WOVON EIN MILLIONÄR TRÄUMT
Als Michael sich umdrehte, lag eine Kälte in seinem Blick, die Bella zurückschrecken ließ.
Nervös biss sie sich auf die Lippe. Natürlich war er abweisend. Immerhin hatte sie ihn abblitzen lassen! Sie hatte Glück, dass er überhaupt bereit war, sie zu sehen.
„Bella“, begrüßte er sie kühl. „Was führt dich hierher?“
Sie schluckte. „Michael, mir ist klar, dass wir beide eine eher ungewöhnliche Vorgeschichte haben …“
„Ganz im Gegenteil“, unterbrach er sie, seine Augen schimmerten fast schon schelmisch. „Global betrachtet gibt es wohl kaum etwas Gewöhnlicheres als Sex.“
Bella spürte, dass ihr das Blut in die Wangen stieg. „Aber wir …“ Sie gab auf und räusperte sich. Das war wohl nicht die passende Einleitung gewesen. „Unabhängig davon würde ich gern etwas Geschäftliches mit dir besprechen.“
Überrascht zog er eine Augenbraue hoch, schlenderte gelassen zu seinem Schreibtisch hinüber und nahm auf der Kante Platz. „Etwas Geschäftliches also? Na, dann setz dich erst mal.“ Er wies auf einen der Ledersessel vor dem Tisch.
Als sie sich ihm näherte, stieg ihr der Duft seines Eau de Cologne in die Nase. Prompt erinnerte sie sich an jene Nacht, sah Michael vor sich, der nackt neben ihr lag, über ihr, unter ihr … Sie atmete tief durch. Egal wie sehr seine Nähe sie durcheinanderbrachte, Bella musste das hier einfach durchziehen. „Vielleicht weißt du es noch. Ich habe dir erzählt, dass meine Tante Charlotte während meiner Abwesenheit gesundheitliche Probleme hatte und ihr Geschäft stark darunter gelitten hat.“
Er nickte schweigend.
„Sie hatte Krebs“, fuhr sie fort. „Da sie wusste, dass ich sofort wieder nach Hause kommen würde, hat sie mir lange nichts davon erzählt. Die Behandlung hat sie stark geschwächt, und sie musste ihr Unternehmen am Ende verkaufen.“
„Das tut mir sehr leid für deine Tante.“
„Danke“, erwiderte Bella erleichtert. Mitgefühl war schon mal ein guter Anfang. „Der Verlust hat meine Tante so stark getroffen, dass sie kurz davor ist, depressiv zu werden. Ihr Beruf war ihr Lebensinhalt. Und wie es der Zufall will, hast ausgerechnet du ihre Firma von der Bank gekauft.“
Mit gerunzelter Stirn neigte er den Kopf. „Welche Firma?“
„Die Spas. Charlottes Day Spas.“
„Richtig! Es sind drei Stück. Ich habe vor, die Immobilien zu renovieren und weiterzuverkaufen. Eine Fast-Food-Kette interessiert sich jetzt schon für einen der Läden.“
„Fast Food“, murmelte Bella mit leisem Entsetzen und räusperte sich. „Mein Vorschlag sieht folgendermaßen aus: Ich würde gern einen Kredit bei dir aufnehmen und damit die Spas anteilig zurückkaufen. Du würdest als Investor weiterhin an unserem Profit beteiligt bleiben.“
Er musterte sie nachdenklich. „Gehe ich recht in der Annahme, dass der Profit derzeit bei null liegt?“
„Das würde nicht lange so bleiben. Die Spas sind nur deswegen so unrentabel geworden, weil meine Tante krank war.“
„Und womit gedenkst du, für den Kredit zu bürgen?“, fragte er.
„Finanzielle Sicherheit können wir leider nicht bieten. Aber wir sind beide fest entschlossen, Tag und Nacht zu arbeiten, um die Spas zu retten.“
„Glaubst du ernsthaft, dass deine Tante in ihrem geschwächten Zustand Tag und Nacht arbeiten kann?“
„Michael, sie braucht eine Aufgabe. Charlotte fühlt sich, als hätte sie alles verloren.“ Bella seufzte. „Und um deine Frage zu beantworten: Nein, das bezweifle ich. Aber ich werde das ausgleichen. Ich bin jung und stark. Ich kann das schaffen.“
„Das heißt, dass du meine einzige Sicherheit bist?“ Er musterte sie skeptisch. „Hast du einen Lebenslauf mitgebracht?“
Bella sah ihren einzigen Hoffnungsschimmer schwinden. Wenn es ums Geschäft ging, schien dieser Mann eiskalt und berechnend zu sein! Kein Wunder, dass er so erfolgreich war. Verzagt reichte sie ihm die Mappe mit ihren Unterlagen. „Wie du meinem Lebenslauf entnehmen kannst, bin ich ausgebildete Kosmetikerin und habe außerdem einen Bachelor in Kommunikationswissenschaften.“
Er blätterte kurz. „Wenn dir die Spas so wichtig waren, warum hast du dann überhaupt studiert? Du hattest doch schon eine abgeschlossene Ausbildung!“
„Meine Tante und ich hielten es für sinnvoll, dass ich das College besuche.“
Er nickte und sah die Unterlagen erneut durch. Dann rieb er sich nachdenklich das Kinn. „Du hörst von mir.“
Aufgebracht sah Michael Bella
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