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WoW 02 - Der letzte Wächter

WoW 02 - Der letzte Wächter

Titel: WoW 02 - Der letzte Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Grubb
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Knie und rang keuchend um Atem.
    Medivh trat zu ihm heran und half ihm auf die Beine. »Es tut mir Leid, Junge«, begann er. »Ich hatte vergessen, dass du noch immer hier bist. Ich nahm an, du seist ein Dieb.«
    »Ein Dieb, der versucht, einen Raum ordentlicher zu verlassen, als er ihn angetroffen hat«, sagte Khadgar. Etwas schmerzte in seiner Brust, als er atmete.
    »Ja«, sagte Medivh und sah sich im Raum um. Trotz des Chaos, das sein eigener Angriff verursacht hatte, nickte er. »Ja. Ich glaube, noch nie zuvor ist jemand so weit gekommen.«
    »Ich habe die Bücher nach Themen geordnet«, sagte Khadgar, der noch immer vornüber gebeugt stand und sich die Knie hielt. »Geschichtswerke, darunter Epen, zu Eurer Rechten. Naturwissenschaften zu Eurer Linken. Legenden-Material im Zentrum, zusammen mit Sprachen und Nachschlagewerken. Die mächtigsten Texte – alchemistische Notizen, Zauberformeln und Theorie – sind auf dem Balkon zu finden, zusammen mit einigen Büchern, die ich nicht identifizieren konnte und die sehr mächtig zu sein scheinen. Um diese werdet Ihr Euch selbst kümmern müssen.«
    »Ja«, sagte Medivh, der jetzt den Jungen ignorierte und den Raum musterte. »Exzellent. Eine hervorragende Arbeit. Sehr gut.« Er blickte sich um und wirkte wie ein Mann, dessen Orientierung gerade eben wieder zurückkehrte. »Wirklich sehr gut. Das hast du gut gemacht. Jetzt komm mit.«
    Der Meistermagier stürzte zur Tür, dann brachte er sich abrupt zum Stehen und wandte sich um. »Kommst du?«
    Khadgar fühlte sich, als sei er von einem weiteren mystischen Blitz getroffen worden. »Kommen? Wohin gehen wir?«
    »Zur Turmspitze«, erklärte Medivh knapp. »Los jetzt, oder wir kommen zu spät. Wir haben nicht viel Zeit!«
    Für einen Mann seines Alters bewegte sich Medivh erstaunlich behände die Treppe hinauf und nahm mit schnellem Schritt zwei Stufen auf einmal.
    »Was ist da oben?«, keuchte Khadgar, als er den Magus schließlich auf einem Treppenabsatz in der Nähe der Turmspitze einholte.
    »Transport«, schnappte Medivh, dann zögerte er für einen Moment. Er wandte sich um, und seine Schultern sanken herab. Kurz schien es, als sei alles Feuer aus seinen Augen verschwunden. »Ich muss mich entschuldigen. Für eben.«
    »Herr?«, fragte Khadgar, dem über diese neue Wendung schwindelig wurde.
    »Mein Gedächtnis ist nicht mehr das, was es einmal war, mein Vertrauen«, sagte der Magus. »Ich hätte mich daran erinnern müssen, dass du im Turm bist. Aber nach dem, was ich erfahren habe, dachte ich, du wärst …«
    »Herr?«, unterbrach Khadgar. »Wir haben nicht viel Zeit?«
    »Zeit«, sagte Medivh, dann nickte er, und die Kraft kehrte in sein Antlitz zurück. »Nein, wir haben nicht viel Zeit. Komm. Trödle nicht.« Und mit diesen Worten war der ältere Mann bereits wieder auf dem Weg und nahm zwei Stufen auf einmal.
    Khadgar wurde klar, dass der von Phantomen heimgesuchte Turm und die chaotische Bibliothek nicht die einzigen Gründe waren, dass Leute Medivh den Dienst quittierten, und er hastete ihm hinterher.
    Der alte Kastellan wartete im Observatorium auf sie.
    »Moroes«, donnerte Medivh, als er in die Kammer stürmte. »Die goldene Pfeife, bitte.«
    »Jau«, sagte der Diener und reichte ihm einen dünnen Zylinder. Zwergen-Runen waren in die Seiten der Röhre geritzt und reflektierten das kalte Fackellicht des Raumes. »Nahm mir bereits die Freiheit, Herr. Sie sind hier.«
    »Sie?«, fragte Khadgar. Da hörte er ein Rauschen riesiger Flügel über sich. Medivh trat auf den Wehrgang, und Khadgar blickte hinauf.
    Große Vögel stiegen vom Himmel herab, und ihre Flügel leuchteten im Mondlicht. Nein, keine Vögel, erkannte Khadgar – Greife. Sie hatten die Körper großer Raubkatzen, aber ihre Köpfe und Vorderklauen glichen denen von Seeadlern, und ihre Schwingen waren golden.
    Medivh hielt dem Jungen Zaumzeug hin. »Schirr deinen an, und wir können losfliegen.«
    Khadgar betrachtet die großen Bestien. Der ihm am nächsten stehende Greif stieß ein lautes Kreischen aus und scharrte mit seinen klauenbewehrten Vorderbeinen über die Steinplatten.
    »Ich habe noch nie …«, begann der junge Mann. »Ich weiß nicht …«
    Medivh runzelte verärgert die Stirn. »Bringen die euch bei den Kirin Tor denn gar nichts bei? Ich hab keine Zeit für so was.« Er hob einen Finger, berührte Khadgars Stirn und murmelte ein paar Worte.
    Khadgar stolperte zurück und schrie vor Überraschung auf. Die Berührung des Magus

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