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WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

Titel: WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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Lebens zu einer Sklavin werden würde – und ihre Kinder zu den Kriegshunden eines eroberungssüchtigen Volkes.
     
     

Fünfzehn
     
    Die Feibestien preschten durch den verzauberten Wald. Ihre Nüstern blähten sich, als der Geruch von Magie stärker wurde.
    Doch als eine von ihnen über einen vermodernden Baumstamm hinwegsetzen wollte, griffen die Äste eines anderen Baumes nach ihren Beinen und hielten sie fest. Die Tatzen einer weiteren Feibestie versanken im plötzlich schlammig gewordenen Boden. Eine Dritte kollidierte mit einem vorschnellenden Busch, dessen rasiermesserscharfe Dornen sogar ins von dicker Haut umgebene Fleisch des Dämons drangen, es aufrissen und ihm immense Schmerzen zufügten.
    Der Wald erwachte zum Leben, um sich und seinen Herrn zu verteidigen. Der Angriff der fünf Feibestien geriet ins Stocken … war jedoch noch nicht gescheitert. Gewaltige Klauen rissen die Äste aus ihren Stämmen. Eine andere Kreatur zog den im Sumpf gefangenen Dämon heraus, bevor sie selbst ihren Weg fortsetzte. Hunger und Wut verliehen dem Dämon, der im Buschwerk zappelte, solche Kräfte, dass er durch die Dornen brach, ohne sich länger um die blutenden Wunden zu kümmern.
    Die Jäger, daran gab es kaum noch einen Zweifel, würden ihre Beute nicht davonkommen lassen …
     
     
    »Shan'do? Was ist passiert?«
    Der Halbgott sah seinen Schüler an. In seinem Blick lag kein Vorwurf. »Die Hunde, von denen du gesprochen hast … sie sind dir hierher gefolgt.«
    »Gefolgt? Das kann nicht sein. Es war nur einer übrig und er …«
    Brox unterbrach ihn. Seine rumpelnde Stimme hatte nichts annähernd Beruhigendes. »Die Feibestien … sie sind dunkle Magie. Wo es eine gab … können weitere entstehen, falls sie etwas zu fressen bekommen … Das habe ich gesehen …«
    »Ein enger Freund und treuer Wächter ist einer von ihnen zum Opfer gefallen«, antwortete Cenarius, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder dem dichten Wald zuwandte. »In ihm wohnte uralte, mächtige Magie. Das Böse fühlte sich davon angezogen.«
    Der Orc nickte. »Also sind aus einer viele geworden.« Brox griff instinktiv hinter sich, aber seine geliebte Streitaxt hing nicht über seinem Rücken. »Ich habe nichts, womit ich kämpfen könnte.«
    »Du wirst bewaffnet werden. Suche rasch nach einem Ast, der die Länge deiner Lieblingswaffe hat. Malfurion – hilf mir.«
    Brox folgte der Aufforderung. Er zeigte dem Halbgott und dem Nachtelf einen dicken Ast, den er auf Cenarius' Bitte vor Malfurion ablegte.
    »Knie davor nieder, mein Schüler. Du ebenfalls, Krieger. Malfurion, lege deine Hände auf den Ast, Krieger, lege deine auf die seinen.« Der Waldgott wartete, bis sie ihm gehorcht hatten, dann befahl er: »Krieger, denke jetzt nur noch an die Waffe, an nichts anderes. Nur noch daran! Wir müssen schnell handeln. Malfurion, du musst deinen Geist öffnen und seine Gedanken in deine fließen lassen. Ich werde dir weiterhelfen, wenn das geschehen ist.«
    Der Nachtelf befolgte den Befehl. Er reinige seine Gedanken, wie sein Shan'do es ihn gelehrt hatte, und tastete nach einer Verbindung mit dem Orc.
    Fast augenblicklich spürte er eine urweltliche Kraft, die in seinen Geist stieß. Malfurion hätte sie beinahe zurückgeworfen, beruhigte sich dann jedoch. Er akzeptierte Brox' Gedanken und wartete ab, wie das Bild, an das der Krieger dachte, Gestalt annahm.
    Siehst du die Waffe, mein Schüler?
, sagte Cenarius' Stimme.
Fühlst du sie und die Muster ihrer Entstehung?
    Das tat Malfurion. Er fühlte auch die enge Verbindung zwischen dem Orc und seiner Waffe. Sie war mehr als nur ein Werkzeug, sie war Teil des Kriegers.
    Führe deine Hand über das Holz und behalte das Bild in deinem Kopf. Folge den natürlichen Mustern und verwandele sie in die gewünschte Form …
    Brox' Hände lagen immer noch auf den seinen, als der Nachtelf begann, seine Finger über das Holz zu führen. Er spürte, wie es unter seiner Berührung weich wurde und sein Aussehen veränderte.
    Nach und nach entstand eine Axt mit breiter Klinge, die komplett aus Eichenholz bestand. Malfurion sah zu, wie sie Gestalt annahm und spürte Zufriedenheit darüber, dass er eine gute, starke Waffe erschuf, genau wie jene, die er bei seiner Gefangennahme durch die Nachtelfen verloren hatte …
    Er spannte sich an. Das waren die Gefühle des Orc, nicht seine eigenen. Malfurion drängte sie rasch zurück und konzentrierte sich auf die letzten Schritte seiner Arbeit – die Krümmung des Stiels, die

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