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WoW 02 - Der letzte Wächter

WoW 02 - Der letzte Wächter

Titel: WoW 02 - Der letzte Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Grubb
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Königs. »Wie steht es um ihn?«
    Khadgar dachte einen Moment nach und antwortete. »Er ist bei guter Gesundheit, wie Ihr ja selbst sehen konntet, Herr.«
    »Bah!« Lothar spuckte aus, und für einen Moment befürchtete Khadgar, der Krieger habe sich an einem Stück Fleisch verschluckt. »Ich habe Augen im Kopf, und ich weiß, dass Med fast jeden täuschen kann, wenn er das will. Was ich damit sagen will:
Wie steht es um ihn?
«
    Khadgar blickte wieder hinaus auf die Stadt und fragte sich, ob er auch über Medivhs Talent verfügte und in der Lage sein würde, dem älteren Mann ausweichend zu antworten.
    Nein, entschied er. Medivh spielte mit Loyalitäten und Freundschaften, die älter waren als er. Für sich selbst musste eine andere Lösung finden. Er seufzte und sagte: »Er ist anstrengend. Sehr anstrengend. Und intelligent. Und überraschend. Manchmal fühle ich mich, als sei ich Schüler eines Wirbelsturms.« Er sah Lothar an, der den Blick mit hochgezogenen Augenbrauen erwiderte, und hoffte, dass ihm diese Antwort reichen würde.
    Lothar nickte. »Ein Wirbelsturm, das stimmt. Und vermutlich auch ein Gewitter.«
    Khadgar hob die Schultern. »Er hat Launen, wie jeder.«
    »Hm«, sagte der Champion des Königs. »Wenn ein Stallknecht schlechte Laune hat, tritt er einen Hund. Wenn ein Magier schlechte Laune hat, verschwindet eine Stadt. Das meine ich nicht beleidigend.«
    »Ich empfinde es nicht als Beleidigung, Herr«, sagte Khadgar und dachte an die toten Magier im Turmzimmer. »Ihr fragtet, was mit ihm sei. Nun, all das ist mit ihm.«
    »Hm«, machte Lothar erneut. »Er ist ein sehr mächtiger Mann.«
    Und du machst dir ebensolche Sorgen wegen ihm wie die anderen Zauberer
, dachte Khadgar. Laut sagte er jedoch nur: »Er sagt Gutes über Euch.«
    »Was denn?«, fragte Lothar schneller, als er es vermutlich wollte.
    Khadgar wählte seine Worte mit Bedacht. »Nur dass Ihr ihm treu gedient habt, als er krank war.«
    »Das stimmt«, grunzte der Champion und riss den zweiten Schlegel ab.
    »Und dass Ihr sehr aufmerksam seid«, fügte Khadgar hinzu. Er war der Ansicht, dass er damit Medivhs Meinung über den Krieger ausreichend dargelegt hatte.
    »Schön, dass ihm das auffällt«, sagte Lothar mit vollem Mund. Sie schwiegen, während Lothar kaute und hinunterschluckte. »Hat er den Wächter erwähnt?«
    »Wir haben darüber gesprochen«, sagte Khadgar, der den Eindruck hatte, sich auf sehr dünnem Eis zu bewegen. Medivh hatte ihm nicht gesagt, wie viel Lothar wusste. Er entschied sich, nicht mehr dazu zu sagen.
    »Und es steht dem Schüler nicht zu, über die Taten seines Meisters zu diskutieren, richtig?«, fragte Lothar mit einem Lächeln, das eine Idee zu gezwungen wirkte. »Komm schon, du bist aus Dalaran. In diesem magischen Schlangennest gibt es mehr Geheimnisse als an jedem anderen Ort des Kontinents. Das meine ich auch nicht beleidigend.«
    Khadgar antwortete diplomatisch: »Mir ist aufgefallen, dass es hier weniger offensichtliche Rivalitäten zwischen den Magiern gibt als in Lordaeron.«
    »Willst du wirklich behaupten, dass dir deine Lehrer keine Liste von Dingen mitgegeben haben, die du beim hohen Magus in Erfahrung bringen sollst?« Lothars Grinsen war jetzt ehrlicher, wirkte beinahe schon mitfühlend.
    Khadgar spürte, wie er errötete. Die tastenden Bemerkungen des älteren Kriegers kamen der Wahrheit immer näher. »Alle Bittstellungen der Violetten Zitadelle liegen Medivh vor. Er hat sich bisher sehr wohlwollend gezeigt.«
    »Hm«, knurrte Lothar. »Dann fragen sie wohl nicht nach wichtigen Dingen. Ich weiß, dass die Magier hier – auch Huglar und Hugarin, mögen die Heiligen ihren Seelen gnädig sein – ihm ständig Löcher in den Bauch fragten und sich dann beim König oder mir beschwerten, wenn sie keine Antwort erhielten. Als ob wir ihn kontrollieren könnten!«
    »Ich glaube, das kann keiner«, sagte Khadgar und spülte jeden weiteren Kommentar mit seinem Bier herunter.
    »Noch nicht einmal seine Mutter, so weit ich weiß«, sagte Lothar. Es war nur ein kurzer Satz, aber er hatte die Wirkung eines Dolchstoßes. Khadgar wollte Lothar nach ihr fragen, hielt sich aber zurück.
    »Ich bin wohl zu jung, um etwas zu wissen«, sagte er. »Ich habe einiges über sie gelesen. Sie muss eine mächtige Magierin gewesen sein.«
    »Und diese Macht ruht jetzt in ihm«, sagte Lothar. »Sie ließ ihn an diesem Hof von einem Zauberer zeugen, säugte ihn mit reiner Magie und erfüllte ihn mit ihrer Kraft. Ja, ich

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