Worldshaker

Titel: Worldshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Harland

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Fefferley griff er am Arm und schleuderte ihn gegen Melstruther.
    Es war so, als hätte sich alles auf wundersame Weise zusammengefügt. Als er erst einmal im Dauereinsatz war, verfiel er in einen Rhythmus, und sein Timing war perfekt. Er musste nicht groß darauf achten, seinen Gegnern an den Augen abzulesen, was sie vorhatten – er tat es einfach. Er musste sich nicht für seine verschiedenen Angriffsziele die passenden Schläge überlegen – das tat sein Körper für ihn. Er war jetzt wie Riff, in einem Trancezustand unfehlbarer Bewegungen.
    Ihre Rohrstöcke machten sie eher unbeholfen. Sie verfehlten ihn und trafen am Ende nur das Mobiliar – oder ihre Mitkämpfer. Col riss Flarrow den Rohrstock aus der Hand und stieß ihm damit gegen die Brust.
    Bald lag die halbe Bande ausgezählt auf dem Boden. Die beiden aus der 5a liefen zur Tür und begannen, den Tisch wegzuziehen. Fefferley kam torkelnd auf die Beine und nahm dieselbe Richtung. Hythe und Pugh gaben weiter schreiend Befehle, hielten sich aber ansonsten heraus.
    Lumbridge war der Einzige, der noch zum Angriff antrat. Col sah ihn aus dem Augenwinkel herankommen, wirbelte herum und landete einen Schlag direkt über seinem Herzen.
    Der Wüterich blinzelte, schüttelte sich kurz den Kopf frei und stürmte noch einmal heran. Wie in Zeitlupe sah ihn Col zu einem gewaltigen rechten Haken ausholen. Der zielte auf sein Kinn. Col tat jedoch das Gleiche, was Riff mit Narbengesicht gemacht hatte: Er fing die Faust ab und brachte Lumbridge mit seinem eigenen Schwung zu Fall.
    Während Lumbridge auf den Boden krachte, verpasste ihm Col einen lähmenden Schlag ins Genick. Der Wüterich tat einen letzten Grunzer und blieb regungslos liegen.
    Alle anderen schlichen sich jetzt Richtung Tür einschließlich Hythe und Pugh. Ob sich die anderen davonmachten, war Col egal – aber nicht die Zwillinge.
    Er kam herübergesprungen, und Pugh flüchtete sich hinter den Schreibtisch des Lehrers. Als Hythe sich auf der anderen Seite durchzuschlängeln versuchte, warf Col ihn zu Boden. Er presste ihm sein Knie ins Genick.
    »Du bist ein mieser Feigling, Hythe Squellingham. Du lässt andere die Drecksarbeit für dich machen.«
    Hythe versuchte, sich loszustrampeln. »Nein.«
    »Du und Pugh.« Col drückte ihm das Knie fester ins Genick. Hythe keuchte und spuckte.
    »Das waren wir nicht«, sagte Pugh.
    »Wen hast du diese Zettel schreiben lassen, Hythe?«
    »Niemand.«
    Da sah Col den Papierkorb. Er begann, ihn heranzuziehen. Am Gewicht merkte er zwar, dass Murgatrudd nicht drin war, aber das konnte Hythe nicht wissen.
    »Soll ich dir den Kopf hier reinstecken?« Er drehte Hythes Kopf herum. »Ein kleiner Plausch mit Murgatrudd?«
    Hythes Augen waren vor Angst geweitet. »Nein, bitte nicht!«
    »Dann sag mir die Wahrheit über die Zettel.«
    »Die hat sie geschrieben.«
    »Wer?«
    Hythe konnte vor lauter Geflenne nicht mehr sprechen. Pugh antwortete für ihn: »Deine Schwester Gillabeth. Sie hat die ganze Zeit alles organisiert.«

51
    Cols Triumph lag in Schutt und Asche. Die Zwillinge blieben nicht nur bei ihrer Geschichte, sie nannten auch Einzelheiten: Gillabeths geheime Treffen mit ihnen und wie sie die Zettel in seinem Pult deponiert hatte. Das Einzige, was sie nicht erklären konnten, war, warum sie es getan hatte.
    Col saß noch im leeren Klassenzimmer, als die beiden schon lange weg waren. Er stand unter Schock. Seine eigene Schwester war also sein geheimnisvoller Feind. Dabei hatte sie die Interessen der Familie immer so vehement vertreten – warum sollte sie mit den Squellinghams gegen die Porpentines intrigieren? Ihm war, als hätte er einen Schlag gegen den Kopf bekommen, viel schlimmer als jeder Schlag von Lumbridge.
    Als er zu Deck 42 kam, wartete Missy Jip schon an seiner Zimmertür, um ihm beim Packen zu helfen. Er musste genug Kleidung für sieben Tage mitnehmen. Mit Ausnahme von Sir Mormus selbst fuhr der gesamte Sir-Mormus-Zweig der Familie in Urlaub.
    Es bestand keine Möglichkeit, Gillabeth allein zur Rede zu stellen. Als die Gesellschaft zum Gartendeck hinabstieg, ging Gillabeth hinter Großmutter Ebnolia her und hielt den kleinen Antrobus an der Hand. Wie immer strotzte ihr selbstgefälliger Blick von eitler Tugendhaftigkeit! Natürlich konnte sie nicht wissen, dass Col ihr Geheimnis kannte.
    Zwölf Gesindlinge begleiteten die Reisegesellschaft, zehn von ihnen mit Kisten und Gepäck beladen. Der elfte war Großmutters Liebling Wicky Popo, der viel zu schwach