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WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

Titel: WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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tun?«
    »Der Gefangene, den wir entdeckten, war ziemlich erschöpft. Als uns klar wurde, dass er das nicht nur vortäuscht, brachten wir ihn hierher. Es geht ihm immer noch nicht besser. Aufgrund seiner
seltsamen
Erscheinung möchte ich, dass er überlebt, bis … nun,
falls
Lord Ravencrest zurückkehrt. Deshalb habe ich Euch aufgesucht.«
    »Dann zeigt mir bitte, wo er ist.«
    Es gab nur ein Dutzend Zellen im angrenzenden Raum. Der Offizier erwähnte jedoch, dass es tiefer unten noch eine ganze Anzahl weiterer gäbe. Sie nickte höflich und war ansonsten nur neugierig, was für ein Wesen sie wohl erwartete. Nach Brox hätte sie sich über einen weiteren Orc nicht gewundert, aber dazu passte Hauptmann Shadowsongs Reaktion nicht.
    »Hier ist er.«
    Die Priesterin hatte einen imposanten Krieger erwartet, aber die Gestalt in der Zelle war nicht größer als ein gewöhnlicher Nachtelf. Und sehr dünn. Unter der Kapuze der einfachen Robe sah sie ein hageres Gesicht, das fast zu einem Angehörigen ihres eigenen Volkes hätte gehören können. Es war allerdings überaus blass, fast schon geisterhaft, mit müden Augen. Die Ohren waren schmaler als bei einem Nachtelf.
    »Er sieht beinahe aus wie einer von uns«, bemerkte sie.
    »Wohl eher wie der
Geist
eines der Unsrigen«, korrigierte sie der Hauptmann.
    Brox trat vor und wirkte beinahe wie hypnotisiert von der fremden Gestalt. »Elf?«
    »Vielleicht …«, antwortete der Gefangene mit einer dunklen und befehlsgewohnten Stimme, die nicht zu seinem Aussehen passte. Er zeigte deutliches Interesse an dem Orc. »Und was macht ein Orc hier?«
    Er wusste demzufolge, um wen es sich bei ihrem Begleiter handelte. Tyrande fand das mehr als interessant, zumal es in letzter Zeit so viele seltsame Besucher gegeben hatte.
    Dann begann der Gefangene zu husten, und sie erinnerte sich an ihre Pflicht. Sie bestand darauf, dass Hauptmann Shadowsong die Tür für sie aufschloss.
    Als sie sich der Matte näherte, auf der er lag, blickte die junge Priesterin erneut in sein Gesicht. Sie fand mehr darin, als sie auf den ersten Blick vermutet hätte. Eine Weisheit und Lebenserfahrung, die sie im Innersten aufwühlte. Irgendwie begriff Tyrande, dass sie einem sehr, sehr alten Wesen gegenüber stand, dessen Zustand nichts mit der langen Dauer seines Lebens zu tun hatte.
    »Du bist talentiert«, flüsterte er. »Das hatte ich gehofft.«
    »Was … fehlt dir?«
    Er schenkte ihr ein väterliches Lächeln. »Nichts, was du heilen könntest. Ich habe den Hauptmann überredet, nach dir zu suchen, weil die Zeit knapp wird.«
    »Ihr habt mich zu nichts überredet!«, protestierte Jarod Shadowsong. »Es war meine freie Entscheidung.«
    »Wenn du das sagst …« Aber die Augen des Gefangenen verrieten Tyrande, dass er anderer Meinung war. Dann sah er Brox an. »Mit dir hätte ich hier nicht gerechnet, und das bereitet mir Sorge. Du solltest hier nicht sein.«
    Der Orc grunzte. »Das hat der andere auch gesagt.«
    »Der andere? Welcher andere?«
    »Der, dessen Haare aus Feuer sind, der, der sagte …« Brox unterbrach sich und murmelte nach einem misstrauischen Blick auf den Hauptmann: »Der, der dies hier für die Vergangenheit hielt.«
    Zu Tyrandes Überraschung setzte sich der Gefangene auf. Hauptmann Shadowsong machte einen Schritt nach vorn, aber die Priesterin winkte ihn zurück.
    »Du hast Rhonin gesehen?«
    »Ihr kennst ihn?«, fragte Tyrande.
    »Wir sind zusammen hierher gekommen … ich dachte, er säße in der Falle … aber anderswo.«
    »Auf der Lichtung des Cenarius«, fügte sie hinzu.
    Er lachte. »Dank sei dem Schicksal, dem Zufall oder Nozdormu – wer auch immer die Ereignisse in Fluss gebracht hat. Ja, genau dort … aber woher kennst du ihn?«
    »Ich bin dort gewesen … mit meinen Freunden.«
    »Warst du das?« Das hagere Gesicht kam näher. »Mit Freunden?«
    Tyrande war nicht sicher, was sie von ihm halten sollte. Er wusste viele Dinge, von denen gewöhnliche Nachtelfen keine Ahnung hatten. Davon war sie überzeugt. »Bevor wir weitermachen, möchte ich deinen Namen wissen.«
    »Vergib meine schlechten Manieren! Du kannst mich … Krasus nennen.«
    Jetzt reagierte Brox. »Krasus? Rhonin hat von Euch erzählt!« Der Orc fiel auf ein Knie nieder. »Ältester, ich bin Broxigar … dies ist die Schamanin Tyrande.«
    Krasus fürchte die Stirn. »Offenbar hat Rhonin etwas viel geplaudert … und sich noch mehr eingemischt.«
    Die Novizin stand auf und wandte sich an den Hauptmann. »Ich

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