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WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

Titel: WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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richten, die außerhalb des Blickfelds der höllischen Kreatur lag.
    Noch während die Bestie ihre Fangarme bereit machte, erhob sich das Schwert wie von selbst in die Luft und begann, sich zu drehen, schneller und schneller zu wirbeln. Illidan richtete es auf den Rücken der Kreatur und zielte auf die parasitären Tentakel.
    Mit höchstmöglicher Genauigkeit schoss die wirbelnde Klinge über die Schultern des Ungetüms hinweg und durchtrennte beide Tentakel so mühelos, als seien es Grashalme.
    Ein markerschütterndes Heulen schüttelte das hundeähnliche Monster, während eine dicke, grüne Flüssigkeit über Schultern und Rücken spritzte. Es knurrte, und seine bösartigen Augen konzentrierten sich auf den Mann, der es verletzt hatte.
    Ermutigt durch diesen Erfolg und weniger angsterfüllt, nun, da die akute Gefahr für seine Magie beseitigt war, richtete Illidan Ravencrests Schwert erneut auf das Monster. Als das Tier auf ihn zusprang, schenkte der junge Nachtelf ihm ein dunkles Lächeln.
    Mit einer Kraft, die durch seinen brennenden Willen verstärkt wurde, grub er die Waffe in den harten Schädel der Kreatur.
    Der Sprung des Monsters stockte. Es stolperte unbeholfen. Ein glasiger Blick füllte die schrecklichen Augen. Der riesigen Bestie gelangen noch zwei weitere Schritte auf Illidan zu … dann brach sie zu einem schlaffen Haufen zusammen.
    Eine unglaubliche Erschöpfung überkam den jungen Nachtelf, doch sie war gemischt mit extremster Genugtuung und schwindelerregendem Triumph. Ohne große Probleme hatte er gesiegt, wo drei Mitglieder der Mondgarde versagt hatten. Dass er aus ihren Fehlern gelernt hatte, focht Illidan nicht an. Er wusste nur, er hatte sich allein einem Dämonen gestellt – und gewonnen!
    »Gut gemacht!« Eine schwere Hand klatschte auf seine Schulter und schickte ihn stolpernd in Richtung seines monströsen Feindes. Während Illidan um sein Gleichgewicht kämpfte, trat Lord Ravencrest an ihm vorbei, um das Werk seines Gefährten zu bewundern. »Ein prächtiger Gegenangriff! Entferne die größte Gefahr, dann führe den Todesstoß, noch bevor der Feind sich erholen kann! Prächtig!«
    Der Edelmann platzierte einen Stiefel auf dem Nacken des toten Dämons und bemühte sich, seine Klinge aus dem Schädel des Monsters zu ziehen. Vom Weg her kamen die beiden Soldaten angeritten, und weiter hinten hörte Illidan Rufe, als die restlichen Männer schließlich erkannten, welche Bedrohung sich ihnen genähert hatte.
    »Milord!«, rief einer der beiden Soldaten. »Wir haben gehört …«
    Rol'tharak eilte herbei. »Lord Ravencrest! Ihr habt eine der Bestien erschlagen!«
    Illidan erwartete, dass Ravencrest den Ruhm für sich beanspruchen würde – schließlich steckte immer noch die Waffe des Edelmannes im Schädel der Bestie …. doch stattdessen streckte der Kommandant eine Hand aus und wies auf Malfurions Bruder. »Nein! Dort steht der Mann, der erst sein Leben riskierte, um mich vor der Kreatur zu schützen, und dann mit Todesmut die Gefahr beseitigte! Ich hatte dich von Anfang an richtig eingeschätzt, Illidan Stormrage! Du bist tüchtiger als ein Dutzend Männer der Mondgarde!«
    Illidans Wangen verdunkelten sich, als er das Lob des mächtigen Kommandanten vernahm. All die Jahre, in denen die Leute immer davon gesprochen hatten, dass er einmal ein großer Held, ein Champion seines Volkes werden würde, hatten eine schwere Last auf seine Schultern geladen. Doch jetzt fühlte er sich, als habe sich ihm sein Schicksal endlich enthüllt … und zwar durch seine eigene angeborene Magie, die er beinahe zugunsten von Cenarius' subtilerem Pfad des Druiden aufgegeben hätte.
    Ich war ein Narr, mein Erbe abzulehnen
, erkannte Illidan.
Malfurions Weg war niemals für mich bestimmt. Selbst im Licht des Tages gehorcht mir die Magie der Nachtelfen …
    Das ermutigte ihn, denn er hatte sich niemals wohl dabei gefühlt, den Weg seines Bruders zu beschreiten. Welche Legenden erzählten schon von Helden, die anderen Helden folgten? Illidan war stets dazu bestimmt gewesen zu
führen
.
    Die Soldaten – Lord Ravencrests kampferprobte, erfahrene Männer – betrachteten ihn mit neuem Respekt.
    »Rol'tharak!«, rief der Edelmann. »Ich fühle, dass das Glück heute auf meiner Seite ist! Nimm die Hälfte der Männer und führe sie weiter den Pfad hinab! Vielleicht kriegen wir den Gefangenen und den Verräter, der ihn befreit hat, ja doch noch! Los! Geh!«
    »Jawohl, Milord!« Rol'tharak rief mehrere Soldaten zu

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