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WoW 02 - Der letzte Wächter

WoW 02 - Der letzte Wächter

Titel: WoW 02 - Der letzte Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Grubb
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Verschwörern, oder war sie nur eine Figur in dem dunklen Spiel, das Medivh zu spielen schien.
    »Wir müssen das herausfinden«, sagte er einfach. »Wir müssen herausfinden, weshalb er dort war. Was er dort gemacht hat. Er ist der Wächter – wir sollten ihn nicht wegen einer einzigen Vision verurteilen.«
    Garona nickte langsam. »Also fragen wir ihn, aber wie?«
    Khadgar öffnete den Mund, um zu antworten, aber eine andere Stimme hallte durch den Raum.
    »Was soll dieser Lärm?«, fragte Medivh und bog um die Ecke des Speisesaals.
    Khadgars Kehle wurde eng und trocken.
    Der Magus stand im Türrahmen, und Khadgar sah ihn an, suchte nach etwas in seinem Gang, seinem Aussehen, seiner Stimme. Irgendetwas, das ihn verriet. Aber da war nichts. Es war Medivh.
    »Was macht ihr Kinder denn hier?«, fragte der Magus mit zusammengezogenen Augenbrauen.
    Khadgar suche nach einer Antwort, aber Garona kam ihm zuvor. »Der Lehrling wollte mir einen Zauberspruch zeigen, an dem er gearbeitet hat.« Ihre Stimme klang unsicher.
    Medivh grunzte. »Wieder eine deiner Visionen, mein Vertrauen? Sie sind hier schon schlimm genug, ohne dass du die Vergangenheit beschwörst. Komm sofort da raus, wir haben zu tun. Und Ihr ebenfalls, Abgesandte.«
    Seine Stimme war gemäßigt, voller Verständnis, aber auch fest. Die Stimme eines weisen Mentors. Khadgar trat einen Schritt vor, aber Garona griff nach seinem Arm.
    »Schatten«, zischte sie.
    Khadgar blinzelte und sah den Magier noch einmal an. Sein Gesicht zeigte jetzt Ungeduld und Ablehnung. Seine Schultern waren immer noch breit, und er hielt sich trotz des Drucks, der auf ihm lastete, aufrecht. Er trug eine Robe, die Khadgar schon häufiger an ihm bemerkt hatte.
    Und hinter ihm befanden sich zwei Schatten. Einer, der direkt von der Fackel wegzeigte und ein anderer, ebenso dunkler, der in einem seltsamen Winkel fiel.
    Khadgar zögerte. Medivhs Ärger war jetzt deutlicher. Ein Sturm braute sich auf seinen Zügen zusammen. »Was ist, mein Vertrauen?«
    »Wir sollten unsere Unordnung wegräumen«, sagte Khadgar und versuchte, unbekümmert zu klingen. »Moroes soll nicht unnötig Arbeit mit uns haben. Wir kommen dann nach.«
    »Das gehört nicht zu den Pflichten eines Schülers«, sagte Medivh. »Komm jetzt sofort her.«
    Niemand bewegte sich. Garona raunte: »Wieso kommt er nicht ins Zimmer?«
    Gute Frage
, dachte Khadgar. Laut sagte er: »Eine Frage, Meister?«
    »Was denn noch?«, knurrte der Meisterzauberer.
    »Warum habt Ihr Gul'dan in seinen Träumen besucht?« Khadgar fühlte, wie seine Kehle erneut eng wurde. »Wieso habt Ihr den Orcs gezeigt, wie sie in unsere Welt gelangen können?«
    Medivhs Blick wandte sich an Garona. »Ich wusste nicht, dass Gul'dan dir von mir erzählt hat. Ich habe ihn nicht für so dumm oder geschwätzig gehalten.«
    Garona machte einen Schritt zurück, doch dieses Mal hielt Khadgar sie fest. »Ich habe bis eben nichts davon gewusst«, sagte sie.
    Medivh grunzte. »Es spielt keine Rolle. Kommt jetzt her. Beide.«
    »Wieso habt Ihr den Orcs den Weg hierher gezeigt?«, wiederholte Khadgar.
    »Du hast mir nicht zu widersprechen!«, zischte der Magier.
    »Wieso habt Ihr die Orcs nach Azeroth gebracht?«, fragte Khadgar, er bettelte jetzt beinahe.
    »Das geht dich nichts an, Kind. Du kommst her, und zwar jetzt!« Das Gesicht des Magus war rot und verzerrt.
    »Bei allem Respekt, Herr«, sagte Khadgar. Seine Worte waren wie Dolchstöße. »Das werde ich nicht tun.«
    Medivh brüllte vor Wut. »Kind, ich werde dich …« Noch während er sprach, betrat er das Zimmer.
    Funken sprühten empor und hüllten den älteren Magier ein. Der Magus taumelte einen Schritt zurück, hob die Hände und murmelte einen Fluch.
    »Was …?«, begann Garona.
    »Ein Schutz, mit dem beschworene Dämonen unter Kontrolle gehalten werden. Der Magus kann ihn nicht durchdringen«, erklärte Khadgar.
    »Aber wenn er nur Dämonen aufhält, warum dann auch …? Außer …« Garona stockte erneut und sah Khadgar an. »Nein«, sagte sie. »Kann die Beschwörung ihn zurückhalten?«
    Khadgar dachte an das Stroh, dass man im Turm von Stormwind dort am Boden über die Schutzzauber gelegt hatte und an die Energie, die im Türrahmen aufgeflammt war. Er schüttelte den Kopf.
    Dann brüllte er den Magus an: »Hast du das Gleiche mit Huglar und Hugarin gemacht? Und mit Guzbah? Und mit den anderen? Hatten sie das Geheimnis entdeckt?«
    »Sie waren noch weiter von der Wahrheit weg als du«, sagte der Magier

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