Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 05 - Der Tag des Drachen

WoW 05 - Der Tag des Drachen

Titel: WoW 05 - Der Tag des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
Vom Netzwerk:
Kopf, und seine Juwelenaugen loderten auf.
    »Wartet!« Auch noch den letzten Hauch von Würde aufgebend, schwenkte der Zauberer seine Arme hin und her. Zu seiner Erleichterung hielt Nozdormu inne, brach den Zauber ab, den er hatte anwenden wollen, um sich des lästigen Wurms zu entledigen. »Wenn Ihr wisst, dass der Dunkle lebt, wisst Ihr auch, was er beabsichtigt! Wie könnt Ihr das übergehen?«
    »Weil, wie alle Dinge, Deathwing mit der Zeit vergehen wird … selbst er wird schließlich einmal ein Teil … meiner Sammlung …«
    »Aber wenn Ihr Euch zusammenschließt …«
    »Du hattessst deine Zeit zu sprechen.« Der glitzernde Sanddrachen erhob sich höher; Wüstensand wurde aufgewirbelt, der ihn an Größe und Gestalt noch zunehmen ließ. Von den Winden losgerissen, vereinten sich einige der kleineren Objekte aus Nozdormus bizarrer Sammlung mit dem Sand und wurden vorübergehend selbst ein Teil des Drachens. »Nun lass mich allein …«
    Die Winde umpeitschten Krasus –
nur
Krasus. So sehr er es auch versuchte, gelang es dem Drachenzauberer diesmal nicht, aufrecht stehen zu bleiben. Er stolperte nach hinten, wurde wieder und wieder von den grimmigen Windböen attackiert.
    »Ich kam her um unser
aller
Willen!« gelang es ihm zu schreien.
    »Du hättessst meine Ruhe nicht ssstören sollen. Du hättesst überhaupt nicht kommen sollen …« Die funkelnden Edelsteine flammten neuerlich auf. »Das wäre wirklich das Bessste für uns alle gewesen …«
    Eine Säule aus Sand schoss aus dem Boden und umfing den hilflosen Zauberer. Krasus konnte nichts mehr sehen, und das Atmen wurde unmöglich. Er versuchte, einen Zauber zu wirken, um sich zu schützen, doch gegen die Macht einer der
Kräfte
, gegen den
Herren der Zeit
, erwiesen sich selbst seine beträchtlichen Fähigkeiten als nichtig.
    Nach Luft ringend, gab Krasus schließlich auf. Sein Bewusstsein schwand, er sank zu Boden …
    … und sah voller Schrecken, wie die Blüten der
Ewigkeitsrose
, ohne das geringste zu bewirken, auf den Steinboden seines Sanktuariums fielen.
    Der Zauber hätte wirken sollen! Krasus hätte ins Reich von Nozdormu, dem Herren der Jahrhunderte, gebrachte werden sollen. So wie Malygos die Magie selbst verkörperte, so stellte Nozdormu Zeit und Zeitlosigkeit dar. Als einer der Größten der fünf
Kräfte
hätte er einen machtvollen Verbündeten abgegeben, vor allem wenn sich Malygos plötzlich entscheiden sollte, erneut in den Wahnsinn abzudriften. Ohne Nozdormu schwanden Krasus' Aussichten auf Erfolg erheblich …
    Niederkniend sammelte der Magier die Blütenblätter ein und wiederholte den Zauber. Seine Bemühungen wurden Krasus nur mit furchtbaren Kopfschmerzen vergolten. Wie konnte das bloß sein? Er hatte alles richtig gemacht! Der Zauber hätte wirken müssen … es sei denn, Nozdormu hatte irgendwie Wind von der Absicht des Magiers bekommen, bei ihm vorstellig werden zu wollen, und hätte einen Gegenzauber ausgesprochen, um Krasus davon abzuhalten, sein sandiges Reich zu betreten.
    Krasus fluchte. Ohne die Möglichkeit, Nozdormu zu besuchen, gab es keine Hoffnung mehr, auch wenn sie ohnehin von Anfang an sehr gering gewesen sein mochte, den mächtigen Drachen für seine Pläne zu gewinnen. Damit blieb nur die Träumende übrig … die Flüchtigste aller
Kräfte
und die Einzige, die er in seinem ganzen langen Leben noch niemals gesprochen hatte.
    Krasus wusste nicht einmal, wie er sie erreichen konnte, denn es hatte mehr als einmal geheißen, dass Ysera nicht ganz von dieser Welt sei – dass für sie die Träume die Wirklichkeit darstellten.
    Die Träume stellten die Wirklichkeit dar?
    Ein verzweifelter Plan reifte in dem Zauberer, einer, der ihn, wäre er ihm von seinen Ratsfreunden vorgeschlagen worden, seine üblichen Umgangsformen hätte vergessen und laut auflachen lassen. Wie schlichtweg lächerlich! Wie schlichtweg hoffnungslos!
    Doch letztlich war es ebenso wie mit Nozdormu: Welche Wahl blieb ihm schon?
    Krasus wandte sich wieder seinen Tränken, Artefakten und Pülverchen zu und suchte nach einer schwarzen Phiole. Er fand sie rasch, obgleich er sie länger als ein Jahrhundert nicht angefasst hatte. Das letzte Mal, als er sie zur Anwendung brachte, hatte er sie gebraucht, um zu besiegen, was als unbesiegbar galt. Jetzt hingegen war er nur darauf aus, sich eine ihrer bösartigsten Eigenschaften zunutze zu machen, und er hoffte, dass er sich dabei nicht verschätzte.
    Drei Tropfen auf der Spitze eines einzelnen Bolzens hatten

Weitere Kostenlose Bücher