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WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

Titel: WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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allein ausgeführt.
    Tyrande bedauerte die vergebene Chance. Sie hätte wissen müssen, dass man Vashj nicht trauen durfte. Elune hatte sie gelehrt, immer nach dem Guten in anderen zu suchen, aber wenn Tyrande vorsichtiger gewesen wäre, hätte sie die Zofe vielleicht zu überrumpeln vermocht. Dann wäre sie wenigstens keine Gefangene mehr gewesen, sondern hätte versuchen können, sich aus dem Palast zu schleichen.
    »Mutter Mond, was soll ich tun?« Sie wusste, dass sich die Göttin nur in sehr begrenztem Maße einmischen konnte. Es war ein Wunder, dass Elune sie überhaupt beschützte.
    Tyrande dachte an Malfurion. Der Gedanke an ihn tröstete sie, jagte ihr aber zugleich auch Angst ein. Er würde alles versuchen, um sie zu retten. Über die Gefahr, in die er sich selbst brachte, würde er nicht nachdenken. Sie wusste, dass Malfurion sich notfalls opfern würde, um ihr die Freiheit zu ermöglichen.
    Tyrande Whisperwind erkannte mit wachsender Verzweiflung, dass sie nichts dagegen unternehmen konnte.
     
     
    Malfurion suchte lange nach einem friedlichen Ort, um mit Cenarius zu sprechen, fand aber nur ein kleines Waldstück. Mit übereinander geschlagenen Beinen setzte sich der Druide auf den Boden und betrachtete die bemitleidenswerten Pflanzen ringsum. Die Brennende Legion hatte diesen Ort zwar noch nicht erreicht, aber ihr Gestank dehnte sich schon so weit aus, dass er auch hier das Leben vergiftete. Die Bäume spürten bereits das Unheil, das sich auf sie zu bewegte und bereiteten sich langsam darauf vor. Die meisten Tiere waren schon geflohen. Jetzt regierte die Stille.
    Malfurion versuchte all das zu ignorieren und konzentrierte sich mit geschlossenen Augen auf den Halbgott. Er streckte seinen Geist nach Cenarius aus, rief ihn und stellte sich die Gottheit in seinem Geist vor.
    Zu seiner Überraschung antwortete der Halbgott sofort. Ein Bild des Waldgotts erschien. Er war gewaltig, viel größer als Nachtelfen, Tauren, Furbolgs oder Dämonen. Auf den ersten Blick sah er Malfurion ein wenig ähnlich, denn sein Gesicht und sein Oberkörper erinnerten an einen Nachtelf, auch wenn er sehniger und gebräunter war. Doch damit endete die Übereinstimmung auch schon. Von der Hüfte abwärts hatte er den Körper eines mächtigen Hirsches. Vier kräftige Beine stützten seinen mehr als drei Meter hohen Leib. Sie verliehen ihm die Schnelligkeit des Windes und eine Wendigkeit, die jedes Tier übertraf.
    Cenarius hatte goldfarbene Augen. Moosgrünes Haar fiel bis auf seine Schultern. Darin und in seinem Vollbart wuchsen Zweige und Blätter. Auf seinem Kopf – genau dort, wo auch Malfurions Wülste entstanden waren – trug der Herr des Waldes ein gewaltiges Geweih.
    Ich weiß, weshalb du mich gerufen hast
, sagte der Halbgott.
    Kann ich irgendetwas gegen die Magie des schwarzen Drachen unternehmen?
    Er ist listig, trotz seines Wahnsinns
, antwortete Cenarius, ohne den Mund zu bewegen. Er war nur eine Vision, die dem Druiden die Konzentration erleichtern sollte, mehr nicht. Der wahre Herr des Waldes war meilenweit entfernt.
Doch es gibt einige Dinge, die ich über Drachen weiß. Das vermutet er wahrscheinlich nicht.
    Malfurion fragte Cenarius nicht, woher sein Wissen stammte. Er hatte gehört, dass der Halbgott wahrscheinlich ein Kind des grünen Drachens Ysera war, der Herrin der Träume. Ihr Clan bewohnte hauptsächlich den Smaragdtraum.
    Es hätte den Nachtelf nicht überrascht, wenn Ysera ihrem Sohn einige streng gehütete Geheimnisse anvertraut hätte.
    Es gibt unterschiedliche Wege im Smaragdgrünen Traum, Malfurion, viele, viele Ebenen. Die Herrin der Träume entdeckte sie durch ihre Erfahrung. Der Erdwächter weiß wahrscheinlich nichts davon. Wenn du seine Verteidigung umgehen und seiner Aufmerksamkeit entgehen willst, solltest du einen dieser Pfade benutzen.
    Das war eine unerwartete Wendung. Malfurion spürte neue Hoffnung. Wenn ihm das gelang, konnte er vielleicht auf diese Weise in den Palast eindringen.
    Doch er musste sich zuerst auf seine aktuelle Aufgabe konzentrieren. Sein Herz sehnte sich zwar danach, Tyrande zu retten, aber das Schicksal seines Volkes – und der Tauren, Irdenen und der anderen – war weitaus wichtiger. Auch sie hätte das so empfunden und gesagt.
    Doch das minderte seine Schuldgefühle nicht.
    Kann ich rasch lernen, wie das funktioniert?
, fragte er den Halbgott.
    Ja, natürlich, es ist nur eine Frage der Perspektive … sieh mal …
    Er machte eine Geste und rund um die beiden

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