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Wovon träumt ein Millionär?

Wovon träumt ein Millionär?

Titel: Wovon träumt ein Millionär? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LAURA WRIGHT
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neue Kunden beschert hatten. „Und was ist mit dem dritten?“
    Olivia schnaubte empört. „Irgendein arroganter reicher Erbe in den Dreißigern.“
    „Oh, deine Lieblingskunden“, erwiderte Mary und lächelte.
    „Und Tess hat ihn mir gleich angedreht“, fügte Olivia missmutig hinzu.
    Im Hintergrund hörte Mary Tess aufstöhnen. Offenbar hatte sie diese Diskussion schon einige Male geführt. „Er benötigt deinen kulinarischen Sachverstand“, sagte sie.
    Auf der Insel frischte der Wind auf und trug den Duft des trüben Morgens und des Wassers zu Mary. „Wie heißt er?“
    „Mac Valentine.“
    Mary dachte nach, um sich ein Gesicht zu diesem Namen in Erinnerung zu rufen. Und schließlich erinnerte sie sich an den gut aussehenden jungen Mann, den Ethan ihr auf der ersten Party vorgestellt hatte. Oh ja. Er verkörperte alles, was Olivia hasste. Der typische Playboy mit einem ererbten Vermögen – umwerfend schön und sich dessen nur zu bewusst.
    Olivia seufzte. „Es wird schon nicht so schlimm werden. Ich halte es wie ihr und lasse mich privat nicht auf die Kunden ein. Ich mache nur meinen Job. Und ich mache ihn gut. Das ist alles.“
    Als sie die Straße entlangging, entdeckte Mary ihren „Kunden“. Ethan saß mit einem Becher Kaffee auf der Veranda des alten Hauses. Unwillkürlich erschauerte sie. Wenn die Mädchen wüssten, in welche Schwierigkeiten sie mit diesem besonderen Kunden geraten war … Sie würden sie wahrscheinlich aus der Firma ausschließen. „Ich muss los, Ladys.“
    „Oh, eine Sache noch“, sagte Tess schnell. „Seit du weg bist, hat deine Großmutter schon dreimal hier angerufen.“
    „Warum versucht sie es nicht auf dem Handy?“
    „Angeblich hat sie die Nummer verlegt. Ich habe sie ihr gegeben. Sie klang ziemlich aufgebracht.“
    „So klingt sie immer. ‚Aufgebracht‘ ist bei ihr der Normalzustand. Wenn du mir erzählt hättest, dass sie zufrieden oder gar glücklich geklungen hat, hätte ich mir Sorgen gemacht.“
    Alle drei lachten.
    „Danke für den Anruf. Ich werde mich später noch einmal bei euch melden“, sagte Mary und beendete das Gespräch. Sie ließ das Handy in ihre Handtasche gleiten und ging über den Hof auf Ethan zu. Ein paar Sonnenstrahlen waren durch die Wolkendecke gebrochen und fielen auf Ethans dunkles Haar. Er wirkte ernst und sah gleichzeitig unglaublich sexy aus. Marys Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie nun die Stufen emporstieg und sich neben Ethan auf die Bank setzte.
    „Machst du einen Spaziergang?“, fragte er knapp.
    „Ich komme gerade aus dem Rathaus und hatte noch ein Meeting mit den Caterern und den Aushilfskräften. Sie sind ganz aufgeregt wegen des Barbecues.“ Sie versuchte zu ignorieren, wie er seinen hungrigen Blick über ihren Körper schweifen ließ. „Die Verkostung, die du dir gewünscht hast, findet heute um halb zwei statt. Wenn es dir passt?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich brauche keine Verkostung. Ich vertraue dir und deinem Geschmack.“
    „Aber letzte Nacht hast du gesagt …“
    „Ich habe in der letzten Nacht nicht das Essen gemeint, Mary.“
    Seine Worte überraschten sie. Und sein scharfer, undurchdringlicher Blick jagte ihr Schauer über den Rücken. Nachdem er es in der vergangenen Nacht vermieden hatte, über sie beide zu reden, hatte sie sich entschlossen, ihn auch an diesem Morgen nicht auf das Thema anzusprechen. Sie sah ihn an. Und ihr wurde bewusst, dass ihn nicht kaltließ, was zwischen ihnen geschehen war. Also fasste sie sich ein Herz und sagte: „Müssen wir darüber reden, was in der letzten Nacht passiert ist?“
    „Nur, wenn du da weitermachen willst, wo wir aufgehört haben“, erwiderte er mit einer Direktheit, die der ihren in nichts nachstand.
    Seine Worte verblüfften Mary. Und in diesem Moment gewann die Geschäftsfrau in ihr wieder die Oberhand. Sie hatte sich ihm in der vergangenen Nacht hingegeben, hatte ihm alles schenken wollen. Aber er war derjenige gewesen, der einfach gegangen war. Mary hatte keine Lust mehr auf Spielchen. Sie wollte kein Hin und Her, kein Ja und dann doch wieder Nein – das war sinnlos. Und so traf sie eine Entscheidung. „Ich will im Augenblick einfach nur meinen Job erledigen. Und zwar so gut wie nur irgend möglich.“
    Er funkelte sie an. „Ich habe keinen Zweifel daran, dass dir das gelingen wird.“
    „Wenn ich meine Arbeit erledigt habe, möchte ich fort von hier. Ich will zurück nach Hause und …“ Sie verstummte, konnte den Satz nicht beenden.

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