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WoW 05 - Der Tag des Drachen

WoW 05 - Der Tag des Drachen

Titel: WoW 05 - Der Tag des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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besiegt werden können. Sobald Deathwing unter seinem Willen stand, würde Nekros seinem Volk diesen Ruhm zurückbringen. Die Horde würde erneut aufsteigen, selbst die Clans, die aufgegeben hatten. Die Orcs würden über die Territorien der Allianz herfallen und die Menschen und alle anderen erschlagen.
    Und vielleicht würde es dann auch einen neuen Ober-Häuptling der Horde geben. Zum ersten Mal wagte es Nekros, sich selbst in dieser Rolle vorzustellen; im Geiste sah er Zuluhed, wie er sich vor ihm verneigte. Ja, wer immer seinem Volk den Sieg schenkte, der würde mit Bestimmtheit zum neuen Herrscher gekrönt werden.
    Kriegshäuptling Nekros Skullcrusher …
    Er trieb sein Pferd voran und schloss sich der Kolonne an. Er würde Misstrauen säen, wenn er nicht mit ihnen ritt. Außerdem war es nicht wichtig, wo er sich aufhielt. Die
Dämonenseele
verlieh ihm auch über Entfernungen hinweg die Kontrolle. Kein Drache konnte ohne seine Zustimmung die Freiheit erlangen – und der alte Orc hatte nicht vor, diese Zustimmung zu geben.
    Wo blieb die verdammte schwarze Bestie?
    Wie zur Antwort hob ein entsetzliches Brüllen an. Es kam jedoch nicht aus dem Himmel, wie Nekros anfangs glaubte, sondern aus dem Boden, auf dem sich die Orcs bewegten. Das führte unter den Kriegern zu Verwirrung, während sie sich umdrehten und nach einem Feind Ausschau hielten.
    Einen Atemzug später spie die Erde
Zwerge
aus.
    Sie schienen überall zu sein. Es waren mehr Zwerge, als Nekros in ganz Khaz Modan vermutet hätte. Sie brachen aus dem Untergrund hervor, axt- und schwertschwingend und griffen die Kolonne von allen Seiten zugleich an.
    Die Orcs überwanden ihre ursprüngliche Verblüffung schnell. Sie stießen ihren eigenen Kriegsschrei aus und warfen sich den Angreifern entgegen. Die Wächter blieben bei den Wagen, wappneten sich jedoch, und selbst die Peons, die in allen Dingen ungeschickt waren, zogen Keulen hervor. Für einen Orc erforderte es keine großartige Ausbildung, etwas mit einem Stück Holz zu erschlagen.
    Nekros trat nach einem Zwerg, der ihn herabziehen wollte. Einer der Untergebenen des Kommandanten griff sofort ein und begann einen heftigen Kampf mit dem Angreifer. Nekros brachte sein Pferd näher an die Wagen heran und benötigte einen Moment, um sich der Situation anzupassen. Anstelle einer Invasion wurde er von Abschaum angegriffen, denn die Zwerge sahen aus wie die zerlumpten Gestalten, die schon immer in den Stollen der Berge gelebt hatten. Wenn man ihre Anzahl bedachte, hatten die Trolle keine gute Arbeit geleistet.
    Aber wo war Deathwing? Nekros hatte sich auf den Drachen vorbereitet. Es musste einen Drachen geben!
    Donnerndes Gebrüll erschütterte die Kämpfer. Eine riesige Gestalt schoss halb unsichtbar durch die dunklen Wolken, befreite sich davon und raste den Orcs entgegen.
    »Endlich! Endlich bist du gekommen, du schwarze …!« Nekros Skullcrusher erstarrte in vollkommener Überraschung. Er hielt die
Dämonenseele
umklammert, dachte jedoch in diesem Moment nicht daran, sie einzusetzen.
    Der Drache, der ihnen entgegenschoss, hatte nicht die Farbe der Dunkelheit, sondern die des Feuers.
     
     
    »Wir müssen nach unten gelangen«, murmelte Rhonin. »Ich muss wissen, was geschieht.«
    »Kannst du nicht deinen Spruch aus der Höhle wiederholen?«, fragte Falstad.
    »Wenn ich das tue, habe ich keine Kraft mehr, um uns nach der Landung eine Hilfe zu sein … Außerdem weiß ich nicht, wo ich uns absetzen sollte. Würdest du gerne genau vor einem axtschwingenden Orc landen?«
    Vereesa blickte in die Tiefe. »Es sieht auch nicht so aus, als könnten wir hinunter klettern.«
    »Nun, wir können nicht für immer hier oben bleiben!« Der Zwerg ging auf und ab und sah dann so plötzlich auf, als sei er in etwas Unangenehmes getreten. »Hestras Flügel! Wieso bin ich so dumm? Er könnte noch hier sein!«
    Rhonin sah den Zwerg an, als hätte dieser den Verstand verloren. »Wovon redest du? Wer soll noch hier sein?«
    Anstelle einer Antwort griff Falstad in eine Tasche. »Die verdammten Trolle haben es sich anfangs geschnappt, aber Gimmel hat es zurückgegeben … ah, hier ist es!«
    Er zog etwas hervor, das wie eine kleine Pfeife aussah. Rhonin und Vereesa sahen zu, als der Zwerg die Pfeife an die Lippen hielt und so kräftig er konnte hineinblies.
    »Ich höre nichts«, bemerkte der Zauberer.
    »Es hätte mich auch gewundert, wenn du etwas gehört hättest. Warte ab. Er ist gut ausgebildet. Das beste Tier, das ich je

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