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WoW 03 - Im Stom der Dunkelheit

WoW 03 - Im Stom der Dunkelheit

Titel: WoW 03 - Im Stom der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Rosenberg
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die Große See gekommen sein konnten: mit der Orc-Flotte.
    »Was hast du auf einem Orc-Boot gemacht?«, wollte Proudmoore wissen und setzte dem Mann sein Knie auf die Brust.
    Bereits geschwächt, schnappte der Mann nach Luft und wurde bleich.
    »Sprich!«
    »Fürst Perenolde... hat uns geschickt«, sagte der Mann. »Wir... führten die Orcs zu ihren... Schiffen. Er befahl... uns... ihnen... jede nötige... Hilfe zu gewähren.«
    »Verräter!« Proudmoore zog seinen Dolch und presste ihn an den Hals des Mannes. »Verbrüderung mit der Horde! Ich sollte dich wie ein Tier ausweiden und deine Innereien im Meer verstreuen!« Er verstärkte den Druck auf die Klinge und beobachtete, wie eine dünne rote Linie auf der Haut des Mannes sichtbar wurde. Die scharfe Klinge schnitt überaus leicht in sein Fleisch.
    Aber dann zog Proudmoore sie zurück und stand wieder auf. »Ein solcher Tod wäre zu gut für dich«, verkündete er und steckte seinen Dolch weg. »Und lebendig kannst du Perenoldes Verrat bezeugen.« Er wandte sich an einen der Seeleute. »Fesselt ihn und werft ihn in die Brigg! Und sucht nach weiteren Überlebenden. Je mehr Beweise wir haben, desto schneller wird Perenolde hängen.«
    »Jawohl, Sire!« Der Mann salutierte und eilte davon. Es dauerte eine weitere Stunde, bevor sie die Wasseroberfläche in der Umgebung vollständig abgesucht hatten. Sie fanden drei weitere Männer, die alle die Geschichte des Ersten bestätigten. Es befanden sich auch zahllose Orcs im Wasser, aber diese ließ man ertrinken.
    »Kurs setzen nach Southshore«, befahl Proudmoore seinem Steuermann, nachdem auch der letzte überlebende Verräter aus Alterac an Bord geholt worden war. »Wir werden uns mit der Armee der Allianz treffen und unseren Erfolg und Alteracs Verrat verkünden.«
    Damit drehte er sich um und stapfte in seine Kabine, wo er sich seiner Trauer hingeben konnte. Später würde er einen Brief an seine Frau schreiben, um ihr mitzuteilen, was ihrem ältesten Sohn widerfahren war.
     
     

KAPITEL NEUNZEHN
     
    »Sie kommen nicht mehr.«
    Der junge Tharbek wandte sich Doomhammer zu. Er war verwirrt von der unerwarteten Aussage seines Anführers. »Was meinst du damit?«, wollte er wissen.
    Doomhammer verzog das Gesicht. »Der Rest der Horde... Sie kommen nicht mehr.«
    Tharbek sah sich um. »Du hast sie den langen Weg zur Großen See hinuntergeschickt«, sagte er mit Bedacht und versuchte dabei, nicht den Zorn seines Vorgesetzten zu erregen. »Es wird viele Tage dauern, bis sie zurückkehren.«
    »Sie haben Drachen, du Dummkopf!« Doomhammers Faust flog vor und erwischte Tharbek an der Wange. Der jüngere Orc taumelte zurück. »Die Drachenreiter hätten uns schon vor Tagen informieren müssen... Irgendetwas ist passiert! Die Flotte ist weg, und der Hauptteil unserer Truppen mit ihr!«
    Tharbek nickte und rieb sich mürrisch die Wange. Er sagte nichts. Er musste es auch nicht. Doomhammer wusste, was sein Stellvertreter dachte.
    Hätte er die anderen Clans nicht hinter Gul'dan hergeschickt, wäre das jetzt gar kein Thema.
    Doomhammer biss die Zähne zusammen. Warum verstand niemand seine Beweggründe? Tharbek schaute genauso misstrauisch wie jeder andere Orc, den er in den letzten paar Tagen gesehen hatte – seit er ihren Rückzug anordnete.
    Die Tore hatten bereits erste Risse gezeigt und immer mehr unter dem Rammbock nachgegeben. Die Stadtwachen hatten ihr Öl schon lange aufgebraucht und mussten jetzt kochendes Wasser zum Einsatz bringen. Die Streitkräfte der Allianz waren über den See zurückgetrieben und an der Brücke aufgehalten worden.
    Sie hatten fast schon den Sieg in der Tasche gehabt... und dann hatte er die Armee weggeschickt. Der Rest war zu schwach gewesen, um weiter zu trotzen.
    Die Allianz hatte die Zeit zu nutzen gewusst und Kapital aus dem plötzlichen Rückzug geschlagen. Die Menschen waren sofort über die Brücke gestürmt, kaum dass die Blackhands ihren Clan davon geführt hatten. Sie waren durch die wenigen zurückbleibenden Orcs förmlich hindurchgerannt und so wieder zurück aufs Schlachtfeld gelangt. Und die Orcs waren plötzlich eingekeilt gewesen zwischen den Reitern und Fußsoldaten auf der einen Seite und den verschanzten Wachen auf der anderen.
    Hilfe war nicht in Sicht. Wie Tharbek gesagt hatte, würde es Tage, wenn nicht gar Wochen dauern, bis der Rest der Horde zurückkehrte. Und das auch nur, wenn sie Gul'dan, seine Hexenmeister, seine Oger und was auch immer er sonst noch beschworen haben

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