Worldshaker
war, um irgendetwas tragen zu können. Der zwölfte war dazu da, ihn zu stützen.
Nur die Familien der Elite hatten Anspruch darauf, auf dem Gartendeck Urlaub zu machen. Es war ein offenes Deck von mehr als zwanzig Hektar, mit verschiedenen Vegetationszonen. Jede Zone ließ eine bestimmte Landschaft aus der Alten Heimat wiederauferstehen. Als sie ankamen, war die Sonne bereits hinter der Wand versunken. Der Himmel war in eine großartige Mischung aus Orange und Rosarot getaucht.
Großmutter hatte fünf nebeneinanderliegende Cottages in einer Parklandschaft reservieren lassen: eins für Col, eins für sich, eins für Orris und Quinnea, eins für Gillabeth und Antrobus und eins für das Gesinde. Die Parklandschaft war ein Kaleidoskop verschlungener Pfade, nach Klee duftender Rasenflächen, stattlicher Bäume in Kübeln mit einem Musikpavillon in der Mitte. Der Pavillon und die Cottages waren maßstabsgetreu eins zu zwei nachgebaut.
Die erste Stunde verbrachten sie damit, sich wohnlich einzurichten. Von außen gesehen schien Cols Cottage zwei Stockwerke und viele winzige Zimmer zu haben. Aber innen befand sich nur ein Zimmer von normaler Größe, mit Standardbett, Standardschrank und Standardkommode. Col packte in aller Ruhe selbst aus, ohne sich von den Gesindlingen helfen zu lassen.
Gerade hatte er seine Strümpfe weggeräumt, da hörte er draußen einen Hilferuf. Er eilte hinaus um nachzusehen. Türen flogen auf, und aus jedem Cottage schaute jemand heraus. Im fahlen Dämmerlicht war seine Großmutter zu erkennen, die auf eine bleiche Gestalt zu ihren Füßen starrte.
Wicky Popo lag mit dem Gesicht nach unten im Gras. Der zwölfte Gesindling stand dabei, und zwei andere sahen aus einiger Entfernung zu.
»O je, o je!« Ebnolia stieß ihren Liebling behutsam mit dem Fuß an. Er stöhnte und bewegte sich etwas. »Er hätte niemals mitkommen sollen zum Gartendeck. Er ist einfach zu treu und ergeben und kann es nicht ertragen, nicht bei mir zu sein. Wie hätte ich es ihm abschlagen können?«
»Was ist passiert?«, fragte Col.
»Er ist umgefallen. Ohne besonderen Grund. Es bricht einem das Herz. Alles, was er wollte, war, seiner Herrin treu zu dienen.«
»Du darfst dich nicht aufregen«, sagte Orris.
»O doch. Das muss ich schon! Er war so prächtig und gesund, als ich ihn bekam. Genauso prächtig und gesund wie Wassam Boy und Baba Goom es waren.«
In ihrer Erregung hüpfte sie hin und her und schien den Gesindling, der neben ihr bereitstand, völlig vergessen zu haben.
Es war Gillabeth, die die Sache in die Hand nahm. »Du da. Heb ihn auf. Bring ihn in dein Cottage.«
Der zwölfte Gesindling half Wicky Popo auf die Beine und griff ihm unter die Achseln. Und doch schien jedes Gelenk von Wicky Popo nachzugeben. Seine Lippen waren straff gespannt, das Zahnfleisch lag frei, seine Zähne waren fast durchscheinend.
»Oh, seht nur!« Ebnolia zeigte auf ihn. »Er hat etwas Gras auf seiner kleinen Nase! Wenn er nur sprechen könnte. Wenn er uns nur sagen könnte, warum er umgefallen ist!«
Es sah tatsächlich so aus, als hätte Wicky Popo eine Frage auf der Zunge. Er blickte Ebnolia flehentlich an.
Ebnolia schnalzte leise. »Ich kann es nicht ertragen, ihn so dahinsiechen zu sehen. Es wird mir das Herz brechen, wenn er stirbt. Und er wird so traurig sein, von mir zu gehen.« Sie riss sich zusammen und wandte sich an den zwölften Gesindling. »Bring ihn zu meinem Cottage.«
Die Aufregung hatte sich gelegt, aber Wicky Popos kleiner Unfall hatte den Abend völlig durcheinandergebracht. Ebnolia war zu zerstreut, um sich ums Abendessen zu kümmern. Also nahm jeder nur einen Imbiss oder Süßigkeiten zu sich und ging früh zu Bett. Obwohl Col müde war und seine Muskeln von dem Kampf schmerzten, weigerte sich sein Kopf einzuschlafen. Seine Gedanken gingen von Gillabeth zu Riff und wieder zurück.
Was würde Riff tun, wenn sie um Mitternacht kam und er nicht da war? Würde sie sich vielleicht Sorgen machen und denken, Squellingham und Co. hätten ihn so übel zugerichtet, dass er woandershin verlegt worden war? Heute stand ihr eine ganze Nacht Lesetraining zu. Hätte er nur daran gedacht, ihr eine Nachricht zu hinterlassen! Schließlich konnte sie einfache Sätze ja schon lesen …
Es hätte ihm so gutgetan, seinen Sieg über die Squellinghams mit ihr zu teilen. Jetzt, wo er wusste, was für ein Gefühl es war, Dinge mit jemandem zu teilen, empfand er sein Alleinsein so stark wie nie zuvor. Seine Gedanken schweiften
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