Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

Titel: WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
Vom Netzwerk:
schwach für sein Lebensalter. Er wirkte sogar verbrauchter als Tyran, der einige Jahrhunderte mehr als Korialstrasz gesehen hatte.
    »Was kannst du sonst noch über ihn sagen?«, fragte Alexstrasza ihren Gefährten.
    Der andere Drache sah Krasus durch zusammengekniffene Augen an. »Er ist alt, sehr alt.« Korialstrasz legte den Kopf schief. »Etwas in seinen Augen … seinen Augen …«
    »Was ist mit ihnen?«
    Der gewaltige Drache wich zurück. »Vergib mir! Mein Geist ist verwirrt. Ich bin im Moment deiner Gegenwart nicht würdig. Ich sollte mich zurückziehen …«
    Doch sie ließ ihn nicht gehen. »Sieh ihn an, mein Gefährte. Ich bitte dich nur noch um eine Antwort: Trotz der geringen Kenntnis, die du über ihn hast, würdest du seinem Wort vertrauen?«
    »Ich … ja, meine Alexstrasza … das würde ich.«
    Plötzlich geschah etwas Seltsames mit Krasus. Während die Drachen sich über ihn unterhielten, begann er sich stärker zu fühlen, kräftiger als er sich seit seiner Ankunft in der Vergangenheit gefühlt hatte. Nicht so stark, wie er hätte sein sollen, aber wesentlich vitaler als zuvor.
    Und das schien nicht nur ihm so zu ergehen. Ihm fiel auf, dass sein jüngeres Ich trotz gegenteiliger Aussage, besser aussah. Ein wenig Farbe war in seine Schuppen zurückgekehrt und Korialstrasz bewegte sich weniger schwerfällig. Seine Worte kamen auch nicht mehr stoßweise.
    Alexstrasza nickte auf die Antwort ihres Gefährten hin. Dann sagte sie: »Das wollte ich hören. Es bedeutet einiges, dass du so denkst.«
    »Wünschst du sonst noch etwas von mir? Meine Stärke kehrt zurück. In deiner Gegenwart zu weilen und dich zu unterstützen, scheint mir wohl zu tun.«
    Ein Lächeln, das Krasus nur zu gut kannte, strich über das Gesicht der Drachenkönigin. »Stets ein Poet, mein geliebter Korialstrasz. Ja, ich wünsche viel mehr von dir. Ich weiß, es wird dir schwer fallen, aber ich muss dich um deine Begleitung bitten, wenn ich diesen hier zu den anderen Aspekten bringe.«
    Es gelang ihr, beide Versionen von Krasus zu überrumpeln. Die junge Inkarnation sprach zuerst. In ihren Worten spiegelte sich die Überraschung der älteren. »Du willst zu einem Treffen der Fünf aufrufen? Wegen ihm? Warum?«
    »Weil er eine Geschichte erzählt hat, die sie hören müssen, eine Geschichte, die ich dir jetzt erzähle … danach darfst du ein weiteres Mal entscheiden, ob du ihm vertraust oder nicht.«
    Also würde der andere doch noch die Wahrheit erfahren. Krasus bereitete sich auf seinen Schock vor.
    Doch so wie er Rhonin überrascht hatte, als er eine Geschichte erzählte, die nicht nur einen Teil der Wahrheit, sondern seine eigene Identität ausließ, so überraschte die Drachenkönigin jetzt ihn. Sie sprach über die Störungen und all die anderen Dinge, die Krasus dem Wächter berichtet hatte, ließ jedoch die wahre Identität des Magiers aus. Für ihren Gefährten war Krasus nur ein Angehöriger des roten Schwarms, einer, dessen Geist beim Angriff übermächtiger Kräfte zerrüttet worden war.
    Krasus selbst versuchte nicht, sich zu erkennen zu geben. Sie war Alexstrasza, seine Liebe, sein Leben. Er war vielleicht ihr Berater, aber sie verfügte über die Weisheit eines Aspekts. Wenn sie der Meinung war, sein jüngeres Ich solle unwissend bleiben, hatte er dem nicht zu widersprechen.
    »Eine bemerkenswerte Geschichte«, murmelte Korialstrasz. »Käme sie aus einem anderen Mund als dem deinen, meine Königin, würde ich sie nicht glauben.«
    »Dann vertraust du ihm nicht mehr?«
    Die Blicke des Jüngeren trafen die des Älteren. Auch wenn Korialstrasz sich selbst nicht erkannte, so spürte er doch die Seelenverwandtschaft. »Nein, ich vertraue ihm immer noch. Wenn du glaubst, es wäre richtig, ihn zu den anderen zu bringen, dann stimme ich dir zu.«
    »Wirst du mit mir fliegen?«
    »Aber ich bin keiner der Fünf … ich bin nur ich.«
    Die Königin des Lebens lachte hell auf, ein melodisches Geräusch aus der Tiefe des Drachenkörpers. »Und daher bist du so viel wert wie ein jeder von uns.«
    Korialstrasz fühlte sich sichtlich geschmeichelt. »Wenn ich so stark sein sollte wie heute, dann werde ich gerne an deiner Seite fliegen und mich vor die anderen Aspekte stellen.«
    »Danke … das ist alles, worum ich bitte.« Sie lehnte sich vor und berührte seinen Kopf mit ihrem.
    Krasus spürte eine seltsame Eifersucht. Da stand er und beobachtete die Zärtlichkeit zwischen sich selbst und seiner Gefährtin, ohne wirklich er

Weitere Kostenlose Bücher