Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele

WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele

Titel: WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
Vom Netzwerk:
keine Komplimente machen. Du hast mich gerufen. Ich bin da. Sage, was du sagen willst und verschwinde.«
    Der Nachtelf war überrascht über seinen Erfolg. Vor ihm stand tatsächlich einer der großen Aspekte. Er konnte nicht glauben, dass er seinem Ruf gefolgt war. »Vergebt mir, ich würde es nie wagen, Euch zu stören…«
    »Aber doch bist du hier.«
    »Ich bin hier mit einem Drachen, der Euch gut kennt, einem Drachen namens Krasus.«
    »Sein Name ist bekannt, auch wenn sein Geisteszustand Zweifel aufwirft. Was ist mit ihm?«
    »Er erbittet eine Audienz bei Alexstrasza. Er kann die Barriere, die diese Berge umgibt, nicht durchbrechen.«
    Während Malfurion sprach, musste er sich stark auf den Aspekt konzentrieren. Ysera drohte immer wieder zu verschwinden, als sei sie nicht mehr als eine Ausgeburt seiner Phantasie. Ihr Gesichtsausdruck änderte sich nicht, nur die Augen unter ihren Lidern bewegten sich ständig. Malfurion war sich sicher, dass sie ihn sehen konnte, aber es hätte ihn interessiert, wie ihre Wahrnehmung funktionierte.
    »Die Barriere wurde errichtet, da unsere Pläne von höchst delikater Natur sind«, sagte der Aspekt. »Nichts davon darf nach draußen dringen, bis die Zeit reif ist… das sagt der Erdwächter.«
    »Aber er muss Zugang ...«
    »Aber den bekommt er nicht. Auf diese Angelegenheit habe ich keinen Einfluss. Ist das alles?«
    Malfurion dachte an Krasus' Worte. »Wenn er durch Euch mit Alexstrasza sprechen könnte…«
    Ysera lachte. Die Veränderung war so überraschend, dass der Nachtelf erstarrte. »Du unverschämte, sterbliche Kreatur! Ich stelle deine Verbindung dar, da meine Schwester nicht unterbrochen werden darf. Gibt es sonst noch etwas, das du begehrst, wo du schon einmal dabei bist?«
    »Bei meinem Shan'do, Cenarius, allein um dies bitte ich Euch, und das tue ich nur, weil es nicht anders geht.«
    Etwas Merkwürdiges geschah, als er den Namen des Halbgottes erwähnte. Ysera wurde durchsichtiger als zuvor, und die Augen unter ihren Lidern schienen nach unten zu blicken. Die Reaktion war zwar kurz, aber deutlich zu erkennen.
    »Ich sehe keinen Grund, diese irritierende Unterhaltung fortzusetzen. Geh zu deinem Begleiter, Nachtelf, und ...«
    »Bitte, Herrscherin des smaragdfarbenen Traums! Cenarius kann für mich bürgen. Er ...«
    »Es gibt keinen Grund, ihn zu erwähnen«, stieß sie hervor. Einen Moment lang sah es so aus, als würde sie tatsächlich die Augen öffnen. Ihr Gesichtsausdruck war Malfurion aus seiner Kindheit vertraut. Anfangs hatte er geglaubt, Ysera sei einmal Cenarius' Geliebte gewesen. Doch das stimmte nicht, das las er in ihrem Gesicht.
    Ysera – die Herrscherin der Träume und einer der großen Aspekte – hatte auf den Namen des Halbgottes wie eine liebende Mutter reagiert.
    Etwas beschämt zog sich der Druide von ihr zurück. Ysera schien in einer alten Erinnerung gefangen zu sein, denn sie ignorierte ihn. Zum ersten Mal ärgerte sich Malfurion über Krasus. Er hätte ihm sagen müssen, was hinter seinem Ratschlag steckte.
    Er wollte das Traumreich verlassen, aber Ysera sah ihn aus geschlossenen Augen an und sagte. »Ich werde die Brücke sein, über die du Alexstrasza erreichen kannst.«
    »Milady…«
    »Du wirst kein Wort mehr über diese Situation verlieren, Nachtelf, oder ich werde dich auf ewig aus meinem Reich verbannen.«
    Malfurion schloss den Mund und gehorchte. Ihre Beziehung zu dem Herrn des Waldes war offensichtlich lang und tiefgehend gewesen.
    »Ich werde deinen Geist zu unserem Treffpunkt führen, und ich werde dir sagen, wenn du mit meiner Schwester sprechen darfst. Erst dann werde ich deine Worte an sie überbringen – deine und seine.«
    Der eisige Tonfall, mit dem sie das letzte Wort aussprach, verriet, wie wütend sie über Krasus war. Der Druide hoffte, dass der Ratschlag seines Gefährten nicht für sie beide den Tod bedeuten würde und nickte wortlos.
    Sie streckte ihre Hand aus. »Ergreife sie.«
    Respektvoll folgte Malfurion ihrer Aufforderung. Er hatte noch nie einen anderen Geist in der Traumwelt berührt und wusste nicht, was ihn erwartete. Zu seiner Überraschung fühlte sich Yseras Hand wie die einer Sterblichen an. Sie wirkte nicht geisterhaft. Er hätte auch die Hand seiner Mutter halten können.
    »Denke an meine Warnung«, sagte der Aspekt.
    Bevor der Nachtelf antworten konnte, zog sie ihn bereits in die Welt der Sterblichen. Der Übergang erfolgte abrupt und gleichzeitig so sanft, dass er einen Moment brauchte, um

Weitere Kostenlose Bücher