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WoW 02 - Der letzte Wächter

WoW 02 - Der letzte Wächter

Titel: WoW 02 - Der letzte Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Grubb
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mir trotzdem gesagt, was ich wissen wollte. Das Meiste zumindest.«
    »Ich weiß«, sagte Khadgar. »So habe ich ihn auch erlebt.«
    Garona nickte. »Zuerst dachte ich, er sei einfach nur arrogant und von seiner Macht überzeugt, so wie einige Orc-Häuptlinge, die ich kenne. Aber da war noch etwas anderes. Er gab mir dieses Wissen, als habe er gewusst, dass es mich verändern – und dass ich sein Vertrauen nicht missbrauchen würde.«
    »Vertrauen«, sagte Khadgar. »Das ist für Medivh sehr wichtig. Er scheint es auszustrahlen, und wenn man neben ihm steht, glaubt man, dass er weiß, was er tut.«
    »Genau«, sagte Garona. »Und Orcs werden von Macht angezogen. Ich dachte, ich könnte Gul'dan vorgaukeln, man habe mich gefangen genommen, und ich hätte keine Möglichkeit gehabt, eine Nachricht zu verschicken. Ich erfuhr also mehr, und schließlich …«
    »… wolltest du nicht, dass ihm etwas passiert«, beendete Khadgar den Satz für sie.
    »Wie Moroes sagen würde:
jau
«, erklärte Garona. »Er schenkt mir viel Vertrauen und dir ebenfalls. Nachdem ich Zeuge deiner Vision wurde, erzählte ich ihm davon. Ich dachte, das hätte vielleicht den Dämon angelockt. Er sagte, er wisse davon und sei nicht verärgert. Du wärest von Natur aus neugierig, und das wäre dein Vorteil. Er steht zu seinen Leuten.«
    »Und so jemanden konntest du nicht verletzen«, sagte Khadgar.
    »Jau. Durch ihn fühlte ich mich menschlich. Und ich habe mich schon sehr lange nicht mehr menschlich gefühlt. Der alte Mann, Magus Medivh, scheint einen Traum zu haben, in dem es um mehr geht als um eine Macht, die eine andere in den Dimensionen bekämpft. Mit seiner Macht könnte er uns alle vernichten, doch das tut er nicht. Er muss an etwas Besseres glauben, und ich möchte ebenfalls an diesen Traum glauben.«
    Beide schwiegen eine Weile. Irgendwo im Turm schlurften Moroes oder Köchin durch die Gänge.
    »Und seit kurzem …« Garona stockte. »Hat er sich je zuvor so benommen?«
    Sie klang wie Lothar, fragte, ohne zu viel von ihrer Sorge zu verraten. Khadgar schüttelte den Kopf. »Er war schon immer exzentrisch. Aber ich habe ihn noch nie so deprimiert erlebt.«
    »Er brütet vor sich hin«, fügte Garona hinzu. »Bis jetzt dachte ich, er stünde auf der Seite des Königreichs von Azeroth. Aber wenn Stormwind selbst angegriffen wird und er nicht eingreift …«
    »Das könnte an seiner Ausbildung liegen«, sagte Khadgar. Er wählte seine Worte vorsichtig. Trotz Garonas momentaner Einstellung wollte er die Existenz des Ordens nicht enthüllen. »Er muss die Dinge sehr weitblickend betrachten. Das trennt ihn manchmal von den anderen.«
    »Deshalb nimmt er wohl auch Streuner auf«, sagte Garona. Sie schwieg erneut und fügte dann hinzu: »Es tut mir nicht Leid, dass Stormwind die Angreifer zurückgeworfen hat. So etwas zerstört man nicht von außen. Man muss innen etwas zerstören, um die Mauern zu schwächen.«
    »Ich bin froh, dass du kein General bist«, sagte Khadgar.
    »Häuptling«, korrigierte ihn Garona. »Als ob ich dazu je Gelegenheit bekäme.«
    »Da ist eine andere Sache …«, sagte Khadgar und unterbrach sich.
    Garona neigte ihren massigen grünen Schädel. »Du klingst wie jemand, der um einen Gefallen bitten will.«
    »Ich habe dich nie nach Truppenstärken und Standorten gefragt …«
    »Du meinst, du hast mich nie zu offensichtlich auszuhorchen versucht.«
    »Aber«, fuhr Khadgar ungerührt fort, »sie waren überrascht über die enorme Zahl von Orc-Kriegern, die ihnen gegenüberstanden. Sie schlugen sie zurück, hätten aber nicht gedacht, dass sich in den Sümpfen des Schwarzen Morasts so viele Gegner verbergen können. Sogar jetzt machen sie sich noch Sorgen um die Truppen, die sich im Marschland verstecken.«
    »Ich weiß nichts über die Truppenverteilung«, sagte Garona. »Schließlich war ich die ganze Zeit hier, um dich auszuspionieren, richtig?«
    »Das stimmt«, sagte Khadgar. »Aber du hast auch von deinem Heimatland gesprochen. Wie seid ihr von dort zu uns gekommen. War es ein Zauberspruch?«
    Garona blieb einen Moment ruhig sitzen, als müsse sie eine Entscheidung fällen. Khadgar erwartete einen abweisenden Kommentar oder einen Themawechsel oder eine Gegenfrage. Stattdessen sagte sie: »Wir nennen unsere Welt Draenor. Es ist eine grausame Welt voller Einöden, Wüsten und verdorrter Vegetation. Beinahe unbewohnbar und ewig stürmisch …«
    »Und sie hat einen roten Himmel«, fügte Khadgar hinzu.
    Garona sah den

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