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WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele

WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele

Titel: WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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spüren, spüren.«
    Malfurion trat neben Krasus. Aviana wurde ernster und sagte zu dem Druiden: »Dein Shan'do lässt dir ausrichten, dass er bei dir ist, bei dir ist. Wir ignorieren die Gefahr nicht, nicht. Unser Wille, unser Wille ist stark…«
    »Danke. Das gibt mir Hoffnung.«
    »Das gibt uns allen Hoffnung«, fügte Krasus hinzu. »Wenn wir nur etwas wegen der Drachen unternehmen könnten.«
    Sie stimmte zu. »Ja. Auch wir verstehen nicht, was dort geschieht, geschieht.«
    Ihre beiden Besucher sahen sich an. Dann sagte Krasus. »Sie haben einen Plan, aber es existiert eine Bedrohung, die ...«
    Sein Mund fühlte sich plötzlich an, als sei er voller Watte. Seine Zunge zuckte. Aviana wartete, aber Krasus konnte nicht weitersprechen.
    Die Halbgöttin hielt seine Stille für Verschwiegenheit und nickte respektvoll. Dann bat sie den Drachenmagier, durch die Öffnung zu treten.
    Krasus folgte der Aufforderung und sprang förmlich in den Himmel. Die Flügel reagierten sofort und hoben ihn hoch. Vögel begannen zu zwitschern und zu singen, hießen ein neues geflügeltes Wesen willkommen.
    Seine Freude ließ Krasus für einen Moment Malfurion und seine Mission vergessen. Das Gefühl, endlich wieder eigene Flügel zu besitzen, war so spektakulär, dass er zuerst eine Runde durch die Äste drehen musste, bis sein Verstand sich meldete.
    Ein wenig reumütig kehrte der Magier schließlich zu Aviana und dem Druiden zurück. Der Nachtelf sah ihn ehrfürchtig an, während die Halbgöttin ihn wie eine stolze Mutter anlächelte. Sie bedeutete dem Druiden, das Nest ebenfalls zu verlassen, und nach kurzem Zögern folgte er ihrer Aufforderung.
    Krasus schwebte hinter ihn und hob ihn an den Schultern empor. Malfurion war fast schwerelos.
    »Ist es angenehm so?«, fragte der Magier.
    »Erst wenn meine Füße wieder den Boden berühren, wird irgendetwas angenehm sein«, murmelte Malfurion. »Doch bis dahin muss es wohl gehen, Meister Krasus.«
    »Dann geht, geht«, sagte Aviana. An Krasus gewandt fügte sie hinzu: »Und wenn das Ende deiner Tage gekommen ist, mein Junge, wird dein Nest bereit sein, bereit sein.«
    Krasus erbleichte. Er betrachtete die endlosen Reihen der Vögel, die vielen Arten, die zusammenlebten, obwohl das eigentlich undenkbar schien.
    Und er erkannte, dass sie nur deshalb zusammenlebten, weil sie nicht mehr lebten. Die Halbgöttin hatte ihre Seelen hierher gebracht. Irgendwo gab es wohl größere Flugwesen, so wie das Hippogriff, das getötet worden war… und natürlich auch Drachen, die das Ende ihrer Tage erreicht hatten.
    »Geht nun, geht«, sagte die weiße Gestalt. »Du wirst zeitig genug zurückkehren, zurückkehren…«
    Krasus war noch nie zuvor so überrascht worden. Er schluckte. »Ja, Milady… ich danke Euch.«
    Ihr Lächeln beruhigte ihn nicht.
    Krasus stieg einige Meter empor und blickte in die Richtung, die Aviana ihm genannt hatte. Dann verlieh er dem nervösen Malfurion einen festeren Halt und flog los.
    Als sie an Geschwindigkeit gewannen, fragte der Nachtelf: »Was hat sie damit gemeint, dass du zurückkehren würdest?«
    »Wir sterben alle eines Tages, Malfurion.«
    »Wir…« Der Druide schüttelte sich, als er die Wahrheit begriff. »Du meinst… all das…?«
    »All das.« Krasus wollte nicht mehr dazu sagen, sondern blickte stattdessen neugierig zurück zum Nest. Seine Augen weiteten sich, als ihm klar wurde, wie wenig er davon gesehen hatte. Zum ersten Mal konnte er die gewaltige Struktur in ihrer Gesamtheit überblicken. Sie breitete sich nach allen Richtungen aus. An jeder Kreuzung befand sich eine riesige gewölbte Höhle, von der weitere Gänge abzweigten. Der Drachenmagier betrachtete die ganze Konstruktion, dann den Baum, neben dem sie winzig wirkte. Hoch oben bemerkte er geflügelte, nicht genauer zu erkennende Wesen.
    Und dann, noch während er in den Anblick vertieft war, tauchten sie in die Wolken ein.
     
     

Sechzehn
     
    Kurz hinter Suramar traf die Streitmacht der Nachtelfen wieder auf die Dämonen. Die Brennende Legion widersetzte sich ihnen kurz und fiel dann zurück in Richtung Zin-Azshari. Am nächsten Abend verschärfte sich die Schlacht, aber keine Seite konnte an Boden gewinnen. Nachtelfen wie Dämonen starben entsetzliche Tode durch feindliche Klingen oder Magie.
    Ravencrest ertrug diese Pattsituation nicht. Deshalb rief er Rhonin und Illidan zu sich.
    »Magie wird diese Schlacht entscheiden«, sagte er und wandte sich dabei in erster Linie an den Menschen.

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