WOVON EIN MILLIONÄR TRÄUMT
wahrscheinlich nicht einmal bewusst gemacht hast.“
Er drehte sich und zog sie an sich. „Wie zum Beispiel?“
Sie wollte „Liebe“ sagen, verbot es sich jedoch. „Leidenschaft, Zuneigung, Verständnis.“
Gleichmütig griff er in ihr Haar. „Es gibt einen Unterschied zwischen Bedürfnissen und Wünschen.“
„Meinetwegen, dann wünschst du dir diese Dinge eben nur.“ Sie sah ihm in die Augen, und wie immer ging sein Blick ihr durch Mark und Bein. „Aber nicht einmal das würdest du je zugeben.“
„Wer weiß, wer weiß“, murmelte er und zog sie auf sich.
Als sie spürte, wie erregt er war, schien ihr Zorn plötzlich zu verschwinden. „Ich kann mir kaum vorstellen, dass du …“
Er schob seine Hand in ihren Nacken und zog sie zu sich herab, um sie zu küssen. „Du sollst dir gerade auch nichts vorstellen“, flüsterte er. „Genieß einfach das Hier und Jetzt.“
Mit seinen selbstsicheren Bewegungen, mit den Händen, die er immer genau dort hatte, wo Bella berührt werden wollte, und seiner samtenen Stimme brach er das letzte bisschen Widerstand, das sich noch in ihr geregt hatte. Für eine Weile vergaß Bella ihre Vorbehalte, ihre Verletztheit und dass sie mehr von diesem Mann wollte als nur Leidenschaft. Wieder und wieder liebte er sie, bis sich, irgendwann in der Dunkelheit dieser langen Nacht, ihr Herz öffnete.
Am nächsten Morgen bereitete Sam ein fantastisches Frühstück zu, das die Medicis und Bella in der frühen Morgensonne in einem kleinen privaten Park direkt gegenüber von Michaels Haus genossen. Danach spielten die drei Brüder Ball mit Joel, der ununterbrochen vor Begeisterung quietschte. Schließlich nahm Michael seinen Neffen auf die Schultern und trug ihn herum, damit er sich ausnahmsweise einmal größer fühlen konnte als all die Erwachsenen.
„Michael würde einen guten Vater abgeben“, stellte Nicole fest.
Bei ihren Worten wurde Bella schwer ums Herz. „Bestimmt, wenn er dazu bereit ist“, erwiderte sie ausweichend.
Schließlich verkündete Rafe, dass es Zeit zum Aufbrechen war. „So viel Spaß wir hier auch haben, morgen müssen einige von uns arbeiten.“
„Und ich muss vorher noch eine Runde Billard mit dir spielen“, antwortete Damien. „Seit ich dich ein einziges Mal habe gewinnen lassen, bist du unausstehlich hochnäsig geworden.“
„Gewinnen lassen?“, konterte Rafe. „Du machst wohl Witze.“
„Wir werden ja sehen“, murmelte Damien.
„Klingt nach einer echten Herausforderung.“ Michael lächelte.
„Wenn du mit nach South Beach kommst, spielen wir dich beide gegen die Wand.“ Herausfordernd sah Rafe seinen Bruder an.
„Ich habe im Augenblick wichtigere Dinge zu tun, als Billard zu spielen.“
„Angst vor der Niederlage?“, fragte Rafe.
„Du kannst mich nicht reizen“, sagte Michael. „Ich habe wirklich Wichtigeres zu tun.“
„Schade“, antwortete Rafe ernst. „Geht es um Leo? Du solltest dich nicht so sehr davon beherrschen lassen, Michael.“
Bella gefror das Blut in den Adern. Gespannt auf seine Reaktion, musterte sie Michael, dessen Miene steinhart wurde. „Ich komme schon zurecht“, erwiderte er kühl.
Skeptisch zog Rafe eine Augenbraue hoch, schüttelte den Kopf und murmelte: „Wie du meinst.“ Dann wandte er sich an Bella. „Es war mir eine Freude, dich kennenzulernen. Viel Glück mit meinem Bruder – wenn er in dieser Stimmung ist, kann er grauenhaft streitlustig sein. Aber glaub mir, tief in seinem Herzen ist er einer von den Guten.“
Am nächsten Abend kam Michael bereits gegen sieben Uhr nach Hause. Da Bella noch bei der Arbeit war, ging er zunächst seine Post durch. Als er das Päckchen aus Italien sah, stockte ihm der Atem. Ob es wohl von seiner geheimnisvollen Tante Emilia war?
Neugierig öffnete er es, und eine Flut von Fotos fiel ihm entgegen.
Als er sie durchsah, fühlte Michael sich mit einem Schlag in seine Kindheit zurückversetzt: er und seine Brüder in Sonntagsanzügen, er und seine Brüder im Garten … Als er Leos Gesicht betrachtete, überkam ihn ein schmerzhaftes Verlustgefühl. Ob seine Trauer wohl je ein Ende haben würde?
Auf einem anderen Foto trug sein Vater ihn als Baby auf dem Arm, während der kleine Leo neugierig das Neugeborene beäugte.
Lächelnd erinnerte Michael sich daran, dass er seinem Bruder damals auf Schritt und Tritt gefolgt war. Und wie aufgeregt er gewesen war, als sein Vater ihm erlaubt hatte, ihn auf sein erstes Baseballspiel zu begleiten! Michael hatte Leo
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