WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit
auch mit der Hand kämpfen, aber er verfügte über keine Waffe und bezweifelte, dass Cenarius ihm eine geben würde. Gegen diese Ungeheuer wäre er jedoch selbst mit einem Schwert chancenlos geblieben. Er
brauchte
seine Magie.
Als Cenarius ihn und Krasus zu dem Ring gebracht hatte, war es ihm nicht gelungen, einen Zauber zu wirken. Der Waldgott hatte einen Bann um seinen Geist gelegt, um die Macht seiner beiden »Gäste« unter Kontrolle zu halten. Allerdings hatte Rhonin gespürt, wie der Bann wich, als Cenarius die Gefahr erkannte, in der sie alle schwebten. Der Halbgott wollte dem Zauberer nicht wirklich schaden. Er hatte nur aus Sorge um seinen Wald und seine Welt gehandelt.
Doch selbst wenn er Krasus Warnungen in den Wind schlug, war nicht klar, was er mit seinen Kräften überhaupt ausrichten konnte. Die Dämonen würden sicherlich nach seiner Magie lechzen, so wie sie nach der Magie aller Magier gegiert hatten, die sie im künftigen Krieg gegen die Legion ausgesaugt hatten.
Die Feibestien bedrängten ihre Gegner und näherten sich Rhonin mehr und mehr. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, und die Worte der Macht lagen ihm auf der Zunge.
Und dennoch hielt er sich weiter zurück …
Während Cenarius und die Zwillings-Feibestien zu Boden gingen, sprangen zwei weitere auf Brox zu. Der kräftige Krieger stellte sich ihnen mit einem solch urgewaltigen Kriegsschrei entgegen, dass eine der Bestien kurz zögerte. Der Orc nutzte dies zu seinem Vorteil und schlug hart nach seinem Gegner.
Die verzauberte Axt grub sich tief in die Vordertatze der Feibestie und trennte drei Klauen mit solcher Leichtigkeit ab, als habe er nur die Luft geteilt. Die faulig grüne Flüssigkeit, die bei vielen Dämonen das Blut ersetzte, spritzte über den Boden und verbrannte die Grashalme wie Säure.
Die verletzte Feibestie stieß ein Jaulen aus und taumelte zur Seite, aber ihr Kampfgenosse preschte weiter und warf sich auf den Orc. Brox, der noch versuchte, nach seinem Schlag das Gleichgewicht zurück zu gewinnen, konnte sich gerade noch retten, indem er den Schaft der Axt in die Brust des vorspringenden Angreifers rammte.
Die Feibestie stieß ein monströses Stöhnen aus, wurde aber nicht langsamer. Sie prallte gegen Brox und begrub ihn beinahe unter ihrem riesigen Körper.
Der Nachtelf sah sich währenddessen einem Monster gegenüber, das gierig mit seinen vampirischen Tentakeln nach ihm griff. Malfurion konzentrierte sich und versuchte, wie Cenarius zu denken. Von ihm hatte er gelernt, die Natur als Waffe und Freund zu betrachten.
In Anlehnung an die Begegnung mit dem Halbgott erschuf Malfurion aus dem Wind einen brüllenden Wirbelsturm, der die Feibestie sofort einhüllte. Die Tentakel schwangen wild hin und her und suchten nach Magie. Doch Malfurions Zauber hatte lediglich die natürliche Kraft des Windes verstärkt, daher fand der Dämon nur wenig Nahrung.
Mit einer Geste seiner rechten Hand bat er die umstehenden Bäume, ihm all die Blätter zu schenken, die sie entbehren konnten. Er benötigte nur die Stärksten, diese aber in großer Zahl – und rasch.
Aus den Kronen der übergroßen Wächter fielen Hunderte von Blättern, alle, die sie ihm schenken konnten. Malfurion benutzte eine weitere Brise, um die Blätter auf den Wirbelsturm zuzutreiben.
Darin kämpfte sich die Feibestie vor, näherte sich unaufhaltsam ihrer Beute. Der Wirbelsturm glich sich jedem ihrer Schritte an und behielt den Dämon in seiner Mitte.
Die Blätter wurden in den Wirbelsturm gesogen. Ihre Zahl wurde rasch größer, und sie bewegten sich immer schneller. Die Feibestie beachtete sie zuerst nicht, denn für den mächtigen Dämon waren sie kaum mehr als ein wenig Dreck im Wind. Dann aber schnitt das erste Blatt in seine Schnauze und hinterließ eine klaffende Wunde.
Die wütende Bestie schlug danach, doch im gleichen Moment schnitten weitere Blätter in seine Tatze, seine Beine und den übrigen Körper. Der hundertfach verstärkte Wind verlieh jedem Blatt die Wirkung einer Klinge. Sie schnitten in das Fleisch der Kreatur, wo immer sie es berührten. Grüne Flüssigkeit tropfte über den Leib des Dämons, lief über seine Beine und raubte ihm die Sicht.
Cenarius und seine Angreifer hatten sich im Kampf weit von den anderen entfernt. Das Kreischen der Dämonen fand seine Antwort im majestätischen Gebrüll des Waldgottes. Er ergriff den Vorderlauf der Feibestie, die an ihm hing und brach ihr mit einem einzigen Ruck den Knochen. Der
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