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WoW 05 - Der Tag des Drachen

WoW 05 - Der Tag des Drachen

Titel: WoW 05 - Der Tag des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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beim Hauptmann der Paladine, nicht sicher, ob sie ihm gegenüber, was diesen Punkt anging, sonst noch lange ihre Zunge hätte im Zaum halten können. Sie brachte ihr Pferd zu einem Baum am Rande des Lagerplatzes, dann tauchte sie zwischen die Bäume. Hinter ihr verstummten die Geräusche des Lagers, während die Elfe tiefer in ihre ureigene Welt eindrang.
    Erneut verspürte sie die Versuchung, die Suche allein fortzusetzen. Es war so einfach für sie, geschmeidig durch den Wald zu huschen und die Klüfte oder Dickichte zu finden, die einen Leichnam verbergen mochten.
    »
Du bist immer darauf aus, dich davonzustehlen und die Dinge auf deine eigene, unnachahmliche Weise anzupacken, nicht wahr, Vereesa?«, hatte ihr erster Lehrer eines Tages, kurz nach ihrer Aufnahme in das besondere Ausbildungsprogramm für Waldläufer, bemerkt. Nur die Besten wurden für dazu berufen. »So voller Ungeduld hättest du wahrlich als Mensch geboren werden können. Mach nur so weiter und du wirst nicht lange unter Waldläufern weilen …
« Doch entgegen aller Zweifel, die mehr als einer ihrer Ausbilder zum Ausdruck gebracht hatten, war es Vereesa gelungen, sich durchzusetzen und schließlich zu einer der Besten ihres erlauchten Kreises aufzusteigen. Sie konnte, was sie gelernt hatte, nicht einfach zunichte machen, indem sie jetzt leichtsinnig wurde.
    So gab sie sich selbst das Versprechen, nach einigen Minuten der Erholung zu den anderen zurückzukehren. Die silberhaarige Waldläuferin kletterte auf einen der Bäume und atmete tief aus. So ein einfacher Auftrag, und dennoch war er nicht nur einmal, sondern bereits zum zweiten Mal fast gescheitert. Wenn sie Rhonin nicht wiederfand, musste sie sich etwas einfallen lassen, das sie ihren Herren erzählen konnte – ganz zu schweigen von den Kirin Tor von Dalaran. Sie selbst musste sich keine Fehler anlasten, aber …
    Ein plötzlicher Windstoß warf Vereesa fast von dem Baum, auf dem sie sich niedergelassen hatte. Die Elfe schaffte es im letzten Moment, sich doch noch festzuhalten. Aus der Ferne waren die erregten Rufe der Ritter zu hören und das wilde Klappern loser Gegenstände, die durcheinander gewirbelt wurden.
    So schnell der Wind aufgekommen war, so unvermittelt erstarb er auch wieder. Vereesa schob sich das zerzauste Haar aus dem Gesicht und eilte zurück zum Lager. Sie fürchtete, dass Duncan und die anderen von etwas Schrecklichem angegriffen worden seien, ähnlich dem Drachen zu Beginn dieses Tages. Zu ihrer Erleichterung hörte die Waldläuferin jedoch schon im Näherkommen, wie die Paladine die Aufräumarbeiten im Lager kommentierten, und als sie den Platz erreichte, sah Vereesa, dass, abgesehen von verstreut herumliegenden Schlafsäcken und anderen Dingen, niemand großartig zu Schaden gekommen zu sein schien.
    Lord Senturus schritt auf sie zu, den Blick voller Sorge. »Geht es Euch gut, Milady? Seid Ihr unverletzt?«
    »Ja. Der Wind überraschte mich, das ist alles.«
    »Er überraschte jeden.« Er rieb sich das bärtige Kinn und starrte in den dunkler werdenden Wald. »Ich würde sagen, kein normaler Wind wütet auf diese Art …« Er wandte sich an einen seiner Männer. »Roland, verdoppele die Wachen! Das mag noch nicht das Ende dieses besonderen Sturms sein.«
    »Jawohl, Milord!«, rief ein schlanker blasser Ritter zurück. »Christoff! Jakob! Bewegt …«
    Seine Stimme brach mit solcher Abruptheit ab, dass beide – Duncan, der sich erneut der Elfe zugewandt hatte, und Vereesa selbst – aufblickten, um zu schauen, ob der Mann plötzlich von einem Pfeil oder Armbrustbolzen niedergestreckt worden war. Stattdessen fanden sie ihn auf ein dunkles Bündel starrend, das zwischen den Schlafsäcken lag, ein dunkles Bündel mit ausgestreckten Beinen, die Arme über der Brust gekreuzt, fast wie ein Toter.
    Ein dunkles Bündel, das sich schließlich als Rhonin entpuppte.
    Vereesa und die Ritter versammelten sich um ihn, einer der Männer mit einer Fackel in der Hand. Die Elfe kniete nieder, um den Körper zu untersuchen. Im unsteten Licht der Fackel sah Rhonin bleich und starr aus, und zunächst konnte sie nicht sagen, ob er noch atmete. Vereesa berührte seine Wange …
    … und zum Erschrecken aller riss der Magier die Augen auf.
    »Waldläuferin … wie schön … Euch wiederzusehen …« Und damit fielen ihm erneut die Augen zu. Er sank in einen tiefen Schlaf.
    »Närrischer Zauberer!«, fluchte Duncan Senturus. »Erst verschwindet Ihr, nachdem gute Männer gestorben sind, und

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