WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele
sollten wir sie so schnell wie möglich erreichen.«
Die Dämonen zogen sich weiter in die Hügel zurück. Es war ein chaotischer, unstrukturierter Vorgang. Archimonde konnte Rhonin nicht ausmachen. Wäre der Dämonenlord anwesend gewesen, hätte die Brennende Legion sicherlich besser gekämpft, außer…
Ist das möglich?, fragte er sich. Der Gedanke war furchteinflößend.
»Jarod! Brox! Ich muss Ravencrest finden!«
»Geh ruhig«, knurrte der Orc, während seine Axt zuerst durch die Rüstung eines Dämons und dann in dessen Brust schnitt.
Rhonin hatte Schuldgefühle, weil er seine Freunde mitten im Kampf verließ, aber gleichzeitig spürte er, dass er den Kommandanten so schnell wie möglich finden musste. Die Theorie, die unerwünscht in seinem Verstand erschienen war, konnte nur der Adlige bestätigen oder verwerfen.
Doch Lord Ravencrest zu finden, war keine einfache Aufgabe. Der Nachtsäbler schob sich langsam durch die vorrückenden Soldaten, während der Zauberer die Gegend absuchte – ohne Erfolg jedoch. Er wusste nicht, wo sich sein Ziel aufhielt. Es gab tausend Möglichkeiten.
Rhonin wurde nervös, doch dann sah er endlich jemanden, der möglicherweise Ravencrests Aufenthaltsort kannte. Lord Desdel Stareyes Rüstung war fleckenlos, und seine Katze wirkte, als habe man sie eben erst gebürstet. Rhonin fragte sich, ob er überhaupt in die Nähe der Schlacht geraten war, geschweige denn darin gekämpft hatte. Allerdings war Stareye Ravencrests Vertrauter; etwas anderes zählte in dieser Situation nicht.
»Milord! Milord!«, rief der rothaarige Magier.
Der Nachtelf sah ihn mit deutlichem Widerwillen an. Dann griff er in seine Gürteltasche und nahm ein Pulver heraus, das er schniefte. Sein Schwert ließ er jedoch stecken.
»Das ist ein sehr ungünstiger Zeitpunkt, Zauberer«, beschwerte er sich. »Was willst du?«
»Wo ist Lord Ravencrest? Ich muss ihn sprechen.«
»Kur'talos ist gerade sehr beschäftigt. Was machst du überhaupt hier? Solltest du nicht deine Zauber an der Front wirken oder so etwas?«
Rhonin kannte Leute wie diesen Nachtelf aus seiner eigenen Zeit. Solche hochgestellten Persönlichkeiten waren nicht nur unnütz, als Kommandanten waren sie sogar gefährlich. Sie interessierte nichts außer dem eigenen Vergnügen, und sie sahen im Krieg nur ein weiteres Spiel.
»Es ist überaus wichtig, Milord.«
»Worum geht es?«
Der Magier hatte keine Zeit für diese Verzögerungstaktik, erkannte jedoch, dass er Stareye von der Dringlichkeit seiner Bitte überzeugen musste, um zu Ravencrest vorgelassen zu werden.
Also sagte er: »Ich muss wissen, ob Ravencrest in der letzten Zeit Kundschafter ausgesandt hat und ob sie irgendwas auf der anderen Seite der Hügel gefunden haben.«
Der Nachtelf schnaubte. »In ein paar Stunden wirst du selbst sehen können, was sich jenseits der Hügel befindet.«
Rhonin bedauerte, dass er keine magische Verbindung zum Kommandanten aufgebaut hatte, aber Ravencrest lehnte diese Art der Kommunikation an. Er glaubte, dass die magischen Kräfte der Zauberer es dem Feind erleichterten, ihre Gedanken zu lesen. Und er wollte verhindern, dass seine Pläne durch seine Verbindung zu ihnen in Gefahr gerieten.
Rhonin hielt diese Behauptung für lächerlich, hatte es aber längst aufgegeben, mit Ravencrest darüber zu streiten. Diese Verfehlung rächte sich jetzt vielleicht.
»Lord Stareye, wo ist er?«
Der hagere Adlige wirkte einen Moment lang nachdenklich, dann sagte er: »Folge mir, Zauberer. Ich bringe dich an die Stelle, wo ich ihn zuletzt sah.«
Rhonin atmete erleichtert auf und folgte Stareye. Zu seiner Überraschung wandte sich der Nachtelf von der Schlacht ab. Im ersten Moment wollte er dagegen protestieren, doch dann erkannte er, dass sie auf diese Weise ungehinderter und schneller vorankamen.
Trotz dieses Manövers verstrich kostbare Zeit, während sie sich von einer Seite der Streitmacht zur anderen bewegten. Gleichzeitig kämpften sich die Nachtelfen weiter vorwärts, folgten den Dämonen auf immer schmaler werdenden Wegen die Hügel hinauf.
Vielleicht hat Stareye sogar Recht, dachte er Magier pessimistisch. Bis wir Ravencrest gefunden haben, steht die Streitmacht längst auf der anderen Seite der Hügel.
»Da!«, rief sein Begleiter schließlich. »Siehst du sein Banner?«
Rhonin suchte vergeblich danach. »Wo?«
»Da, du Narr! Es ...« Stareye schüttelte den Kopf. »Jetzt sehe ich es auch nicht mehr. Komm, ich bringe dich hin.«
Stareye hatte
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