tat-tat-tat! Immer wieder, ohne Pause, blitzte das Mündungsfeuer auf. Der erste Mann hielt den Abzug gedrückt, der zweite führte von der Seite den Patronengurt. Diese mörderische Feuerschneise kam auf Col zu.
    Er warf sich flach auf das Dauerfeuer-Gewehr, und die Kugeln pfiffen über seinen Kopf hinweg. Er glitt immer noch vorwärts, verlor aber langsam an Schwung. Mit ausgestreckten Fingern gelang es ihm gerade noch, ein Bein des Dreifußes zu greifen.
    Der Mann hinter dem Dauerfeuer-Gewehr knurrte und versuchte, nach unten zu zielen. Col gab dem Bein einen Ruck. Eine Gewehrsalve durchpflügte den Boden.
    Der zweite Mann bemühte sich verzweifelt, ihm den Dreifuß zu entwinden. Col sprang hoch und griff sich den Lauf. Der war so heiß, dass Col aufschrie vor Schmerz. Trotzdem riss er den beiden Männern die Waffe aus den Händen und schleuderte sie weg, dass sie über den Boden schlitterte.
    »Yay-ay-ay!Yay-ay!«
    Schreiend stürmten die Dreckigen herein, fuchtelten mit ihren Waffen und stürzten auf die Waffenkammer zu. Die Unteroffiziere, die die Waffen ausgegeben hatten, standen wie vom Donner gerührt. Riff hechtete als Erste über den Tresen, die anderen taten es ihr nach. Die mit Gewehren und Ladestreifen beladenen Männer in der Waffenkammer hatten keine Chance: Sie wurden entweder niedergemacht oder kurzerhand ins Foyer geschleudert.
    Col war dem Ansturm gefolgt. Kaum war er über den Tresen gesprungen, ließ Riff den Rollladen mit lautem Geklapper nach unten. Jedem war klar, was sie da machte, und gemeinsam schoben sie an beiden Enden die Riegel vor und schlossen ab. Die Waffenkammer war jetzt von der Außenwelt abgeriegelt.

68
    Die Regalwände in der Waffenkammer waren bis unter die Decke mit Gewehren beladen. Im Licht nackter Leuchtröhren glitzerten die auf Hochglanz polierten Metallteile. Die Ge-wehre, die bis jetzt ausgegeben worden waren, stellten nur einen Bruchteil dessen dar, was hier noch lagerte.
    Die Dreckigen versorgten sich bereits mit Gewehren und Ladestreifen. Auch Col griff sich ein Gewehr. Auf dem Holzkolben waren das Wort Worldshaker und das königliche Wappen eingraviert.
    Offensichtlich hatte Fossie die Offiziere an den Gewehren beobachtet, denn sie schob einen Ladestreifen oben ins Magazin, drückte die Patronen nach unten und schnipste dann den leeren Ladestreifen weg.
    »Guckt mal, so geht das!«, rief sie.
    Alle machten es ihr nach.
    Jetzt begannen Fäuste von außen gegen den Rollladen zu hämmern, das es nur so schepperte und krachte.
    »Anlegen!«, schrie Riff.
    Sie legten die Gewehre an die Schulter, den Finger am Abzug. Von draußen pfiff ein Schuss durch den Rollladen. Col spürte einen Windhauch am Kopf, als das Geschoss an ihm vorbeizischte. Es prallte von den Regalen hinten ab und flog zur Seite. Er zielte auf das Einschussloch und schoss.
    Zumindest war es so gedacht. Er drückte immer wieder den Abzug. Aber nichts passierte.
    Auch die anderen legten an und drückten ab – vergeblich.
    »Was ist los?«
    »Diese Dinger funktionieren nicht!«
    Sie mussten sich hinter den Tresen ducken, weil von draußen wieder geschossen wurde. Sie schüttelten die Gewehre, knallten sie gegen den Boden und fluchten. Zwecklos! Col versuchte es mit einem anderen Gewehr, aber mit demselben Ergebnis.
    Dann ertönte draußen ein neues Geräusch: Rat-tat-tat-tat-tat-tat-tat-tat-tat-tat!
    Es herrschte ein ohrenbetäubender Lärm, während der Rollladen von Kugeln durchsiebt wurde. Ein Mädchen schrie auf, als ein Querschläger es am Arm traf.
    »Das ist dieses besondere Gewehr!«, rief einer.
    Col biss die Zähne zusammen.
    Und sie wussten immer noch nicht, wie man die Gewehre zum Schießen brachte!
    Wie in Zeitlupe löste sich ein großes Stück

Weitere Kostenlose Bücher