Wovon träumt ein Millionär?
und sie bis zum Morgengrauen liebte.
Kurz spielte sie mit dem Gedanken, Ethan einfach auf ihr Bett zu stoßen und sich das zu nehmen, was sie wollte – so wie er es gerade getan hatte.
Doch dazu bekam sie nicht die Gelegenheit.
Sie zitterte noch immer am ganzen Körper, als Ethan sie losließ und im Badezimmer verschwand. Kurz darauf kehrte er mit ihrem Bademantel zurück. Behutsam legte er ihn ihr um die Schultern. Er fand ihren Blick und sagte leise: „Ich werde jetzt gehen.“
Mary nahm all ihren Mut zusammen. „Das musst du doch nicht“, erwiderte sie und sah ihn an. Es kümmerte sie nicht, dass ihre Worte wie ein Flehen und wahrscheinlich mehr als verzweifelt klangen.
Mit den Fingern fuhr er sich durchs Haar. Er sah aus, als fühlte er sich unbehaglich, als wäre er aufgewühlt … oder war er verärgert? Sie wusste es nicht.
„Ich werde gehen.“
Schnell schlüpfte sie in den Bademantel und nickte Ethan zu. Was hätte sie sonst tun sollen? „Also, morgen …“
„Um zehn. Auf der Veranda.“ Das war alles, was er sagte, bevor er die Treppe hinunterlief und aus der Scheune stürmte.
Mary ging zum Fenster und blickte ihm nach. Sie sah, wie er über den Hof lief. Noch immer zitterte sie am ganzen Leib. Sie war erfüllt von dem Wunsch nach mehr. Wenn es nach ihr gegangen wäre – und wenn Ethan dieselbe Begierde verspürt hätte –, wäre er in diesem Moment bei ihr, um sie zu verführen.
Allein die Vorstellung war so prickelnd, so verlockend, dass Marys Knie nachgaben und sie sich auf die Kante ihres Bettes setzen musste.
Mit einer amtlichen Genehmigung für die Strandparty in Händen, verließ Mary am nächsten Morgen das Rathaus und machte sich auf den Heimweg. Sie hoffte, rechtzeitig zu ihrem vereinbarten Termin wieder beim Haus zu sein. Seit fünf Uhr an diesem Morgen war sie auf den Beinen. Sie plante die Party und versuchte, sich sowohl auf Ethans wie auch auf ihre eigenen geschäftlichen Ziele zu konzentrieren. Alles, um nur nicht daran zu denken, was in der vergangenen Nacht geschehen war …
Als sie an Ticklers Fudge Shoppe vorbeikam, klingelte ihr Handy. Ein paar Passanten warfen ihr missbilligende Blicke zu.
Sie klappte ihr Handy auf und hielt es an ihr Ohr. „Hallo?“
„Hey, hier ist Tess“, erklang die Stimme ihrer Partnerin.
„Und Olivia“, flötete ihre andere Kollegin in den Hörer.
„Wir probieren gerade eine Konferenzschaltung aus.“
In den letzten fünf Jahren war Mary schon oft geschäftlich unterwegs gewesen. Selten hatte sie es vermisst, etwas von ihren Partnerinnen zu hören. Doch an diesem Morgen empfand sie den Klang der vertrauten Stimmen als seltsam tröstlich. „Hey, ihr beiden. Wie läuft es zu Hause?“
„Ach, es gibt nichts Neues“, erklärte Olivia. „Und wie ist Mackinac Island? Unfassbar schön und romantisch?“
„Sie ist doch nicht auf der Insel, um eine Romanze zu erleben, Olivia“, erwiderte Tess mit einem leicht gereizten Unterton.
„Natürlich ist sie das nicht. Ich meinte bloß …“
„Es ist zauberhaft“, unterbrach Mary die beiden lachend. Gerade ging sie an einer kleinen zauberhaften Kirche vorbei, von der aus sie noch einen guten Kilometer bis zum Grundstück zu laufen hatte. Bei dem Gedanken daran, Ethan bald wiederzusehen, machte ihr Herz unwillkürlich einen Sprung. „Reizend und unglaublich malerisch.“
„Nun, in dem Fall“, erwiderte Tess – ganz Geschäftsfrau –, „mach möglichst viele Bilder für unsere Präsentationsmappe.“
„Das werde ich“, versprach Mary. „Also, abgesehen von der Frage, ob diese Insel tatsächlich so schön ist – gibt es sonst noch etwas, das ihr mit mir besprechen wollt? Irgendetwas, das ich wissen sollte?“
„Nun“, begann Olivia aufgeregt. „Wir wollten dir sagen, dass drei Männer, die in der letzten Woche auf Mr. Curtis’ Party waren, bei uns angerufen haben. Darunter zwei ältere Herren, deren Frauen verstorben sind und die keine Ahnung haben, wie sie ihr soziales Leben gestalten oder überhaupt zu Hause zurechtkommen sollen. Übrigens waren sie begeistert von der Feier, die du organisiert hast. Sie wollen etwas Ähnliches für ihre Firmen veranstalten. Einer von ihnen verkauft demnächst sein Haus und zieht in ein Anwesen am Meer – und jetzt ist er hilflos, weil sich sonst seine Frau um solche Details gekümmert hat.“
„Das klingt, als sei es genau das Richtige für uns“, entgegnete Mary. Sie war sehr zufrieden, dass ihre Anstrengungen No Ring Required
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