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WoW 02 - Der letzte Wächter

WoW 02 - Der letzte Wächter

Titel: WoW 02 - Der letzte Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Grubb
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weiß alles darüber, setzte die Puzzleteile zusammen, nachdem er ins Koma fiel. Er war jung, viel zu jung. Selbst heute mache ich mir Sorgen.«
    »Ihr fürchtet, er wäre zu mächtig«, sagte Khadgar. Lothar starrte ihn plötzlich durchdringend an. Der junge Magier kniff die Lippen zusammen. Mit seiner unbedachten Äußerung hatte er seinen Gastgeber praktisch beschuldigt.
    Doch Lothar lächelte und schüttelte den Kopf. »Ganz im Gegenteil, Junge, ich fürchte, dass er nicht mächtig genug ist. Furchtbare Dinge geschehen in den Königreichen. Diese Orcs, die du vor einem Monat sahst, vermehren sich wie Kaninchen. Und die Trolle, die beinahe ausgestorben waren, tauchen jetzt immer häufiger auf. Und Medivh jagt gerade einen Dämon … Uns stehen üble Zeiten bevor, und ich hoffe, nein ich
bete
, dass er dem gewachsen ist. Über zwanzig Jahre lebten wir ohne Wächter, während er im Koma lag. In einer Zeit wie dieser will ich so keine weiteren zwanzig Jahre verbringen.«
    Khadgar war das Gespräch plötzlich unangenehm. »Als Ihr gefragt habt, wie es um ihn steht, meintet Ihr …«
    »… was ich sagte«, fiel ihm Lothar ins Wort. »Ich will nicht, dass er jetzt schwächer wird. Orcs, Trolle, Dämonen … und dann gibt es da noch …« Lothar ließ den Satz im Nichts enden, sah Khadgar an und sagte: »Ich kann davon ausgehen, dass du mittlerweile vom Wächter weißt?«
    »Davon könnt Ihr ausgehen«, antwortete Khadgar.
    »Und auch vom Orden?«, fragte Lothar lächelnd. »Du musst nicht antworten, junger Mann, deine Augen haben dich verraten. Du solltest nie mit mir Karten spielen.«
    Khadgar fühlte sich in die Enge getrieben. Medivh hatte ihm befohlen, dem Champion nicht zu viel zu verraten, aber Lothar schien bereits ebenso viel zu wissen, wie Khadgar selbst. Wenn nicht sogar mehr.
    Lothar sprach mit ruhiger Stimme weiter. »Wir hätten Med nicht wegen eines einfachen magischen Fehlers gerufen. Selbst dann nicht, als zwei Magier in ihren eigenen Zaubern gefangen wurden. Huglar und Hugarin gehörten zu unseren Besten, zu unseren Mächtigsten. Es gab eine Magierin, die noch mächtiger war, doch sie starb bei einem Unfall vor zwei Monaten. So weit ich weiß, gehörten alle drei deinem Orden an.«
    Khadgar spürte, wie es ihm kalt über den Rücken lief. Mühsam antwortete er: »Ich glaube nicht, dass ich darüber reden möchte.«
    »Dann lass es«, sagte Lothar. Seine Augenbrauen waren so eng zusammengezogen, dass sie wie Hügel in einer uralten Landschaft wirkten. »Drei mächtige Magier, die Mächtigsten in Azeroth. Kein Vergleich zu Med oder seiner Mutter natürlich, aber trotzdem große und mächtige Zauberer. Alle tot. Dass
ein
Magier Pech hat oder sich überrumpeln lässt, kann ich nachvollziehen, aber gleich drei? Ein Krieger glaubt nicht an eine solche Häufung von Zufällen.
    Und es gibt noch mehr Ungereimtheiten«, fuhr der Champion des Königs fort. »Ich habe meine eigenen Quellen, von denen ich Dinge erfahre. Karawanenhändler, Söldner und Abenteurer, die in die Stadt kommen, erzählen dem alten Lothar viel. Ich erfahre Dinge aus Ironforge und Alterac, sogar aus Lordaeron. Missgeschicke wie die erwähnten, grassieren wie eine Seuche. Ich glaube, dass jemand – oder schlimmer noch:
etwas
– die großen Magier dieses Geheimordens jagt, und zwar hier und in Dalaran selbst. Daran gibt es keinen Zweifel.«
    Khadgar fiel auf, dass der ältere Mann ihn eindringlich musterte, während er sprach. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass diese Theorie zu den Gerüchten passte, die er vor seiner Abreise in der Violetten Zitadelle gehört hatte. Uralte Magier starben plötzlich, und die Spitze der Hierarchie vertuschte das. Das große Geheimnis der Kirin Tor … Teil eines größeren Problems.
    Trotz dieser Erkenntnis wandte sich Khadgar ab und blickte über die Stadt hinaus.
    »Ja, wohl auch in Dalaran«, sagte Lothar. »Ich erfahre nur wenig von dort, aber ich würde wetten, dass die Neuigkeiten die gleichen sind, oder?«
    »Glaubt Ihr, dass der Lord Magus in Gefahr schwebt?«, fragte Khadgar. Sein Wunsch, Lothar nichts zu erzählen, schwand im Angesicht der offensichtlichen und ehrlich erscheinenden Sorge des alten Kriegers.
    »Ich glaube, dass Medivh grundsätzlich eine Gefahr ist«, sagte Lothar. »Und ich bewundere jeden, der es wagt, sich unter dem gleichen Dach wie er aufzuhalten.« Es klang wie ein Witz, aber der Champion des Königs lächelte nicht. »Ja, etwas ist da draußen, und es steht vielleicht in

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