WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit
Flüstern und erkannte, dass es die inneren Stimmen der Träumer auf der ganzen Welt waren.
Ab hier musst du den Weg allein beschreiten.
Er fühlte, wie seine Verbindung zu Cenarius fast verschwand. Um Malfurions Konzentration Willen war der Halbgott gezwungen, sich zurückzuziehen. Doch Cenarius blieb eine Präsenz, die bereit war, ihrem Schüler zu helfen, falls dies notwendig wurde.
Als Malfurion weiter vorwärts schwebte, verwandelte sich seine Welt in ein leuchtendes, kristallenes Grün. Der Dunstschleier wurde dichter, aber die flüsternden Stimmen waren nun besser zu verstehen. Eine Landschaft schien ihn leise zu rufen.
Er war zu einem Teil des Grünen Traums geworden.
Malfurion folgte seinen Instinkten und schwebte der fließenden, sich ständig verändernden Traumlandschaft entgegen, die sich vor ihm öffnete. Wie Cenarius gesagt hatte, war sie so, wie die Welt ausgesehen hätte, wenn die Nachtelfen und die anderen intelligenten Wesen sie niemals betreten hätten. Es lag eine Ruhe im Grünen Traum, die es verlockend erscheinen ließ, für immer hier zu bleiben, aber Malfurion weigerte sich, dieser Versuchung nachzugeben. Er musste die Wahrheit über seine Träume erfahren.
Zunächst hatte er nicht die geringste Ahnung, wohin sein Unterbewusstsein ihn trug. Er hoffte jedoch, es würde ihn zu den Antworten führen, die er suchte. Malfurion flog über das leere Paradies hinweg, und was er sah, erfüllte ihn mit Staunen.
Aber dann, inmitten seiner wundersamen Reise, fühlte er wieder, dass etwas nicht stimmte. Der leichte Missklang, den er zuvor gespürt hatte, wurde stärker. Malfurion versuchte, ihn zu ignorieren, aber er nagte an ihm wie eine hungrige Ratte. Schließlich wandte er ihm seine Geistgestalt zu, und plötzlich lag vor ihm ein riesiger, schwarzer See. Malfurion fürchte die Stirn. Er war sich sicher, dass er die unheimlichen Wassermassen irgendwoher kannte. Dunkle Wellen leckten über die Ufer des Gewässers, und eine Aura der Macht strahlte von seinem Zentrum aus.
Die Quelle der Ewigkeit.
Doch wenn dies tatsächlich der Quell war, wo war dann die Stadt? Malfurion blickte in der Traumlandschaft dorthin, wo er wusste, dass eigentlich die Hauptstadt hätte liegen müssen, und versuchte, ein Bild von ihr heraufzubeschwören. Er war aus einem bestimmten Grund hierher gekommen, und jetzt glaubte er, dass dieser Grund etwas mit der Stadt zu tun hatte. Schon für sich allein war die Quelle der Ewigkeit etwas Erstaunliches, aber er war nur das Energiezentrum. Der Missklang, den der Nachtelf spürte, ging von einem anderen Ort aus.
Er starrte auf die leere Welt und verlangte, ihre Realität zu sehen.
Und ohne Vorwarnung materialisierte sich Malfurions Traum-Ich über Zin-Azshari, der Hauptstadt der Nachtelfen. In der alten Sprache bedeutete Zin-Azshari »Der Ruhm der Azshara«.
Das Volk der Nachtelfen hatten seine Königin, als sie den Thron bestieg, so geliebt, dass es darauf bestanden hatte, ihr zu Ehren die Hauptstadt umzubenennen.
Malfurion dachte an seine Königin, als er plötzlich den Palast selbst erblickte, ein prächtiges Gebäude hinter einer hohen, gut bewachten Mauer. Er runzelte die Stirn, denn er kannte diesen Ort gut, war es doch die Wohnstatt seiner Königin. Obwohl er gelegentlich die Fehler erwähnt hatte, die er an ihr wahrzunehmen meinte, bewunderte Malfurion sie in Wirklichkeit viel mehr, als die Meisten dachten. Im Großen und Ganzen hatte sie viel Gutes für ihr Volk getan, auch wenn er manches Mal das Gefühl hatte, dass Azshara das Gefühl für die wahren Bedürfnisse der Ihren verlor. Wie viele andere Nachtelfen hegte auch er den Verdacht, dass viele Probleme im Land zum größten Teil auf die Hochgeborenen zurückgingen, die das Reich in Azsharas Namen verwalteten.
Das Gefühl der Falschheit wurde stärker, je näher er an den Palast heran schwebte. Malfurions Augen weiteten sich, als er den Grund erkannte. Mit der Beschwörung der Vision Zin-Azsharis hatte er auch ein unmittelbareres Bild des Quells hervor geholt. Der schwarze See brodelte nun wild, und etwas, das aussah wie monströse Bänder aus vielfarbiger Energie schoss aus seinen Tiefen hervor. Mächtige Magie wurde aus dem Quell gezogen und in den höchsten Turm des Palastes geleitet. Der einzige vorstellbare Zweck eines solchen Unterfangens war das Weben eines Zaubers von ungeheuerlichem Ausmaß.
Die dunklen Wasser jenseits des Palastes bewegten sich mit solcher Gewalt, dass es für Malfurion aussah, als
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