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Worldshaker

Worldshaker

Titel: Worldshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Harland
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seiner Rechten. Dunga war ein Teil ihres Ohres weggeschossen worden, und sie blutete heftig.
    Alle schlitterten und huschten wieder die Treppe hinunter. Niemand schien sie zu verfolgen.
    Riff befragte das Mädchen mit dem Loch im Bein, das immer noch auf der untersten Stufe saß. »Wie kommen wir in ihr Waffenlager?«
    »Jedenfalls nicht auf diesem Weg. An denen kommt ihr bestimmt nicht vorbei.« Sie zeigte nach oben. »Sie schwärmen immer weiter über das Deck aus.«
    »Sie hat recht«, sagte Shiv. »Wenn wir sie direkt angreifen, dann gehen wir alle drauf.«
    »Vielleicht gibt es einen Weg, sie zu umgehen«, schlug Fossie vor.
    »Eine Schwachstelle.« Shiv stimmte ihr zu. »Die unbewacht ist.«
    Riff nickte. »Ja, das ist einen Versuch wert. Okay, ich gehe los mit einem Kundschaftertrupp. Mal sehen, was ich rausfinden kann.«
    Mittlerweile hatte sich am unteren Ende der Treppe ein Heer von siebzig, achtzig Dreckigen gesammelt. Riff wählte zehn Freiwillige aus, darunter Col und Fossie.
    »Was ist das Signal, wenn du durchkommst?«, fragte Shiv.
    Riff setzte zwei Finger an die Lippen und deutete ein Pfeifen an.
    »Okay.«
    Der Kundschaftertrupp machte sich sofort auf den Weg. Auf Deck 7 gingen sie direkt unter den Offizieren durch, die auf Deck 8 eben auf sie geschossen hatten. Aber dann mussten sie immer noch eine Treppe nach oben finden – und zwar eine, die nicht von Bewaffneten bewacht wurde.
    Col ging neben Riff an der Spitze des Trupps. »Weißt du, wo die Aufgänge sind?«
    »Natürlich. Du etwa nicht?«
    Er antwortete nicht. Er war zwar vom Oberdeck, aber diesen Bereich hatte er nie erkundet. Es war offensichtlich, dass Riff den Gesamtaufbau des Juggernaut weit besser kannte als er.
    Dann kamen sie an einer Sackgasse vorbei, an deren hinterem Ende sich grüne Vorhänge befanden. Endlich konnte er auch einen Beitrag leisten.
    »Moment mal.«
    »Was?«
    Er flitzte in den Gang und guckte hinter den Vorhang. Richtig! Hölzerne Pendeltüren, die zu einem weiteren Dampffahrstuhl führten.
    Riff war ihm gefolgt und sah ihm über die Schulter. Er öffnete die Türen, damit sie sich selbst ein Bild machen konnte.
    »Wie der, in dem wir runtergefahren sind!« Ihre Augen glitzerten vor Aufregung.
    Während Col den Fahrstuhl heranholte, erklärte sie den anderen ihren Plan. »Wir können in diesem Ding nach oben fahren. Wenn wir Glück haben, wird es nicht bewacht.«
    Col war sich ziemlich sicher, dass es klappen könnte, denn die niederen Dienstgrade benutzten niemals die Fahrstühle und von daher würden sie wohl kaum auf die Idee kommen, dass Dreckige das tun könnten.
    Als der Fahrstuhl ankam, drängte sich die ganze Truppe hinein, so dass er fast überladen war. Die Maschine ächzte und zischte und mühte sich, in Gang zu kommen. Schließlich begannen sie hochzufahren, eingehüllt in eine gewaltige Dampfwolke.
    Ein Deck höher brachte Col den Fahrstuhl zum Stehen. Er trat hinaus, öffnete die Türen und guckte vorsichtig durch die Vorhänge.
    Dieser Gang war genauso menschenleer wie der ein Deck tiefer!
    Offenbar bestand eine unausgesprochene Übereinkunft, dass Col den Trupp jetzt gemeinsam mit Riff führte. Die beiden gingen voraus zu dem Gang am Ende der Passage. Auch hier keine Menschenseele. Riff gab den anderen Dreckigen ein Zeichen, nach vorn zu kommen.
    Irgendwo ganz in der Nähe waren gleichmäßige Geräusche zu hören: schleppende Schritte, Stimmen, das Klirren und Scheppern von Metall. Hinter der nächsten Ecke war ein Foyer zu sehen, wo viele Gänge zusammentrafen.
    »Hier ist es«, flüsterte Riff.
    Vor einem Schalter, dessen eiserner Rollladen geöffnet und über dem in roten Lettern das Wort Waffenkammer zu lesen war, standen Männer Schlange, um ihre Waffen in Empfang zu nehmen. Hinter dem Schaltertresen liefen Unteroffiziere hin und her, die Gewehre und Ladestreifen bereitlegten. Jeder Mann, der ein Gewehr in Empfang nahm, lud einen Ladestreifen ins Magazin und packte sich Reservemunition in die Tasche. Ein Oberleutnant schickte die bewaffneten Männer dann über einen anderen Gang zum Ausgang.
    Da war noch etwas. In der Mitte des Foyers saßen zwei Männer neben einer besonderen Art von Gewehr – es war viel größer, schwerer und saß auf einem Dreifuß. Ein Patronengurt speiste es von der Seite.
    Riff stieß Col an, um seine Aufmerksamkeit darauf zu lenken. »Wie funktioniert das?«
    »Keine Ahnung.«
    »Hmm. Es gibt nur einen Weg, das rauszufinden.« Sie winkte den Rest des Trupps heran.

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