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WoW 02 - Der letzte Wächter

WoW 02 - Der letzte Wächter

Titel: WoW 02 - Der letzte Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Grubb
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mich.«
    Khadgar blickte zur anderen Seite des Zimmers und sah, wie der gegenwärtige Medivh unter diesen Worten zusammenzuckte.
    »Wie kannst du es wagen?«, schrie Aegwynn und hob die Hand. Eine weißleuchtende Kugel schoss aus ihrer Hand und flog auf den vergangenen Medivh zu. Der Magus hob eine Hand und lenkte sie mit Leichtigkeit ab.
    »Ich wage es, Mutter«, sagte das Bild aus der Vergangenheit. »Und ich habe die nötige Macht. Die Macht, die du mir bei meiner Geburt verliehst. Eine Macht, die ich weder gewollt noch erbeten habe.«
    Der vergangene Medivh gestikulierte knapp, und ein Blitz fuhr seiner Mutter entgegen. Khadgar bemerkte, dass sie beide Hände benötigte, um ihn abzuwehren, und trotzdem noch zurückstolperte.
    »Aber wieso hast du die Orcs nach Azeroth gebracht?«, zischte die ältere Frau. »Das ergibt keinen Sinn. Du gefährdest die gesamte Bevölkerung – wofür?«
    »Um den Kreis zu durchbrechen, natürlich«, sagte der vergangene Medivh. »Um das starre Universum zu zerstören, das du für mich errichtet hast. Alles hat darin seinen Platz, sogar dein Kind. Wenn du schon nicht ewig die Wächterin sein kannst, dann willst du zumindest einen Nachfolger, den du selbst geboren und ausgebildet hast – und der deinen Regeln genauso sicher folgt wie die anderen Figuren in deinem Spiel.«
    Der gegenwärtige Medivh war auf die Knie gesunken und beobachtete das Schauspiel. Seine Lippen formten die Worte, die sein vergangenes Ich sprach.
    Garona zupfte an Khadgars Ärmel, und er nickte. Gemeinsam verließen sie das Innere des Schutzkreises und bewegten sich durch den Raum. Sie wollten sich an der gegenwärtigen Inkarnation des Magus vorbeischleichen.
    »Aber das Risiko, Kind …«, sagte Aegwynn.
    »Risiko?«, erwiderte Medivh. »Für wen besteht ein Risiko? Für mich nicht, nicht so lange ich über die Macht der Tirisfalen verfüge. Für den Rest des Ordens? Dort interessiert man sich mehr für interne Intrigen als für Dämonen. Für das Land der Menschen? Sie sind fett und glücklich, werden vor Gefahren geschützt, von denen sie nichts ahnen. Besteht für irgendeine wichtige Person tatsächlich ein Risiko?«
    »Du spielst mit Kräften, die stärker sind als du, Sohn«, sagte Aegwynn. Khadgar und Garona waren fast bis zur Tür vorgedrungen. Der gegenwärtige Medivh beobachtete gefesselt die Vision.
    »Oh, natürlich«, sagte der vergangene Magus mit bösem Lächeln. »Wenn ich der Meinung bin, ich könnte solche Kräfte beherrschen, ist das die Sünde des Stolzes. So ähnlich, als würde man glauben, gegen einen Dämonenherrscher antreten und siegen zu können.«
    Sie waren jetzt hinter Medivh, und Garona griff nach dem Messer unter ihrer Bluse. Khadgar hielt ihre Hand fest und schüttelte den Kopf. Sie schlichen sich an Medivh vorbei. Tränen glitzerten in den Augenwinkeln des alten Mannes.
    »Was passiert, wenn diese Orcs siegen?«, fragte Aegwynn. »Sie beten dunkle Götter und Schatten an. Wieso willst du ihnen Azeroth geben?«
    »Wenn sie siegen«, sagte der vergangene Medivh, »werden sie mich zu ihrem Herrscher machen. Im Gegensatz zu dir und dem Rest dieser traurigen Welt respektieren sie Stärke. Und dank deiner Fürsorge bin ich das mächtigste Wesen auf dieser Welt. Ich werde die Ketten zerschmettern, die du und andere mir angelegt haben, und ich werde herrschen.«
    Es wurde ruhig in der Vision. Khadgar und Garona blieben stehen und hielten den Atem an. Würde der gegenwärtige Medivh sie in der Stille bemerken?
    Seine Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf Aegwynn in der Vergangenheit. »Du bist nicht mein Sohn«, sagte sie.
    Der gegenwärtige Medivh vergrub das Gesicht in den Händen. Seine vergangene Version sagte: »Nein. Ich bin nie dein Sohn gewesen. Zumindest niemals ganz.«
    Und der vergangene Medivh begann zu lachen. Es war ein tiefes donnerndes Lachen, das Khadgar schon einmal in der Eiswüste gehört hatte, als die beiden zuletzt gekämpft hatten.
    Aegwynn wirkte schockiert. »Sargeras?«, stieß sie hervor, als sie die Stimme erkannte. »Ich habe dich getötet!«
    »Du hast einen Körper getötet, Hexe. Du hast nur meine körperliche Abbildung vernichtet«, knurrte der Medivh aus der Vergangenheit. Khadgar konnte jetzt das zweite Wesen sehen, diesen anderen Schatten, der ihn auffraß. Ein Wesen aus Schatten und Feuer, mit einem Bart aus Flammen und Hörnern aus Ebenholz. »Du hast den Körper getötet und tief unter dem Ozean eingesperrt. Aber ich habe ihn geopfert, um eine

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