WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit
Soldaten und befahl ihnen: »Überprüft den Weg, den wir genommen haben. Seht nach, ob der Pfad noch weiter führt. Ich will immer noch diese Grünhaut … jetzt mehr denn je!«
Während die beiden Männer davonritten, stiegen Illidan und der Edelmann von ihren Panthern. Der Kommandant zog sein Schwert. Den Nachtsäbeln schien es bei der Leiche überhaupt nicht zu gefallen, und so führten ihre Reiter sie zu einem dicken Baum in einiger Entfernung und banden sie fest.
Sobald sie wieder bei der Leiche waren, kniete sich Lord Ravencrest nieder. »Einfach scheußlich! In all meinen Jahren als Soldat bin ich noch nie auf eine Kreatur gestoßen, die so gut für das reine Töten geschaffen ist wie diese …« Er hob einen der ledrigen Tentakel. »Seltsames Ding … Damit hat das andere Monster also Hargo'then ausgesaugt. Was hältst du davon?«
Illidan versuchte, nicht vor dem abscheulichen Fangarm zurückzuweichen, den der Edelmann ihm vor das Gesicht hielt, und es gelang ihm herauszubringen: »Von vampirischer Art, Milord. Manche Tiere trinken Blut, doch dieses hier nährt sich offenbar von magischer Energie.« Er blickte sich um. »Der andere Tentakel wurde abgerissen.«
»Ja, so scheint es. Wahrscheinlich von einem Tier …«
Während der Edelmann seine schaurige Untersuchung fortsetzte, dachte Illidan über den Tod der Monstrosität nach. Der Soldat hatte berichtet, dieses erste Tier sei bereits tot gewesen, als sie es fanden, und der scharfe Verstand des jungen Nachtelfen schloss, dass nur Malfurion oder Brox es getötet haben konnten … Und angesichts der heftigen Kampfes, der hier offensichtlich stattgefunden hatte, tippte Illidan eher auf den Orc.
Die an den Baum gebundenen Katzen wurden zunehmend unruhiger und protestierten heftig dagegen, der Kreatur so nahe zu sein. Illidan versuchte, ihr Fauchen zu ignorieren, denn er machte sich immer noch Sorgen um seinen Bruder. Sie hatten keine anderen Leichen gefunden als die der ersten Gruppe und den Kadaver der zweiten der drei Bestien, von denen der Soldat gesprochen hatte, aber …
Plötzlich schnellte Illidans Kopf hoch, als fahre er aus einem tiefen Schlaf auf. »Milord Ravencrest! Wir haben keine Spuren von der dritten –«
Das Fauchen der Nachtsäbel erreichte einen neuen Höhepunkt.
Illidan spürte etwas hinter sich.
Er warf sich zur Seite und stieß unbeabsichtigt mit dem ahnungslosen Edelmann zusammen. Beide Männer stürzten zu Boden, und der jüngere Nachtelf kam über dem Kommandanten zum Liegen. Durch den Aufprall entglitt Ravencrest sein Schwert, flog wild durch die Luft und landete weit außerhalb seiner Reichweite.
Die riesige, krallenbewehrte Gestalt, die gerade auf Illidan losgesprungen war, flog über die Überreste ihres Artgenossen hinweg.
»Was im Namen der …?«, stieß Ravencrest hervor – und brach jäh ab.
Die Nachtsäbel wollten das Ungetüm angreifen, doch ihre um den Baum geschlungenen Zügel hielten und verhinderten, dass die Katzen ihnen zu Hilfe eilen konnten.
Illidan erholte sich als Erster von dem Schreck, und als er aufblickte, sah er, wie sich die höllische Kreatur umwandte, um einen zweiten Angriff zu unternehmen. Die toten Tiere waren schon furchtbar genug gewesen, doch eines dieser Monster
lebend
zu sehen, das sich noch dazu auf ihn stürzen wollte, brachte Illidan beinahe dazu, in blinder Panik zu fliehen.
Anstatt aber ein weiteres Mal zu springen, ließ der entsetzliche Hund seine beiden Tentakel nach Illidan peitschen. Erinnerungen an die vertrockneten Leichen, die einst mächtige Mitglieder der Mondgarde gewesen waren, fielen über den Geist des jungen Nachtelfen her.
Doch als die schleimigen Fangarme seine eigene Magie suchten, seinen Körper aussaugen wollten, übernahm sein Selbsterhaltungstrieb die Regie. Es gelang ihm im letzten Moment, den vorschießenden Tentakeln auszuweichen und sich zur Seite zu werfen.
Während die Bestie ihre Saugarme zurück zog, um für einen weiteren Schlag Schwung zu nehmen, erinnerte sich Illidan daran, dass ein Tentakel der toten Bestie abgerissen gewesen war, und sein wacher Verstand entwickelte blitzschnell einen Plan.
Er versuchte gar nicht erst, das Monster direkt zu treffen, ahnte er doch, wie wenig er damit erreichen würde. Das Tier würde einfach Illidans Zauber verschlingen und ihn vielleicht sogar als »Brücke« missbrauchen, um den jungen Nachtelfen direkt auszusaugen. Stattdessen entschied sich Illidan, seinen Zauber auf Lord Ravencrests verlorene Klinge zu
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