Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

Titel: WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
Vom Netzwerk:
geheißen. Der Traum begann immer mit dem Quell der Ewigkeit. Zuerst waren seine Wasser ruhig, aber dann bildete sich in seinem Zentrum rasch ein Strudel … und aus seinen Tiefen brachen Kreaturen hervor, manche von ihnen harmlos, andere bösartig. Viele von ihnen erkannte Malfurion nicht einmal. Sie kamen von anderen Welten, aus anderen Zeiten. Sie breiteten sich nach allen Richtungen aus, enteilten seinem Blickfeld.
    Plötzlich verschwand der Strudel, und Malfurion stand inmitten von Kalimdor … doch es war ein Kalimdor bar jeden Lebens. Etwas schrecklich Böses hatte das ganze Land verwüstet und nicht einmal einen einzigen Grashalm, nicht das winzigste Insekt zurückgelassen. Die einst stolzen Städte, die weiten, grünen Wälder … nichts war unversehrt geblieben.
    Und was noch schrecklicher war: So weit das Auge reichte, lagen überall die verkohlten, zermalmten Knochen von Nachtelfen verstreut. Ihre Schädel waren eingeschlagen. Der Gestank des Todes lag bleiern in der Luft. Niemand, nicht einmal die Alten und Gebrechlichen, nicht einmal die
Kinder
waren verschont worden.
    Dann griff eine Hitze Malfurion an, eine ganz fürchterliche Hitze. Er wandte sich um und erkannte in der Ferne ein gigantisches Feuer, ein Inferno, das sich bis in den Himmel erstreckte. Es verbrannte alles, was es berührte, sogar den Wind selbst. Wohin es sich auch wandte, es blieb nichts – absolut nichts! – zurück. Doch so Furcht erregend diese Szene auch war, es war nicht sie, die den Nachtelf schließlich in kalten Schweiß gebadet erwachen ließ, sondern vielmehr etwas, das er
an
diesem Feuer spürte.
    Es
lebte
. Es wusste um das Grauen, das es schuf, wusste darum … und
genoss
es. Genoss es … und gierte nach mehr.
    Aller Humor war aus Cenarius' Gesichtszügen verschwunden, als Malfurion seinen Bericht beendet hatte. Sein Blick schweifte seinem geliebten Wald entgegen und den Geschöpfen, die darin wuchsen und gediehen. »Und dieser Alptraum wiederholt sich bei jedem Schlaf?«
    »Bei jedem Schlaf. Ohne Ausnahme.«
    »Dann fürchte ich, dass es ein Omen ist. Ich fühlte in dir seit unserer ersten Begegnung den Samen einer besonderen Begabung – es war einer der Gründe, warum ich mich dir zu Erkennen gab –, doch sie ist noch viel stärker ausgeprägt, als selbst ich es erwartet hatte.«
    »Aber was bedeutet es?«, flehte der junge Nachtelf ihn um eine Antwort an. »Wenn Ihr sagt, dass es ein Omen ist, dann muss ich wissen, was es bedeutet.«
    »Und wir werden versuchen, es herauszufinden. Ich sagte ja, dass du bereit bist.«
    »Bereit wofür?«
    Cenarius kreuzte die Arme vor seiner Brust. Der Ton seiner Stimme wurde schwerer. »Bereit, den
Grünen Traum
zu beschreiten.«
    Der Halbgott hatte in seinen Lehren noch nie einen Grünen Traum erwähnt, aber die Art, in der Cenarius davon sprach, ließ Malfurion spüren, wie wichtig dieser nächste Schritt war. »Was ist das?«
    »Was ist es nicht? Der Grüne Traum ist die Welt jenseits der wachen Welt. Er ist die Welt des Geistes, die Welt der Schläfer. Er ist die Welt, wie sie hätte sein können, wenn wir intelligenten Wesen nicht gekommen wären, um sie zu verderben. Im Grünen Traum kann jemand, der geübt genug ist, alles sehen, überall hingehen. Dein Körper wird in eine Starre versetzt, und deine Traumgestalt wird aus ihm entweichen, zu jedem Ort fliegen, den du besuchen musst.«
    »Das klingt …«
    »Gefährlich? Das ist es auch, junger Malfurion. Selbst jene, die gut trainiert sind, selbst die Erfahrenen können sich im Grünen Traum verlieren. Du wirst bemerkt haben, dass ich diese Welt den
Grünen
Traum nenne. Es ist die Farbe seiner Herrin Ysera, des Großen Aspekts. Der Grüne Traum ist das Reich, das ihr und ihrem Drachenschwarm gehört. Meine eigenen Dryaden und Wächter nutzen den Grünen Traum zur Erfüllung ihrer Pflichten – doch nur sehr selten.«
    »Ich habe nie davon gehört«, gab Malfurion kopfschüttelnd zu.
    »Wahrscheinlich weil keine Nachtelfen bis auf die, die in meinen Diensten stehen, jemals diese Pfade begangen haben … und auch jene nur, als sie nicht länger Mitglieder deines Volkes waren. Du würdest der Erste deiner Art sein, der diesen Weg beschreitet … so du es wünschst.«
    Malfurion fand die Idee gleichermaßen beunruhigend wie verlockend. Dies würde der nächste Schritt seiner Studien sein und vielleicht eine Möglichkeit, seinem ständigen Alptraum einen Sinn zu entlocken. Doch Cenarius hatte klar gemacht, dass der Grüne Traum

Weitere Kostenlose Bücher