WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit
Zuerst wird die Armee erscheinen, dann, wenn alles vorbereitet ist, mein Herr selbst …«
Hakkar kam herbei. Der gestrafte Herr der Hunde fiel vor Mannoroth auf die Knie. »Verzeiht die Störung, aber einer meiner Jäger issst zurückgekehrt.«
»Nur
einer
?«
»Ssso scheint esss.«
»Und was hast du von ihm erfahren?« Unter Mannoroths dunklem Blick schien der Herr der Hunde zu schrumpfen.
»Ssssie haben zwei mit dem fremden Geruch gefunden, von dem Lord Nachtelf sprach, und einen von ssseiner Art, der bei ihnen issst. Doch bei der Jagd trafen sssie auch ein Wesssen mit großer Macht … sssehr großer Macht.«
Zum ersten Mal verriet Mannoroths Mimik ein wenig von seiner Unsicherheit. Xavius bemerkte es und fragte sich, was ein so wundersames Wesen verstören konnte. »Könnte
sie
…?«
Hakkar schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Vielleicht ein Hauch von ihrer Kraft, ein Wächter, der zurückgeblieben issst.«
Die beiden sprachen von etwas Bedeutungsvollem, aber der Berater wusste nicht, von was. Er wagte es, sie zu unterbrechen. »Gibt es eine Beschreibung dieses Wesens, von dem ihr sprecht?«
»Ja.« Hakkar drehte seine Hand, bis die Innenfläche nach oben zeigte. Über ihr erstand ein kleines Bild. Es zuckte hin und her und verschwamm immer wieder, aber nach einer Weile ließ sich die Gestalt darin klar erkennen.
»Gesssehen durch die Augen einer Feibessstie. Ein Wesssen mit Hörnern, ssso grosss wie eine Felbessstie.«
Lord Xavius runzelte die Stirn. »Dann stimmt die Legende … es gibt den Herrn des Waldes tatsächlich.«
»Du kennst diese Kreatur?«, fragte Mannoroth.
»In uralten Mythen taucht der Herr des Waldes auf, der Halbgott Cenarius. Er soll ein Kind von Mutter Mond und …«
»Das reicht.« Das Maul mit den Hauern verzog sich ungehalten. »Wir werden uns mit ihm befassen.« An Hakkar gewandt, sagte er: »Zeig uns die anderen.«
Der Herr der Hunde gehorchte und ließ vor ihnen die Bilder eines grünhäutigen, primitiven Kriegers, einen jungen Nachtelfs und einer seltsamen Gestalt mit feuerrotem Schopf, in eine Robe gekleidet, entstehen.
»Ein merkwürdiges Trio«, bemerkte Xavius.
Mannoroth nickte. »Der Krieger sieht vielversprechend aus … ich möchte mehr über sein Volk erfahren und das Potenzial, das es in sich birgt …«
»Eine solche Bestie? Ist das Euer Ernst? Sie wirkt ja grotesker als ein Zwerg.«
Die geflügelte Gestalt widersprach nicht, sondern betrachtete den Dritten aus der Gruppe. »Eine dürre Kreatur, aber mit wachem Blick. Ein Wesen der Magie, glaube ich. Fast wie ein Nachtelf.« Er ging über Xavius' Protest hinweg. »Aber nicht ganz.« Das gewaltige Reptilienwesen wandte sich von Hakkar ab und begann in der Kammer auf und ab zu gehen. Mannoroth dachte über die Dinge nach, die er gerade erfahren hatte.
»Wir könnten weitere Feibessstien ausssenden, um ssssie zu finden«, schlug der Herr der Hunde vor.
»Aber nur zusammen mit Feiwachen. Dieses Mal ist das Ziel eine Gefangennahme.«
»Gefangennahme?«, wiederholten der Berater und der Herr der Hunde gleichzeitig.
Die tief liegenden Augen verengten sich. »Sie müssen erforscht werden, wir müssen ihre Stärken und Schwächen erkunden, für den Fall, dass es noch mehr von ihnen gibt …«
»Können wir die Feiwache entbehren?«
»Es werden bald sehr viele Wächter kommen. Lord Nachtelf, sind Eure Hochgeborenen bereit?«
Xavius warf einen Blick auf die Zauberer und nickte. »Sie sind bereit, alles zu tun, was getan werden muss, um unseren ruhmreichen Traum in Erfüllung gehen zu lassen, die Welt zu säubern von allen, die …«
»Die Welt wird gesäubert werden, Lord Nachtelf, dessen könnt Ihr sicher sein.« Mannoroth sah Hakkar an. »Ich überlasse dir die Jagd, Hundeherr. Versage nicht noch einmal.«
Mit gesenktem Haupt entfernte sich Hakkar.
»Und nun, Lord Nachtelf …«, fuhr das gewaltige Wesen fort, »… lasst uns die Zukunft Eures Volkes angehen!« Mannoroth streckte seine Flügel, wie er es immer zu tun schien, wenn er wohliges Behagen verspürte. »Eine Zukunft, wie Ihr sie Euch nicht in Euren kühnsten Träumen vorstellen könnt …«
Deathwing kreiste über der Landschaft und spie Feuer. Krasus hörte Schreie aus allen Richtungen, konnte aber keinen derer, die um Hilfe riefen, entdecken. Eingeschlossen in seinem winzigen sterblichen Körper stolperte er wie eine Ratte über die verbrannte Erde, versuchte dem Feuer zu entgehen und gleichzeitig den Sterbenden zu
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