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WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele

WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele

Titel: WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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Symbol der Verteidiger geworden, und manche sprachen mit der gleichen Ehrfurcht über den Adligen, mit der sie einst von der Königin gesprochen hatten.
    Lord Ravencrest selbst schätzte die Königin immer noch, und als Malfurion ihm zuhörte und begriff, in welche Richtung der Gegenangriff gehen sollte, wuchsen seine Bedenken.
    »Es ist klar«, betonte der bärtige Nachtelf, »dass wir uns auf Zin-Azshari konzentrieren müssen. Von dort kommen diese Ungeheuer, dort müssen wir sie angreifen!«
    Die versammelten Nachtelfen nickten und murmelten Zustimmung. Der Feind musste von seinem Nachschub abgeschnitten werden. Ohne die Verstärkung aus Zin-Azshari würden die Dämonen, die sich bereits im Land aufhielten, sicher bald vernichtet werden.
    Ravencrest beugte sich seinem Publikum entgegen. »Doch wir werden uns nicht nur den Ungeheuern aus einer anderen Welt stellen. In Zin-Azshari lauern die Verräter aus unserem eigenen Volk!«
    »Tod den Hochwohlgeborenen!«, schrie ein Nachtelf.
    »Ja! Die Hochwohlgeborenen! Sie und ihr Anführer Lord Xavius haben dieses Unglück über uns gebracht. Ihnen müssen wir mit erhobenen Schwertern und Lanzen entgegentreten, um sie für ihre Verbrechen zu bestrafen!«
    Der Gesichtsausdruck des Adligen wurde noch grimmiger. »Schließlich halten sie unsere geliebte Azshara gefangen.«
    Wütende Rufe antworteten ihm. Einige schrien: »Gelobt sei Azshara, das Licht der Lichter!«
    Jemand neben Malfurion murmelte: »Sie sind noch immer verblendet.«
    Er drehte den Kopf und entdeckte Rhonin, den rothaarigen Zauberer. Er war einen Kopf kleiner als ein Nachtelf, aber breiter gebaut, sodass er nicht nur wie ein Zauberer, sondern ebenfalls wie ein Krieger wirkte. Rhonin war der einzige Mensch unter ihnen – der einzige Mensch der Welt, so weit Malfurion wusste –, und seine bloße Anwesenheit löste Aufregung aus. Die Nachtelfen neigten zur Arroganz und zu Vorurteilen, wenn es um andere Völker ging. Rhonin behandelten sie mit Respekt, weil er mächtig war, doch nur wenige hätten ihn wohl in ihr Heim eingeladen.
    Noch weiter entfernt von einer Einladung war die groteske, tierhafte Gestalt neben ihm, die fast so groß wie Malfurion und beinahe so breit wie ein Bär war. Auf dem Rücken trug der Orc eine gewaltige, doppelt geschliffene Streitaxt, die aus Holz zu sein schien, aber wie Stahl glänzte.
    »Wer die Wahrheit in der Schlacht nicht erkennt, stürmt der Niederlage entgegen«, grunzte der grünhäutige Krieger, und die philosophischen Worte passten nicht zu seinem primitiven Aussehen.
    Broxigar – oder Brox, wie er sich meist nannte – schüttelte den Kopf über die unverminderte Hingabe der Nachtelfen. Rhonin antwortete dem Orc mit einem zynisch traurigen Lächeln, was Malfurion zu der Frage führte, wie sein Volk in den Augen dieser Fremden wirken musste. Im Gegensatz zu den meisten Nachtelfen hatten sie die Wahrheit längst erkannt: Azshara wusste, was in ihrem Palast vorging.
    »Wenn ihr wüsstet, was sie einst für uns darstellte«, flüsterte Malfurion, »dann würdet ihr verstehen, weshalb ihr Verrat so schwer zu akzeptieren ist.«
    »Es ist egal, was sie denken«, mischte sich Illidan in die Unterhaltung ein. »Sie werden Zin-Azshari ohnehin angreifen. Das Ergebnis wird das Gleiche sein: Das Ende der Dämonen.«
    »Und wenn Azshara vor sie tritt und erklärt, sie habe den Hochwohlgeborenen die Kontrolle über die Dämonen abgerungen und alles sei wieder in Ordnung?«, fragte Rhonin spitz. »Wenn sie ihren Leuten befiehlt, die Waffen niederzulegen, weil die Schlacht vorüber ist? Und wenn die Brennende Legion Ravencrest und die anderen angreift, während die Königin über deren Dummheit lacht?«
    Illidan wusste nichts darauf zu erwidern, Brox hingegen schon. Er legte eine Pranke auf den Griff seines Dolches und murmelte leise: »Wir wissen um ihren Verrat. Wir werden dafür sorgen, dass diese Königin niemanden mehr täuscht…«
    Rhonin neigte unter seiner Kapuze den Kopf zur Seite, als wolle er über diesen Vorschlag nachdenken. Illidan verbarg seine Gefühle hinter einem starren Gesichtsausdruck. Malfurion zog die Augenbrauen zusammen, war hin- und hergerissen zwischen den Überbleibseln seiner eigenen königlichen Verehrung und der Erkenntnis, dass man irgendwann gegen die Königin vorgehen musste. Weil sonst die Welt die Invasion der Monstrositäten nicht überstehen würde.
    »Sollte die Zeit kommen, werden wir tun, was getan werden muss«, antwortete er

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