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WoW 05 - Der Tag des Drachen

WoW 05 - Der Tag des Drachen

Titel: WoW 05 - Der Tag des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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Gründen, die ihr nicht ganz klar waren, Rhonin selbst jetzt nicht seinem scheinbar so offensichtlichen Schicksal überlassen.
    Statt zu versuchen, sich über ihre Gründe klar zu werden, dachte Vereesa lieber über Deathwing nach, dessen Silhouette immer kleiner wurde.
    Er musste Rhonin in seiner Gewalt haben. Nur so ergab alles einen Sinn.
    Doch was konnte Deathwing, der alles andersgeartete Leben hasste und der die Vernichtung von Orc, Elf, Zwerg und Mensch anstrebte, von dem Magier wollen?
    Sie erinnerte sich an Duncan Senturus' Meinung über Magier, eine, die er nicht nur mit den anderen Mitgliedern der Ritter der Silbernen Hand teilte, sondern mit dem Großteil des Volkes. Eine
verdammte Seele
hatte Duncan ihn genannt. Einen, der sich ebenso gut dem Bösen wie dem Guten zuwenden konnte. Einen, der möglicherweise sogar … einen
Pakt
mit der bösartigsten aller Kreaturen eingehen würde.
    War der Paladin damit der Wahrheit näher gekommen, als er es selbst für möglich gehalten hätte? Stand Vereesa im Begriff, einen Mann zu retten, der in Wirklichkeit seine Seele längst an Deathwing verkauft hatte?
    »Was will er von Euch, Rhonin?«, murmelte sie. »Was will er von Euch?«
     
     
    Krasus taten noch immer die Knochen weh, und gelegentlich schoss eine wahre Welle des Schmerzes durch seinen Körper, doch er hatte sich wenigstens so weit zu heilen vermocht, um sich den anstehenden Problemen widmen zu können. Allerdings wagte er es nicht, den anderen Ratsangehörigen reinen Wein über das einzuschenken, was geschehen war. Obwohl es sie durchaus etwas angegangen wäre. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber musste das Wissen um Deathwings menschliche Tarngestalt sein Geheimnis vor den anderen Kirin Tor bleiben, denn der Erfolg von Krasus' sonstigen Plänen konnte davon abhängen.
    Der Drache strebte nach der Krone von Alterac!
    Auf den ersten Blick eine absurde, nicht realisierbare Vorstellung; doch wie Krasus den schwarzen Drachen kannte, hatte Deathwing einen Plan ausgeklügelt, der noch darüber hinausging. Mochte
Lord Prestor
sich dem Anschein nach auch noch so sehr um Frieden unter den Mitgliedern der Allianz bemühen,
Deathwing
selbst verlangte es nur nach Blut und Chaos … was bedeutete, dass der Friede, der durch Prestors Thronbesteigung erreicht werden würde, nur der erste Schritt hin zu einer zukünftig noch größeren Zerstrittenheit bedeutete. Ja, so war es tatsächlich: Der Friede von heute würde den Krieg von morgen besiegeln!
    Wenn er dies alles auch unter den Kirin Tor nicht zur Sprache bringen durfte, so gab es doch andere, an die sich Krasus wenden konnte. Er war von ihnen wieder und wieder abgewiesen worden, aber vielleicht würden sie ihm dieses eine Mal zuhören. Vielleicht hatte sein Fehler ihre Schergen sogar bereits auf seine Fährte gesetzt. Vielleicht würden sie ihm zuhören, wenn er das Grauen in ihre innerste Sphäre brachte. Ja, dann wenigstens mochten sie ihm Gehör schenken.
    In der Mitte seines dunklen Sanktuariums stehend und die Kapuze so weit ins Gesicht gezogen, dass dieses völlig darunter verschwand, sprach Krasus die Worte, die ihn zu denen tragen würden, deren Hilfe er am meisten brauchte. Die schwach beleuchtete Kammer verschwamm, verging …
    … und mit einem Mal befand sich der Magier in einer Höhle aus Eis und Schnee.
    Krasus blickte sich um. Der Anblick überwältigte ihn trotz früherer Besuche vor langer, langer Zeit. Er wusste, in wessen Reich er sich begeben hatte, und er wusste, dass von allen, um deren Hilfe er ersuchen wollte, der hier Ansässige den größten Anstoß an seinem derart unverschämten Eindringen nehmen würde. Selbst Deathwing respektierte den Herren dieser eisigen Höhle. Nur wenige drangen je in dieses Sanktuarium im Herzen der Kälte vor, dem unwirtlichen Northrend, und noch wenige verließen es je wieder lebendig. Riesige Dorne, fast wie aus purem Kristall geschliffen, hingen von der eisigen Decke, manche von ihnen von der zwei- oder gar dreifachen Größe des Zauberers. Andere, mehr nach schlichtem Gestein aussehende Formationen ragten aus dem dicken Schnee empor, der nicht nur den Großteil des Bodens bedeckte, sondern auch die Wände. Aus einem Durchgang fiel Licht in die Kammer, in der Krasus stand, und erzeugte glitzernde Trugbilder. Ein leichter Wind hatte, wie auch immer, seinen Weg aus dem kalten, öden Land oberhalb des verwunschenen Ortes hier hinab ins Innere gefunden, und mit jedem Hinwegstreichen über die eisigen Dorne brachte

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